Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.9

- S.6

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Einmal in der Woche treffen sich die sechs Krankenschwestern,
die in der Hauskrankenpflege
tätig sind, zu einer
„Lagebesprechung"
im Wohnheim Hötting, wobei - sichtlich - nicht nur über Krankheiten gesprochen
wird.
(Foto: Murauer)

Krankenschwester kommt ins Haus
Hauskrankenpflege bewährt sich - 6 Diplomkrankenschwestern - große Erleichterung für Kranke
(Th) Seit fast genau sieben Jahren ist in Innsbruck tagtäglich eine
Hilfsbrigade unterwegs, die von den Gesunden kaum zur Kenntnis
genommen, von den Kranken aber umso sehnlicher erwartet wird:
das Team der städtischen Hauskrankenpflegerinnen. Mit zum Teil von
Firmen gesponserten Autos, mit Moped und Fahrrad schwärmen sie
ab 6.30 Uhr früh in alle Stadtteile aus und besuchen ihren Patientenkreis.
Wer sind die auf diese Weise Gepflegten? In erster Linie Mitbürger,
die entweder alleinstehend sind
oder deren Partner für bestimmte
Hilfeleistungen nicht herangezogen
werden kann. So ist dies z. B. oft
bei alten Ehepaaren der Fall, wenn
ein Partner bettlägerig geworden,
der andere jedoch ebenfalls gebrechlich ist. Durch den regelmäßigen Besuch der Krankenschwester
kann dem oft geäußerten Wunsch
entsprochen werden, in der eigenen Wohnung zu bleiben. Dies
kann sowohl unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt eintreten, in der Rekonvaleszenz, als
auch bei Personen, die durch ein
schweres körperliches Gebrechen
einer dauernden Pflege bedürfen
und ihre letzten Lebenstage zu
Hause verbringen möchten.
Wenngleich der Großteil der Patienten zwischen 70 und 90 Jahren
zählt, so werden vorübergehend
immer auch jüngere Mitbürger in
den Patientenkreis aufgenommen,
die sich, z. B. nach einem Krankenhausaufenthalt und mangels geeigneter Nachbarschaftshilfe, nicht
selbst versorgen können. Vielfältig
sind die von den Schwestern
täglich zu verrichtenden Arbeiten; sie erstrecken sich vom Verabreichen der Injektionen (besonders bei Zuckerkranken),
über Blutdruckkontrolle und Verbandswechsel bis zum regelmäßigen Baden und Bereitstellen
von Heilbädern. Groß ist auch
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das Bedürfnis der Patienten
nach menschlicher Zuwendung,
nach Gesprächen, nach dem
Sich-mitteilen-Können.
Die Häufigkeit und die Dauer der
Besuche sind keinem Schema unterworfen, sie richten sich ausschließlich nach dem Zustand des
Patienten, wobei in kritischen Stadien zwei bis drei Besuche am Tag
keine Seltenheit sind. Im Durchschnitt besucht jede Schwester 10
bis 15 Pflegebedürftige am Tag; bei
pflegerischen Maßnahmen, die
nicht von einer Person allein bewältigt werden können, wird sie von einer Schwesternschülerin des Landeskrankenhauses unterstützt. Der
betreute Kreis umfaßt zur Zeit 100
Personen, wechselt jedoch, was
die Patienten betrifft, sehr stark. Im
ersten Halbjahr 1979 wurden 7700
Besuche verzeichnet.
Zum Abschluß noch zu den

„Hauptdarstellerinnen" - Schwester Tilly, Schwester Ingeborg,
Schwester Emma, Schwester Pauline, Schwester Alberta und Schwester Reinhilde. Sie haben als Diplomkrankenschwestern alle zuerst
längere Zeit in der Klinik gearbeitet
und sich dort die notwendige Praxis
geholt. Größere Selbständigkeit in
der Arbeit und mehr direkten Kontakt zum Patienten sind Argumente,
die einige von ihnen zum Wechsel
in die Hauskrankenpflege bewogen
haben. Neben den beruflichen
Kenntnissen, der Fähigkeit sich anzupassen und auf immer andere
Kranke einzustellen, ist für diese
Arbeit auch eine große Portion
Fröhlichkeit und Optimismus erforderlich. Doch daran scheint es diesem Team nicht zu mangeln.
Die Kosten des Hauspflegedienstes richten sich nach dem jeweiligen Einkommen, sodaß
auch sozial schwächere Personen im Falle von Hilfsbedürftigkeit diese Hilfe in Anspruch nehmen können. Anmeldungen sind
zu richten an: Geschäftsstelle für
Soziale Dienste, Schulgasse 8a,
Tel. 31 7 86/10.

40 Jahre Statistisches Amt
Information für Planung, Verwaltung und Politik
(K. M.) Am 1. September 1939 wurde das Statistische Amt der Stadt
Innsbruck gegründet. Sein 40. Geburtstag soll zum Anlaß genommen
werden, einige Bemerkungen über
den Wandel im Aufgabenbereich
und der Bedeutung, die das Amt im
Laufe dieser Zeit genommen hat,
festzuhalten.
Erschöpfte sich ursprünglich die

Tätigkeit des Amtes auf traditionell
statistische Bereiche, wie Sammlung, Sichtung, Aufzeichnung und
Darstellung empirisch beschreibbarer Massentatsachen, so reicht
heute das Sachgebiet einer modernen Kommunalstatistik weit über
diesen Rahmen hinaus. Qualität
und Aussagekraft sozial- und wirtschaftsstatistischer
Erhebungen

beruhen nicht nur auf der sachgerecht durchgeführten Erhebung undmethodisch richtigen Aufbereitung,
sondern auch auf sozialwissenschaftlich fundierter Interpretation
und Analyse des Materials.
Aus dieser Forderung hat sich die
Notwendigkeit ergeben, innerhalb
des Statistischen Amtes ein eigenes Referat „Stadtforschung" einzurichten, dem vordringlich Interpretations-, Analyse- und Prognoseaufgaben obliegen. Außerdem
wurde im Jahre 1972 dem Amt die
Führung der Geschäfte der Bezirkskommission für Angelegenheiten der Raumordnung übertragen,
was ein Jahr später zur Umbenennung in ein „Amt für Statistik,
Stadtforschung und Raumordnung"
führte.
Die Statistik hat Zugriff zu den Datenquellen, die Stadtforschung verfügt über das entsprechende sozialwissenschaftlich-methodische
Instrumentarium. Daraus ergibt
sich ein enger funktioneller Zusammenhang beider Disziplinen, der
sie in die Lage versetzt - und zwar
gemeinsam - Informationen für
Planung, Verwaltung und im weiteren Sinne entsprechende Grundlagen für politische Entscheidungen
zu liefern.
In der Praxis erfüllt das Statistische
Amt seine Informationsaufgabe

Die nächste Ausgabe von
„Innsbruck" erscheint am
18. Oktober 1979 in einer
Auflage von 55.500 Stück
und wird kostenlos jedem
Innsbrucker Haushalt zugestellt. Wenn Sie schon am
nächsten Tag in den Besitz
des Mitteilungsblattes kommen, ist dies ein Verdienst
Ihres Postzustellers. Sollten
Sie das
Mitteilungsblatt
„Innsbruck" einmal nicht erhalten, bitten wir Sie um eine kurze Nachricht an das
Pressereferat im Rathaus,
Maria-Theresien-Straße 18,
Tel. 32 4 66.

durch intensive Publikationstätigkeit. Das „Statistische Jahrbuch"
und der „Vierteljahresbericht" seien hier als Quellenwerke, die
„Beiträge zur Stadtforschung"
und die „Sonderpublikationen" als
thematische Untersuchungen erwähnt.
Seit 23 Jahren steht das Amt unter
der Leitung von Senatsrat Dr. Walter Fankhauser, in dessen Zeit nicht
nur auf Kontinuität statistischer Reihen geachtet, sondern das Amt
auch zu einem der modernsten
Österreichs wurde. In wenigen Wochen wird das Amt für Statistik,
Stadtforschung und Raumordnung
vom Rathaus in neue Räumlichkeiten am Innrain 10 (ehem. Gasthof
Bierwastl) übersiedeln.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1979/Nr. 9