Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.6

- S.9

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Mozartpreis für
Gertrud Fußenegger

2600 Jahre alte Statuen und Gefäße
Archäologische Sonderausstellung im Landesmuseum - Tirols Südkontakte im 1. Jahrtausend v. Chr.
(Th) Die diesjährige Sommerausstellung im Landesmuseum Ferdinandeum wird allen Freunden der Ur- und Frühgeschichte sowie den
Hobby-Archäologen - und davon gibt es in den letzten Jahren immer
mehr - besonderen Genuß bereiten. „Padua vor den Römern", lautet der Titel der Exposition, die anhand von 680 Fundstücken einen
Einblick in die venetische Kultur des letzten Jahrtausends vor Christus gibt.
Die Funde stammen aus dem
Stadtgebiet von Padua und dessen
unmittelbarer Umgebung. Seit einigen Jahren sind hier die Fachleute
in intensiven Grabungsarbeiten der
norditalienischen Kulturgruppe der
Veneter auf der Spur. Die Ergebnisse aus der vorrömischen Eisenzeit, vor allem aus der Zeit zwischen dem 8. und 4. Jahrhundert
vor Christus werden nun präsentiert. Die in den Vitrinen übersichtlich und gut bezeichnet zur Schau
gestellten Gefäße, Waffen, Münzen
und Statuetten aus Ton und Bronze
sind zum Teil Siedlungsfunde, zum
Teil Grabbeigaben und Weihegaben aus Kultstätten. Besonders ansprechend: die plastisch verzierten
Tongefäße und die zahlreichen
Reiter- und Pferdefiguren aus
Bronze in Miniaturgröße.
Hochinteressant auch die fünf
Grabstellen, die, obzwar teilweise schon römische Einflüsse
spürbar sind, durchaus eine eigenständige Kunstrichtung aufweisen. Sie zeigen, entsprechend den damaligen Jenseitsvorstellungen, den Toten reitend
oder in einem Wagen fahrend auf
dem Weg in die Unterwelt.

Die überaus sehenswerte Ausstellung wird durch Objekte aus dem
Fundus des Landesmuseums ergänzt, wobei besonders einige
Bronzefunde einen regen Kulturund Handelsaustausch zwischen
Tirol und dem Süden erkennen lassen. Die durch Bemühungen des
Italienischen Kulturinstitutes nach
Innsbruck vermittelte Ausstellung,
die hier von Kustos Dr. ZemmerPlank betreut und ergänzt wurde,
ist bis 7. Oktober von Dienstag bis
Samstag, 9 bis 12 und 14 bis 16

Erfinderpreis ausgeschrieben
In Erinnerung an Josef M a d e r s p e r g e r - Prämie von S 4 0 . 0 0 0 (We) In Erinnerung an den 200.
Geburtstag des Tiroler Erfinders
Josef Madersperger hat die Tiroler
Landesregierung 1969 die Stiftung
des Tiroler Erfinderpreises beschlossen. Dieser mit einer Prämie
von 40.000 Schilling verbundene
Preis wird heuer zum dritten Mal
ausgeschrieben. Alle Tiroler, die ihren Einfällen der schöpferischer
Phantasie freien Lauf lassen und
das Erfinden nicht allein der wisSeite 10

senschaftlichen Forschung überlassen wollen, können sich daran
beteiligen. Es werden aber nur Erfindungen zugelassen, die nach
dem 30. Juni 1974 zur Patentierung
angemeldet wurden.
Entsprechende Anträge sind bis
spätestens 31. Oktober 1979 bei
der Kulturabteilung im Amt der
Tiroler Landesregierung, Innsbruck, Neues Landhaus, Zimmer
259, einzureichen.

Uhr, und Sonntag, 9 bis 12 Uhr.zugänglich. Mit dieser Ausstellung
wird der vom Italienischen Kulturinstitut initiierte seit Monaten in Innsbruck laufende Veranstaltungszyklus der Stadt und der Provinz
Padua fortgesetzt. Nach den bisher
durchgeführten Aktivitäten, über die
wir bereits berichtet haben, stehen
im Juni weitere Kunst- und Fotoausstellungen sowie ein Kammerkonzert am Programm.

(Gr) Im Raiffeisen-Saal wurde am
19. Mai an die Dichterin Gertrud
Fußenegger, die mit Innsbruck
durch ihr Universitätsstudium wie
durch ihr literarisches Schaffen besonders verbunden ist, der ihr von
der Johann-Wolfgang-von-GoetheStiftung zu Basel verliehene Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis 1979
feierlich überreicht. Das Werk der
Preisträgerin würdigte Hofrat Dr.
Schiffkorn, in ihren Dankesworten
wies Gertrud Fußenegger auf die
besondere Beziehung der Frau zur
Sprache hin und kündigte die bevorstehende Herausgabe eines
neuen, autobiographischen Werkes
an, das auch Klarstellungen zum
Lebensweg der Dichterin bringen
werde. Am Vorabend hatte der Bürgermeister zu einem Empfang eingeladen, bei dem Stadtrat Komm.Rat Dr. Seykora die Wertschätzung
der Stadt für die Dichterin zum Ausdruck brachte und ihr Schaffen würdigte, das sich in so besonderer
Weise mit dem Menschen, seiner
Bedrohung, aber auch der immer
wieder durchbrechenden Hoffnung
befasse.

Partnerschaft einmal anders
Innsbrucker Maler helfen Freiburger Gerichtslaube restaurieren
(We) Partnerschaftliche Treffen
sind prädestiniert dafür, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Städten zu festigen. Man lernt sich kennen,
schließt Freundschaft und beschließt, bald einen Gegenbesuch
abzustatten.
Besonders tief ins Herz geschlossen dürfte die Tiroler Malerinnung die Stadt Freiburg haben. Anläßlich eines Besuches
im Jahre 1976 erklärten sich die
Innsbrucker Maler spontan bereit, als Geschenk an die Stadt
Freiburg bei der Renovierung der
Gerichtslaube einen Beitrag zu
leisten und die Erneuerung der
stark verwitterten Renaissancemalerei an den Archivfenstern zu
übernehmen. Der Wiederaufbau
der im Krieg zerstörten Gerichtslaube, dem ältesten Rathaus
Freiburgs, wurde nämlich ausschließlich durch Spenden aus
dem Handwerk und der Bürgerschaft ermöglicht.
Im August des Vorjahres war es
dann so weit, daß das Versprechen
eingelöst werden konnte. Die übrigen Renovierungsarbeiten waren
inzwischen so weit gediehen, daß
die Innsbrucker mit der stilgetreuen
Verzierung der Fenster beginnen
konnten.
Heute erstrahlt Freiburgs ältestes
Rathaus wieder in neuem Glanz
und ist zu einem Schmuckstück der
Stadt geworden. Die kleine freundschaftliche Geste der Innsbrucker

Maler wurde jedenfalls von den
Freiburgern begeistert aufgenommen und die Arbeiten fanden allgemein Bewunderung.
Sollten Sie einmal in unserer Partnerstadt Freiburg verweilen, vergessen Sie nicht, der Gerichtslaube
einen Besuch abzustatten, wo die
Tiroler Malerinnung neue Akzente
in der Freundschaft unter Partnerstädten setzte.
• Zum Vorsitzenden des neu konstituierten Verwaltungsausschusses der Stadtwerke wurde Gemeinderat Ing. Krasovic, zu dessen
Stv. Gemeinderat Hofer gewählt.
Die nächste Ausgabe von
,,Innsbruck"
erscheint am
19. Juli 1979 in einer Auflage
von 55.500 Stück und wird
kostenlos jedem Innsbrucker
Haushalt zugestellt. Wenn
Sie schon am nächsten Tag
in den Besitz des Mitteilungsblattes kommen, ist dies ein
Verdienst Ihres Postzustellers. Sollten Sie das Mitteilungsblatt „Innsbruck" einmal nicht erhalten, bitten wir
Sie um eine kurze Nachricht
an das Pressereferat im Rathaus, Maria-Theresien-Straße 18, Tel. 32 4 66, damit wir
das
Nötige
veranlassen
können.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1979/Nr. 6