Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.6

- S.7

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Amtsblatt Nr. 6
betriebe auf einen sehr namhaften Teil ihres Gewinnes zugunsten des Winterhilfswerkes verzichteten, Schwarzbrot zu
einem besonders ermäßigten Preise abgegeben werden. Die
Verbilligung betrug pro 1 Kilogramm Schwarzbrot 34 ^, so
daß die Parteien beispielsweise Volksbrot statt um 50 ^ um
16 A pro Laib a 1 Kilogramm beziehen konnten. Ausgegeben
wurden insgesamt 36.736 Brotanweisungen.
9. Brennmaterial:
Aus Spenden der Bundesregierung, der Bundesforste und
verschiedener Privatfirmen (auch die Arbeiterkammer hat
eine größere Geldspende hiefür gewidmet) konnten namhafte
Mengen von Kohle und Holz ausgegeben werden. Aus Winterhilfemitteln wurden 32 Kubikmeter Hartholz und 50.000
Kilogramm Kohle angekauft. Soweit der Vorrat reichte,
wurde Kohle in Mengen von je 50 Kilogramm pro Partei,
Hartholz in Mengen von je Va Kubikmeter, Spreißel- und
Bauholz in Mengen von je 1/2 Kubikmeter pro Partei ausgefolgt. Für den Bezug von je 50 Kilogramm Kohle wurden
5237, für den Bezug von je 1/4 Kubikmeter Hartholz, bzw.
V2 Kubikmeter Spreißel- oder Bauholz 442 Anweisungen
ausgestellt. Aus Winterhilfemitteln wurden für den Eigenattkauf von Brennmaterial und zur Begleichung aller Frachtuno Ausgabespesen 8 4759.46 aufgewendet.
Dank des Entgegenkommens des städtischen Gaswerkes
war den Parteien ab Mitte Jänner 1937 der Bezug von oberösterreichischen Braunkohlen (Trauntaler) zum Preise von
8 1.60 pro Sack (50 Kilogramm) möglich. Es wurden I8V2
Waggons solcher Kohle ausgegeben.

Subventionen wurden an verschiedene Organisationen
(Kleinrentner usw.) im Gesamtbeträge von 8 3100.— teils in
Geld, teils in Naturalien ausgefolgt.
Der Betrieb der Kanzleistelle erforderte einen Aufwand
von 8 14.038.20, das sind 5 Prozent der Gesamtausgaben: in
diesem Betrage sind alle Auslagen für Gehälter der Angestellten, Drucksorten aller Art, sonstiger Kanzleibedarf, Einrichtung, Beleuchtung usw. enthalten. Der Parteienverkehr
konnte während der ganzen Dauer der Aktion klaglos abgewickelt werden; zu irgendwie nennenswerten Anständen ist
es nicht gekommen. Abgefertigt wurden an 91 Arbeitstagen
61.960 Parteien, das ergibt im Durchschnitt täglich 681 Parteien. Der größte Parteienoerkehr an einem Tage umfaßte
1430 Parteien.
Die Spendeneingänge sind in Anbetracht der derzeitigen
wirtschaftlichen Verhältnisse als durchaus befriedigend zu bezeichnen. Es sind insgesamt einschließlich der Eingänge aus
Veranstaltungen und Sammlungen (8 679.35) 8 78.704.94,
das sind um rund 8 2000.— mehr als im Vorjahre, eingelaufen.
I m Detail:
Von Firmen (Vetriebsinhabern) .

. 3 24.041.94 (im Vorjahre nicht
besonders erfaßt)

Von Sparkasse der Stadt Innsbruck: 3 10.000— (im Vorjahre
(Gesondert für Hötting 3 4.000)
3 10.000.—)
Von Angestellten und
Arbeitern der Privatbetriebe
Sonstige Private

.

. 3 20.113.68 (im Vorjahre
5 20.046.80)

. . . . . . .

5 17.751.52 (im Vorjahre nicht

1«. Frühstücksaktion für bedürftige Schulkinder:
I m Rahmen der Winterhilfe wurde auch eine Frühstücksaktion für bedürftige Schulkinder (Volks-,- Haupt- und Hilfsfchüler) durchgeführt. Der Zweck dieser Aktion war, Schulkindern, die zu Hause kein oder nur ein ganz unzulängliches
Frühstück erhalten konnten, ein gesundes, ausreichendes
Frühstück zu bieten. Beteilt wurden in der Zeit vom 20. Februar bis 23. März in den Innsbrucker Schulen 572, in den
Höttinger Schulen 232 Schulkinder. Das Frühstück, das in
den Schulräumen vor Beginn des Vormittagsunterrichtes
verabreicht wurde, beistand aus V^ Liter warmer Milch und
V» Kilogramm Schwarzbrot. Die Vaterländische Front hat
für diese Aktion einen Betrag von 8 2000.— zur Verfügung
gestellt: der restliche Aufwand, der infolge eines besonders
günstigen Mehlbezuges für die Vrotdeschaffung niedrig gehalten werden konnte, wurde aus Winterhilfemitteln gedeckt.
Für die Beteilung bedürftiger Schulkinder mit Iausenmilch
vor Einsetzen der Frühstücksaktion wurde aus Winterhilfemitteln ein Betrag von 8 3040.— aufgewendet.
Wärmestuben:
Eine eigene Wärmestube wurde nicht eingerichtet, doch
wurden den Insassen der städtischen Herberge die ihnen sonst
tagsüber verschlossen bleibenden Räume zugänglich gemacht
und es wurde ihnen dort auch Jause verabreicht. Für den Betrieb der vom Österreichischen Gewerkschaftsbunde im kath.
Gesellenvereinshaus in Dreiheiligen eingerichteten Wärmestube wurde ein namhafter Beitrag geleistet.
Gesamtaufwand 8 2207.70.

besonders erfaßt)
Stadt. Bedienstete

3

6.118.45

3 78.025.59
Einschließlich der Eingänge aus Veranstaltungen und Sammlungen per 5

679.35

Zusammen: 3 78.704.94

Wie aus den im vorstehenden Berichte angeführten Leistungen ersichtlich ist, war es dank des Zusammenwirkens aller
öffentlichen und privaten Stellen, Organisationen und Einzelpersonen möglich, unseren ärmsten, von der Wirtschaftskrise so hart mitgenommenen Mitmenschen, im vergangenen
Winter eine recht wirksame Hilfe angedeihen zu lassen. Allen
und jedem, die in irgend einer Weise das Hilfswerk durch
Hingabe einer Spende oder durch sonstige Mithilfe unterstützt
und gefördert haben, sei hiemit der wärmste Dank ausgesprochen.
Ohne das Verdienst der anderen Spender, die das Winterhilfswerk mit zum Teil sehr namhaften Zuwendungen bedacht haben, schmälern zu wollen, sei doch ein besonderer
Dank ausgesprochen der Sparkasse der Stadt Innsbruck, die
sich wie immer, wenn es gilt, Wohlfahrtseinrichtungen in
großzügigster Weise zu fördern, mit ihrem Beitrag an die
Spitze aller Spender gestellt hat. Auch der Landesbauernkammer, die durch Aufwendung großer Mittel die Fleischverbilligungsaktion, dem Milchverbande Innsbruck, der im
Zusammenwirken mit der städtischen Molkerei und der Lan-