Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.6

- S.6

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Amtsblatt N r . 6
sein im städtischen Schlachthofe hergestellt und an den neun
im Gemeindegebiet Innsbruck und Hötting errichteten Ausgabestellen verteilt wurde (täglich 36 Kilometer Autofahrten),
war von anerkannt vorzüglicher Qualität und für einen
Großteil der Winterhilfeparteien zweifellos eine der wertvollsten Zuwendungen. Bezugsberechtigt waren sämtliche
Winterhilfeparteien; die Ausgabe erfolgte für die Parteien
der Bezugsgruppen I und I I unentgeltlich, jene in Gruppe III
hatten einen Kostenbeitrag von 10 ^ pro Portion zu entrichten. I m Höchstausmaß wurden an die einzelne Partei 2 Liter
täglich ausgegeben.
Der Tagesaufwand für Herstellung und Ausgabe der
Suppe, wobei 20 Arbeitslose als Hilfskräfte eingestellt werden konnten, betrug rund 8 500.—. Dauer der Suppenausgabe: 14. Dezember 1936 bis 13. März 1937.
2. Volksküchenmarken:
Alleinstehende Personen und Ehepaare ohne Kinder, die
keine Kochgelegenheit hatten, erhielten, soferne sie nicht unter gewissen Voraussetzungen mit Lebensmittelpaketen beteilt wurden, Speisemarken für die städt. Volksküche ausgefolgt. Die bezugsberechtigten Alleinstehenden der Gruppe I
erhielten wöchentlich 6 Stück unentgeltlich, jene in Gruppe I I
und I I I wöchentlich 6 Stück gegen Leistung eines Kostenbeitrages von 20, bezw. 30 ^ pro Marke. Verehelichte, bzw. in
sonstiger Gemeinschaft Lebende erhielten wöchentlich 10 Stück
zu den gleichen Bedingungen wie die Alleinstehenden (in
Gruppe I I I 6 Stück). Die Speisemarke berechtigte zum Bezüge eines Eintopfgerichtes im Werte von 60 ^ in der städt.
Volksküche. Ausgegeben wurden aus Winterhilfsmitteln insgesamt 45.659 Stück SpeifemaMen im Werte von 8 27.395.40.
Dauer der Aktion: 1. Dezember 1936 bis 28. Februar 1937.
I m Monat März wurden Speisemarken nur mehr an nach
Innsbruck zuständige Parteien auf Rechnung des städtischen
Armenfonds ausgefolgt.
3. Lebensmittelpakete:
Wie in den vergangenen Jahren wurden auch bei dieser
Aktion wiederum an die Winterhilfeparteien aller drei Bezugsgruppen Lebensmittelpackungen ausgefolgt bis Zum
Höchstausmaße von 4 Paketen monatlich pro Partei. Die mit
Volksküchenmarken Geteilten waren davon ausgenommen.
Jedes Paket enthielt: V2 Kilogramm Alpina- oder JuwelFett (Wert 8 —.97), 2 Kilogramm Mehl (mittel, Wert 8 1.56),
1 Kilogramm Grietzzucker (Wert 8 1.46) und 1 Kilogramm
Vollreis (Wert 8 —.56): Gesamtwert 8 4.55, bzw. der kleinen
Pakete (1 Kilogramm Mehl, V2 Kilogramm Reis, VZ Kilogramm Fett) 8 2.35. Die Wahl der Bezugsstelle war freigestellt. Ein Kostenbeitrag wurde nicht eingehoben. Ausgegeben
wurden während der Dauer der Aktion 17.551 große und
575 kleine Pakete im Werte von 8 81.208.30.
4. Milch:
An sämtliche Parteien, in deren Haushalt sich Kinder bis
zum vollendeten 1V. Lebensjahre, Personen über 70 Jahre
und Kranke, die die Notwendigkeit des Milchbezuges durch
ein amtsärztliches Zeugnis nachwiesen, befanden, wurde in
der Zeit vom 1. Dezember 1936 bis 13. März 1937 unentgeltlich Vollmilch bis zum Höchftausmaße von täglich IV2 Liter
pro Partei abgegeben; insgesamt 107.089 Liter. Der Aufwand

hiefür betrug, da vom Landeskulturrat für Tirol, bzw. dem
Milchverband Innsbruck im Einvernehmen mit der städtischen Molkerei aus Grund einer bezüglichen Ermächtigung
der Tiroler Landesregierung für das Winterhilfswerk der
Bezug zu einem Preise von 28 3 je Liter ermöglicht wurde,
8 29.984.92. Ueberdies konnten sämtliche Winterhilfeparteien
mit Ausnahme der Alleinstehenden täglich 1 Liter Vollmilch
gegen Zahlung von 28 ^ je Liter (gegenüber einem Normalpreis von 42 3) beziehen. Es wurden hiefür 202.368 Bezugsanweisungen ausgestellt.
5. Käse:
Sämtliche Parteien konnten in der Kanzleistelle der Winterhilfe hochwertige, vollfette, rindenlose Stangenkäse zum
Preise von 8 1.70 pro 1 Kilogramm beziehen. Dem Winterhilfswerk wurden dadurch keine Kosten verursacht. Ausgegeben wurden insgesamt etwas über 6000 Kilogramm.
6. Konserven:
Gegen Erlag von 30 F pro Stück konnten von den Parteien
Fleischkonserven bezogen werden. Gesamtausgabe 5000
Stück, die, da sie infolge des billigen Preises sehr begehrt
waren, nach einem bestimmten Schlüssel, wobei auf den Familienstand entsprechend Rücksicht genommen wurde, verteilt wurden.

7. Fleisch:
Während der ganzen Dauer der Winterhilfsaktion wurde
an sämtliche Parteien gegen Vorweis der Ausweiskarte im
städt. Schlachthofe zu einem besonders ermäßigten Preise
(8 1.20 pro 1 Kilogramm) Rindfleisch (Frischfleisch) in Innsbruck über 20.000 Kilogramm, in Hötting gesondert 2650
Kilogramm ausgegeben. Weiters wurden zirka 6000 Kilogramm Rind-, Schaf-, Schweine- und Kalbfleisch (Freibankfleisch) zum Preise von 8 —.80 bis 8 1.50 pro 1 Kilogramm,
sowie 200 Kilogramm ungarische Talami (8 3.— pro 1 Kilogramm) ausgegeben. Die Erstellung dieses niedrigen Verkaufspreises war besonders durch sehr namhafte Zuschüsse der
Landesbauernkammer für die Fleischbeschaffung möglich:
dem Winterhil"fswerk sind aus der Fleischausgabe keine Kosten erwachsen.
8. Verschiedene Lebensmittel. Kleider. Schuhe und Bedarfsgegenstände:
Die aus verschiedenen Prwatspenden eingelaufenen Lebensmittel (Wert 8 3929.90). Kleidungsstücke, Wäsche. Schuhe
und verschiedene Bedarfsartikel (Wert 8 10.671.40) wurden
jeweils nach Maßgabe des Vorrates an die bedürftigsten Parteien ausgegeben. Kartoffel wurden aus Winterhilfemitteln
10.000 Kilogramm angekauft und um 5 ^ pro 1 Kilogramm
abgegeben. Die für Jugendliche geeigneten Kleidungsstücke
wurden durch das städt. Jugendamt, die übrigen durch das
Unterstützungsamt verteilt. Für jugendliche Bedürftige wurde
überdies eine besondere Aktion durchgeführt, indem aus Winterhilfemitteln um einen Betrag von 8 5000.— Kleidungsstücke, Wäsche und Schuhe beschafft und durch das Jugendamt
zur Verteilung gebracht wurden.
Infolge der seitens der Bundesregierung erfolgten Zuwendung größerer Mengen von Roggenmehl, das durch die Winterhilfe um zirka die Hälfte des Marktpreises bezogen werden konnte, konnte an die Parteien, da auch die Bäckerei-