Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1977

/ Nr.5

- S.8

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Diese Ausgabe – 1977_Innsbruck_05
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Gesamter Text dieser Seite:
Innsbruck an der grünen Innpromen
Regulierung bringt Sicherheit und Grünflächen —
(Fr) Die Innverbauung hat im
ganzen Land immer wieder zu
heftigen Diskussionen geführt.
Das böse Wort vom „Innkanal"
wurde geprägt und die Verfechter der Naturbelassenheit, der
Auen und Schotterinseln standen
und stehen den Verfechtern
eines wirksamen Schutzes vor
Hochwasser und Überschwemmungen gegenüber. Daß dieser
Schutz im gesamten Inntal notwendig und wirtschaftlich mehr
als vertretbar ist, aber haben

Kosten für Abschnitt W e s t und Abschnitt O s t rund 250 M i l l i o n e n Schilling

Hochwasserereignisse wie 1965
zur Genüge demonstriert. Damals wurden rund 10.000 Hektar
Grund
und
Siedlungsgebiet,
darunter auch Teile der Landeshauptstadt Innsbruck, überflutet.
Wenn aber feststeht, daß die
Innverbauung
notwendig
ist,
dann reduziert sich die Frage
auf das Wie dieser Verbauung.
Für Innsbruck läßt sich dazu sagen, daß es dank des Verständnisses der Techniker bei Land
und Bund gelungen ist, eine

„durchgrüntere" Lösung zu erreichen, die nach Möglichkeit
Rücksicht auf die Umgebung
und ein naturbewußtes Empfinden nimmt. Etwas Zeit wird es
brauchen, bis alle Begrünungsmaßnahmen voll zum Tragen
kommen, bis die Böschungen
und Ufermauern aus Granit
überwachsen sind und die Patina haben, wie die zum Teil
über hundert Jahre alten Innverbauungen zwischen Universitäts- und Kettenbrücke.

Hunderte
Bäume und Tausende
Sträucher
sind auf der Innpromenade
am rechten
brücke und Universitätsbrücke
gepflanzt
worden.
Bänke,
Tische,
Beleuchtungskörper
zum weiteren
Inventar.

Der östliche
Absdmitt
der Innverbauung
wird
durch eine Innverschxoenkung
breiten
Geländesireifen
entlang
des Ufers
beim Olympischen
Dorf
bringen.
träditlidi
erweitert
werden.

Seite 8

Ufer
und

zwischen
Spazierwege
(Foto:

Karwendelgehören
Birbaumer)

einen zusätzlichen,
bis zu 9
Meter
Dadurch
kann die Promenade
be(Toto:
Murauer)

Die Frage der Innverbauung
wurde für Innsbruck selbst immer akuter, je weiter die Verbauungen im Oberland fortschritten. Durch die erhöhten
Abflußgeschwindigkeiten
aufgrund dieser Regulierungen und
den Verlust der sogenannten
Retentionsräume erhöhte sich
die Gefahr, von einer Überschwemmung heimgesucht zu
werden. Der Gesamtschaden
eines 50jährigen Hochwassers
in Innsbruck aber müßte mit
rund 400 Millionen Schilling veranschlagt werden. Auf Drängen
der Stadt wurde schließlich eine
vorgezogene Planung und im
westlichen Abschnitt eine mit
dem Autobahnbau gekoppelte
Ausführung der Innverbauung
erreicht.
Im Jahr 1973 wurde dieser westliche Abschnitt zwischen Kranebitter Brücke und Universitätsbrücke auf einer Länge von 5,5
Kilometern an beiden Ufern begonnen und ist heute fertiggestellt. Die Kosten für die Verbauung beliefen sich auf rund
210 Millionen Schilling, wovon
auf die Stadt Innsbruck der beträchtliche Betrag von 37,5 M i l lionen entfiel. Schon von A n fang an war vorgesehen, die
Verbauung zur Schaffung neuer
Uferpromenaden und Freiräume
heranzuziehen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um
durch „flußbegleitendes Grün"
den streng funktionellen Charakter der Verbauung zu mildern.
Eine wirklich ansprechende Lösung ist in dieser Hinsicht an
den Ufern westlich der Universitätsbrücke gelungen. Jahr für
Jahr wird hier mit dem Wachsen
der abertausend neugepflanzten
Sträucher und Bäume das sauerstoffspendende und beruhigende Grün immer dichter werden,
bis sich schließlich im Schatten
der Häuser eine Parklandschaft
mit Bänken, Tischen, Spielplätzen und Wegen ausbreitet, wie
etwa jetzt nördlich des Kongreßhauses. Ein Radweg konnte
schließlich auch noch im letzten
Stadium der Ausführungen miteinbezogen werden, so daß
dieses jüngste Kind der städtischen Grünanlagen, das am gegenüberliegenden Ufer ein an
Ausstattung ebenbürtiges Pendant bekommt, schon jetzt eine
paradiesische Insel im Getriebe
der Stadt zu werden verspricht.
Die Planung der Grünanlagen
lag hier bei der Magistratsabteilung IX. Die komplette Ausgestaltung und Ausstattung, für die
von der Stadt noch einige M i l lionen zugelegt wurden, wird im
Herbst beendet sein.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1977/Nr. 5