Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.10

- S.4

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Bronzestatue im Zeichen Olympias
Amerikanischer Bildhauer schenkte Innsbruck eine Skulptur der Olympiasiegerin Dorothy Hamil
(Gr) Mit dem Besuch von Frau
Charlotte Shedd, einer gebürtigen Wienerin, die seit 1938 in
Amerika lebt und dort in ihrer
Tätigkeit als Rundfunkkommentatorin, Journalistin wie auch als
langjährige
Präsidentin
der
Österreichisch-Amerikanischen
Gesellschaft
in
Wilmington,
Delaware, vielseitige Beachtung
findet, löste sich das Geheimnis einer 60 Kilogramm schweren und entsprechend umfangreichen Kiste, die vor einigen
Tagen als Luftfracht im Rathaus
eingetroffen war. Die in der
Kiste verpackte
Bronzestatue
der
Eiskunstläuferin
Dorothy
Hamil,
Olympiasiegerin
in
Innsbruck, ist ein Geschenk des
amerikanischen Bildhauers Charles Parks und wurde nun, wie
unser nebenstehendes MurauerFoto zeig!, von Frau Shedd
offiziell der Stadt
Innsbruck
uberreicht.
Die Plastik ist Ausdruck einer
langjährigen freundschaftlichen
Verbindung unter Künstlern. Der
amerikanische Bildhauer Charles Parks, derzeit Präsident der
amerikanischen Gesellschaft der
Bildhauer, ist wie Frau Shedd
ausführte, dem österreichischen
Bildhauer Lois Lidauer sehr verbunden, seit er diesen anläßlich
eines Amerika-Aufenthaltes kennengelernt hat. Für mehrere
Werke des Amerikaners hatte
Lidauer den Bronzeguß in Österreich in die Wege geleitet. Nach
dem Guß gingen die Werke
jedoch immer wieder zurück

BESUCHE IM

RATHAUS

+ Der Botschafter der Volksrepublik China in Wien, Yu Peiwen, stattete anläßlich des Innsbrucker Gastspieles des Ballettensembles
der Volksrepublik
China in Begleitung der Choreographin und des Leiters des
Ensembles im Rathaus einen Besuch ab, wo er von Bürgermeister Dr. Lugger, Vizebürgermeister Reg.-Rat Haidl und Vizebürgermeister Reg.-Rat Obenfeldner empfangen wurde.
+ Aus Douglas, der Hauptstadt
der Isle of Man, empfängt Vizebürgermeister
Reg.-Rat Haidl
eine Delegation vier verschiedener katholischer Organisationen, die sich die Hilfe am Nächsten zum Ziel gesetzt haben.
Seite 4

Die Volkshochschule

.

hat nun auch im Olympischen Dorf ein neues Zentrum der Erwachsenenbildung
und
außerschulischen
Jugendbetreuung eingerichtet.
Stützpunkt der Volkshochschule ist die neue Doppelhauptschule
Olympisches
Dorf in der Kajetan-SwethStraße, wo bereits in der Planung eigene Räumlichkeiten
für diesen Zweck vorgesehen
waren. Das Programm, das
mit dem 11. Oktober begonnen hat, bietet vor allem
Sprachen, Steno und Maschinschreiben, Schnittzeichnen, Zuschneiden,
Nähen,
Kochen, Basteln und Musik
(Gitarre). .

entgegennahm, dankte für diese
freundschaftliche Geste und gab
die Versicherung ab, daß die
Statue in Innsbruck einen ehrenvollen Platz, allenfalls im beabsichtigten Olympia-Museum, erhalten werde.

nach Amerika, was Professor
Lidauer sehr bedauerte. Seinem
Drängen, Parks möge mit seinem Schaffen auch in Österreich
präsent werden, hat der amerikanische Künstler nun Rechnung

getragen, indem er seine Plastik
der Olympiasiegerin der Stadt
Innsbruck als Geschenk zugedacht hat.
Vizebürgermeister
Reg.-Rat Arthur Haidl, der die
Plastik im Namen der Stadt

Die
Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft in Delaware,
die um die Pflege und Förderung österreichischer Kultur sehr
bemüht ist und sich großer Beachtung
erfreut,
ermöglicht
überdies jährlich aus den Beiträgen ihrer Mitglieder einem
amerikanischen Musikstudenten
einen sechswöchigen Studienaufenthalt am Mozarteum in
Salzburg.

Magistratsdirektor i. R. Dr. Mangutsch zum Gedenken
Am 17. September wurde im
Wiltener Friedhof Magistratsdirektor i. R. Obersenatsrat Dr.
Rudolf Mangutsch zu Grabe getragen. 22 Jahre hindurch war
Magistratsdirektor
Dr.
Mangutsch an der Spitze der Beamtenschaft im Rathaus gestanden,
eine Zeit, in die besonders
schwierige
Erfordernisse des
Aufbaues und der Neuordnung
fielen.
Aus einem alten Grödener G e schlecht stammend, wurde Rudolf Mangutsch am 3. März 1902
in Kufstein geboren. Er maturierte 1921 an der Stella Matutina in Feldkirch und promovierte 1925 zum Doktor der Rechte
an der Universität
Innsbruck.
Nach der Gerichtspraxis 1927 in
den Landesdienst eingetreten,
war er zunächst verschiedenen
Abteilungen, insbesondere dem
Präsidium sowie dann den Bezirkshauptmannschaften
Innsbruck und Lienz zugeteilt und
wurde schließlich im Jahre 1935
im Alter von nur 33 Jahren zum
Bezirkshauptmann von Reutte
bestellt. Nach 1945 trat er in
den Dienst der Stadt Innsbruck

und wurde noch im selben Jahr
zum Magistratsdirektor ernannt.
Die allseits geschätzte Persönlichkeit des Verstorbenen würdigte Magistratsdirektor Obersenatsrat Dr. Schwamberger am
offenen Grabe. Schon in den
politisch kritischen Jahren vor
1938, so sagte er, habe sich
seine Noblesse und Fürsorglichkeit für die Mitarbeiter gezeigt,
indem der junge Bezirkshauptmann alle Amtshandlungen, die
persönliche Konsequenzen nach
sich ziehen konnten, selbst zur
Behandlung übernahm. Dafür
mußte er 1938 nicht nur mit
Mißhandlungen und Haft büßen,
sondern auch mit seiner Entlassung. Als Bürokraft und Hilfsarbeiter fand der fähige Jurist
Arbeit, bis er zur Wehrmacht
einberufen und schließlich wieder in Haft gesetzt wurde.
Schon in den ersten Nachkriegstagen des Jahres 1945 trat Dr.
Rudolf Mangutsch wieder in den
öffentlichen Dienst ein. Die Berufung zum Magistratsdirektor
der Stadt Innsbruck stellte ihn
vor schwierige Aufgaben. Einerseits mußten auf Grund der Ver-

fügungen der Besatzungsmächte
und der Bestimmungen des Verbotsgesetzes eine Reihe von
Beamten den Dienst verlassen,
andererseits war ein weiterer
Teil der Beamten noch nicht
vom Wehrdienst zurückgekehrt,
das Rathaus selbst von Bomben
beschädigt. Außerdem
mußte
von der deutschen Verwaltung
wieder auf die österreichische
umgestellt werden. Immer aber
sei über den drängenden Aufgaben, ob sie nun den neuen
Anfang im Jahr 1945, den Aufbau der Stadt in den Nachkriegsjahren oder schließlich die rasche Entwicklung während der
nachfolgenden Prosperität betrafen, die menschlich verbindliche Art gestanden, die Dr.
Mangutsch auszeichnete.
Die Wertschätzung für das Wirken und die Verdienste des verstorbenen
Magistratsdirektors
Dr. Mangutsch fand in mehrfachen Ehrungen, insbesondere
durch die Verleihung des Großen Silbernen Ehrenzeichens für
Verdienste um die Republik
Österreich, auch sichtbaren Ausdruck.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976/Nr. 10