Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.8

- S.4

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Keine Wassernot an heißen Tagen
Auch zur H i t z e p e r i o d e uneingeschränktes A n g e b o t



Bessere V e r s o r g u n g für

(Gr) Als die langanhaltende Hitzeperiode im Juni und Juli dieses
Jahres in anderen Teilen Österreichs zu drastischen Wassersparmaßnahmen zwang und Autowaschen, Gartengießen oder andere
Formen des Wasserverbrauches drastisch eingeschränkt werden
mußten, stand in Innsbruck jederzeit ausreichend Wasser zur Verfügung und es mußte keinerlei Einschränkung verfügt werden. Wir
haben nicht nur das Glück, daß uns ein Trinkwasser von ganz ausgezeichneter Qualität zur Verfügung steht, sondern auch, daß es in
reichem Ausmaß von der Natur angeboten wird.
Die Schönwetterperiode ab Anfang Juni brachte in der Wasserversorgung Innsbrucks A b gabewerte, die bisher noch nie
erzielt wurden. Was zwischen
29. Juni und 2. Juli an Wasser
verbraucht
wurde, entsprach
einem Ausmaß, das den Prognosen zufolge erst für das Jahr
1990 zu erwarten war. In diesen
Wochen wurden im Stundenmittel 770 I Wasser je Sekunde abgegeben, das heißt, daß je Kopf
der Bevölkerung im Tag 560 I
Wasser
verbraucht
wurden
gegenüber
„normalen"
Verbrauchszeiten, in denen der tägliche Bedarf je Kopf der Bevölkerung 400 I beträgt. Am 1. Juli
wurde der bisher absolut höchste Verbrauch registriert, es
wurden im Stundenmittel 1110 I
Wasser je Sekunde abgegeben.
Ein Wert, der nur dadurch zu
erklären ist, daß neben den
vielfältigsten Verwendungen, zu
denen frisches Wasser an heißen Tagen herangezogen wird,

wohl nicht nur die Beete, sondern auch die Rasenflächen in
den Gärten gegossen wurden.
Auch für solche Anforderungen
reicht die Innsbrucker Quellschüttung aus, wenn sie sich auf
jeweils nur einige Stunden im
Tag erstrecken. Darüber hinaus
könnte im Bedarfsfall immer
noch das Grundwasserangebot
im Bereich der Höttinger Au herangezogen werden. Alles in allem hat sich also auch während
der letzten Hitzeperiode erwiesen, daß sich Innsbruck seines
Wassers wegen keine Sorgen zu
machen braucht.
Für einen Teil der Bevölkerung
hat es, unabhängig von den
Wetterkapriolen, in letzter Zeit
aber doch Unzulänglichkeiten in
der Wasserversorgung gegeben.
In einem kleinen Bereich der
Stadt, vor allem in den höher
gelegenen Häusern in Sadrach
und in der Gegend des ölbergs
an der Höhenstraße, floß das
Wasser nicht immer so reichlich

Hötting

aus den Brunnen, wie man es
gewohnt war und gerne hätte.
Vor allem die oberen Stockwerke waren besonders betroffen. Und dies, obwohl der für
die Wasserversorgung Höttings
bestimmte Angerle-Behälter mit
Wasser voll gefüllt war. Schon
beim Neubau dieses Behälters
im Jahr 1965 war man in seiner
Anlage um 50 m höher gerückt,
um die neue Siedlung Sadrach
ohne Hilfe von Pumpen versorgen zu können. Die große Bautätigkeit im Höttinger Bereich
hat es aber mit sich gebracht,
daß sich der Wasserbedarf von
1961 bis 1975 auf das Achteinhalbfache erhöhte. Den damit gegebenen Anforderungen
konnte zwar das Wasserangebot, das durch Mühlauer Quellwasser ergänzt wurde, entsprechen, nicht aber das Höttinger
Leitungsnetz in seinem alten Bereich. Bei den klein dimensionierten Leitungsrohren verursachte der größere Wasserverbrauch einen umso niedrigeren
Wasserdruck. Dem half man ab
durch eine entsprechende Erweiterung des Leitungsnetzes. Nur
ein 200 m langes Stück in der
Dorfgasse war noch ausständig.

Dies bedingte, daß bei Spitzenbelastungen einige Versorgungsbereiche
gedrosselt
werden
mußten, damit höher gelegene
Abnehmer auch noch zu Wasser
kamen.
Daß man mit dem erwähnten
Teilstück in Verzug war, ist zunächst in der Rücksichtnahme
auf andere Bauvorhaben begründet. Man wollte das Teilstück in der Dorfgasse in einem
mit einer Gesamtsanierung der
Straße fertigstellen. Nachdem
diese umfassende Erneuerung
der Straße auf sich warten läßt,
wählte man im Hinblick auf die
Dringlichkeit der Erweiterung
des Leitungsnetzes eine Trasse,
die ab der Einmündung der Biidgasse in die Dorfgasse bis zur
Brücke beim Haus Dorfgasse 33
den Höttinger Bach entlang
führt. Diese Trasse quert allerdings auch Privatgrund und die
mangelnde Bereitschaft eines
Grundbesitzers, einer Leitungsverlegung zuzustimmen, brachte
zunächst Wartezeiten und dann
eine Umplanung mit sich. Inzwischen sind die Arbeiten zügig
fortgeschritten, Mitte Juli war
die Hälfte der neuen Wasserleitung bereits verlegt und bis A n fang September soll das gesamte Teilstück fertiggestellt sein, sodaß auch für den gesamten Höttinger Bereich keine Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung mehr auftreten werden.

KURZ

• Waltraud Stangl, die ihr
40jähriges Berufsjubiläum als
Hebamme in Innsbruck feierte
und in dieser Zeit rund 7500 Kindern ins Leben geholfen hat, erhielt von Bürgermeister Dr. Lugger im Rathaus die Ehrengabe
des Landes überreicht.
• Durch den raschen Einsatz
der Berufsfeuerwehr Innsbruck
konnten drei Kinder, die sich
nach einem Bootsunfall an den
Brückenpfeiler des überdachten
Notsteges am Rennweg angeklammert hatten, gerettet werden. Von großem Vorfeil erwies
sich bei dieser Aktion das fast
fertiggestellte
Bootshaus am
Inn, das auf Grund seiner speziellen Vorrichtung eine besonders schnelle Wasserung des
Rettungsbootes erlaubt.

Eine Abkühlung
im Plansdibecken ist an heißen Tagen besonders willkommen. Innsbrucks Wasserangebot machte es möglich, daß auch während der langen Hitzeperiode dieses Sommers keinerlei
Einscliränkungen
im VJasseroerbrauch gemadit werden mußten.
(Foto:
Murauer)

Seite A

• Gute Nachricht für die Radfahrer in der Tiroler Landeshauptstadt. Im Bereich der geplanten Uferpromenade zwischen Karwendel- und der Universitätsbrücke wird ein zwei
Meter breiter Radweg errichtet.

GEMELDET

• Die städtischen
Friedhöfe
werden voraussichtlich bis Ende
1977 voll belegt sein. Für die
Schaffung eines neuen Zentralfriedhofes wurde das an den
Pradler Friedhof angrenzende
Gebiet ins Auge gefaßt.
• In einer Pressekonferenz des
Sparkassenlandesverbandes Tirol und Vorarlberg gab Generaldirektor Dr. Klingan einen
Bericht über das erste Halbjahr
1976. Trotz der nicht in die Zuständigkeit der Kassen fallenden
Schwierigkeiten sei für
die
Sparkassen in Tirol und Vorarlberg ein besserer Durchschnitt
als bei den Sparkassen der übrigen Bundesländer zu erwarten.
Dies liege einmal in der Konjunktur (Rezession wirkte sich geringer aus), dann in der besonders guten Wintersaison und
schließlich in der aktiven und
flexiblen Zinspolitik der Sparkassen. Nach der bisherigen
Entwicklung sei für das gesamte
Jahr 1976 mit einem Zuwachs um
rund 20 Prozent zu rechnen.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976/Nr. 8