Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.6

- S.1

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OFFIZIELLES MITTEIMIUGSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT
An einen Haushalt P.b. b. • Erscheinungsort Innsbruck • Verlagspostamt 6020 Innsbruck

10. Juni 1976

Nr.

6

Mülldeponie auch für benachbarte Orte
Im Sinne des Umweltschutzes beste Lösung wird einem aktuellen Problem für den Zeitraum von 50 Jahren Rechnung tragen
(Gr) Das Müllproblem, vor das
nicht nur die Landeshauptstadt,
sondern auch die übrigen Gemeinden gestellt sind, ist eine
typische Kehrseite unserer Entwicklung zur Wohlfahrtsgesellschaft. Der wachsende Standard
bedingt eine rapide Zunahme
der Abfälle. Der größere Komfort, zum Beispiel im Betrieb der
Küche und bei der Beheizung
der Wohnungen, läßt die Möglichkeiten schwinden, einen Teil
des Abfalles selbst zu beseitigen.
Wohin mit dem Müll? Das ist zu
einer aktuellen Frage geworden,
nicht nur für den einzelnen, son-

Feuerwehr half
in Friau!
Seite 3

Initiativen zur
Parkraumfrage
Seite 4

Amtliche
Mitteilungen
Seite 9

dem ebenso für die Gemeinden,
die ihren Bürgern ja die entsprechenden Möglichkeiten bieten
und damit zugleich auch einer
Beeinträchtigung
der
Umwelt
durch wildes Ablagern des Mülls
vorbeugen müssen.
Mit der sich abzeichnenden
Grenze der Belastbarkeit der
Mülldeponie in der Roßau hat
die Stadtgemeinde
Innsbruck
schon vor Jahren nach einer
neuen Möglichkeit Ausschau gehalten. Die knapp gezogenen
Gemeindegrenzen um den verbauten Bereich Innsbrucks lassen
es deutlich werden, daß eine Lösung dieser Frage nicht einfach
war. Andererseits ist es wohl
auch verständlich, daß angrenzende Gemeinden, wenn auf
ihrem Gebiet Möglichkeiten für
die Errichtung einer Deponie bestanden hätten, nicht die Abfälle
der Landeshauptstadt übernehmen wollten. So blieb als einzig
mögliche Wahl schließlich das
Ahrntal
im
Gemeindegebiet
Innsbruck, für das von der Stadt
an eine einschlägige Firma der
Auftrag zur Errichtung einer
Rotte-Deponie und deren Betrieb
vergeben wurde. Die in Aussicht
genommene Methode ist die umweltfreundlichste, womit zugleich
auch den Intentionen der Landesregierung für den gesamten
Bereich des Landes Rechnung
getragen wurde.
Es versteht sich, daß die Ver-

wirklichung eines solchen Projekts von der Wahl der Methode bis zur baulichen Fertigstellung einen entsprechenden
Zeitraum erfordert, zumal ja
auch die Frage der Grundeinlösung bzw. der entsprechenden
rechtlichen Vereinbarungen zu
klären ist. Immerhin steht die für
die Mülldeponie
erforderliche
Zerkleinerungsanlage bereits in
Bau und man hofft, daß man
mit der Anlage noch in diesem
Jahr in Betrieb gehen kann. Die
Anlage selbst wird von der Brenner-Autobahn her kaum sichtbar
sein, die Zufahrt erfolgt über die
Autobahnausfahrt
Zenzenhof.
Vorerst wird mit einem Müllanfall von 40.000 t im Jahr aus
Innsbruck gerechnet, die Anlage

kann jedoch 80.000 t verarbeiten,
über
Betreiben
der
Bezirkshauptmannschaft InnsbruckLand ist derzeit ein Gemeindeverband in Bildung begriffen,
der sich damit befassen soll, ob
die Mülldeponie Ahrntal nicht
auch für die Gemeinden des
östlichen und westlichen Mittelgebirges sowie des Stubai- und
Wipptales die Lösung ihres
Müllproblemes bringen könnte.
Die Stadtgemeinde würde ihnen
die Übernahme des Mülls zu denselben Bedingungen, wie sie für
Innsbruck gegeben sind, ermöglichen.
Die Mülldeponie Ahrntal kanr»
voraussichtlich für den Zeitraum
von 50 Jahren in Anspruch genommen werden.

Für den Ernstfall gerüstet
Feierliche Übergabe des Zubaues der Feuerwache Hungerburg
(Th) Für die Feuerwehr, besonders aber für die Einheit Hungerburg war der 15. Mai ein
großer Tag. Im Rahmen des
24. Bezirksfeuerwehrtages Innsbruck-Stadt wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Lugger und Vizebürgermeister Reg.Rat Obenfeldner sowie zahlreicher weiterer
Persönlichkeiten
die erweiterte Feuerwache Hungerburg
feierlich
eingeweiht.
Gleichzeitig wurde der Feuerwehreinheit auch ein neuartiges,
erstmals in Österreich verwendetes
Tanklöschfahrzeug
zur
Verfügung gestellt.
Die alte, an der Gramartstraße
liegende Wache, die 1963 errichtet worden war, erwies sich in
den letzten Jahren als zu klein
und erforderte einen Anbau. Da
die Mitglieder der Einheit Hungerburg in rund 3000 Arbeitsstunden auch selbst Hand anlegten, konnte der Zubau in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde, dem Bezirksfeuerwehrverband und der Berufsfeuerwehr
zu günstigsten Bedingungen in
rund zehn Monaten fertiggestellt werden. In der auf rund
100 qm vergrößerten Wache
sind nun auch Geräte-, Absteil-,

Aufenthalts- und Waschräume
untergebracht.
Das neue Löschfahrzeug, das im
Gegensatz zu den sonst üblichen
Tankwagen mit ihren 4000-LiterTanks nur ein Viertel dieser
Menge fassen kann, zeichnet sich
dafür durch Geländegängigkeit
und Beweglichkeit aus. Ein Umstand, der nicht nur in Anbetracht der vorgegebenen landschaftlichen Formen, sondern
auch der Entfernung von der
Hauptfeuerwache von besonderer Bedeutung ist.
Der Freiwilligen Feuerwehr, die,
rechnet man die Musikkapelle
dazu, zehn Einheiten mit insgesamt 500 Aktiven umfaßt, stehen verteilt im ganzen Stadtgebiet neun Feuerwachen zur Verfügung. Um ein schlagkräftiges
Eingreifen gewährleisten zu können, ist eine zeitgemäße Ausrüstung unerläßlich, was wiederum
Um-, An- oder Neubauten erfordert. Nach der bereits im Herbst
erfolgten Übergabe der neuen
Wache Wilten-West laufen zur
Zeit Bauarbeiten an den Feuerwachen Mühlau, Hötting und
Neu-Arzl.
(Nebenstehendes Foto: Murauer)