Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.5

- S.1

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Innsbrucks
OFFIZIELLES MITTEILUNGSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT

An einen Haushalt P. b. b. • Erscheinungsort Innsbruck • Verlagspostamt 6020 Innsbruck

13. Mai 1976 Nr. 5

Straßenbahnen oder Großraumbusse?
Umstellung der öffentlichen Verkehrsmittel auf die Erfordernisse des G e n e r a l v e r k e h r s p l a n e s wird sorgfältig geprüft
(Gr) - Was der Verkehrsteilnehmer empfindet,
wenn er in Burggraben oder Museumstraße plötzlich einer gegen die Einbahn fahrenden Straßenbahn gegenübersteht, ist natürlich auch den Verantwortlichen und vor allem den Verkehrsplanern
War man bisher der Auffassung,
daß die Straßenbahn erhalten
werden und deshalb die notwendigen baulichen Voraussetzungen geschaffen werden sollten, um sie in den genannten
Straßen in ihrer Fahrtrichtung
umzudrehen, so gaben nun vor
allem zwei Momente doch Anstoß zu neuen Überlegungen:
Neben den Kosten, die mit diesen Änderungen verbunden wären, entstünden an neuralgischen
Punkten des zentralen Verkehrsnetzes der Stadt für längere Zeit

klar: Es kann sich hier nur um ein kurzes Zwischenstadium in der Verwirklichung des Generalverkehrsplanes handeln, die Fahrtrichtung der
öffentlichen Verkehrsmittel muß sobald als möglich umgekehrt werden.

Baustellen, die nur äußerst
schwer und unter größten Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung zu verkraften wären. Und
so rückte die Alternative: Großraumbusse statt der Straßenbahnen - in den Mittelpunkt der Erwägungen.
Der Aufsichtsrat der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe möchte sich im
Interesse der sachlich richtigen
Entscheidung über eine Reihe
von Fragen Klarheit verschaffen:
Welche Möglichkeiten ergeben

Ein Ausflugsbus für Betagte
Altenbetreuuna führt nun auch Fahrten ins Grüne durch
(Th) Innsbrucks soziale Dienste
sind um ein Fahrzeug reicher geworden. Im Rahmen einer kleinen Feier übernahm dieser Tage
Bürgermeister Dr. Lugger einen
mittelblauen VW-Bus, der von
der Raiffeisenbank Hötting und
der Raiffeisenzentralkasse Innsbruck der städtischen Altenbetreuung zur Verfügung gestellt
wurde (siehe nebenstehendes
Murauer-Bild). Dieser Bus wird
es in Zukunft ermöglichen, daß
alte und gebrechliche Mitbürger
zu einem oft lange entbehrten
Tapetenwechsel kommen.
Auch in Innsbruck gibt es zahlreiche betagte Menschen, die
ihre vier Wände seit Jahren
nicht mehr verlassen haben, weil
sie körperlich dazu nicht mehr
in der Lage sind. Die Altenbetreuung mit Sitz im Wohnheim
Hötting wird hier nun in verstärktem Maß helfend eingreifen können und mit dem Fahrzeug sowohl Ausflugsfahrten als
auch Fahrten zu Theater- und
Konzertabenden
durchführen.
Neben dem Herauslösen der
Menschen aus dem Alltag wird
gleichzeitig auch das Ziel verfolgt, die Betagten untereinan-

der bekannt zu machen und damit der zunehmenden Vereinsamung entgegenzuwirken. Bereits
jetzt sind hundert alte Menschen, die sich auf Anhieb für
diesen neuen kostenlos gebotenen Service interessierten, vorgemerkt. Als Begleiter bzw.
Chauffeur fungieren während
der Fahrten zwei Sozialarbeiter,
auch
eine Krankenschwester
wird für alle Fälle mit von der
Partie sein.
In Innsbruck leben zur Zeit rund
11.000 Personen, die über 70
Jahre alt sind, rund 3000, die
schon ihren 80. Geburtstag gefeiert haben und rund 1000 in
einem Alter über 85 Jahren. Da
der Großteil von ihnen in Privathaushalten
zumeist
allein
wohnt und es zudem vorzieht,
in der gewohnten Umgebung so
lange als möglich zu bleiben,
werden die Hilfeleistungen der
öffentlichen Hand unter Berücksichtigung dieses Umstandes erweitert. Essen auf Rädern, Hauskrankenpflege, die Altenstube
und die Altenbetreuung erfahren nun durch den Einsatz dieses Fahrzeuges eine bedeutende
Ergänzung.

sich für die Linienführung der
Straßenbahn in der Anpassung
an den Generalverkehrsplan?
Welche Kosten sind damit verbunden, welchen Zeitraum würden die Arbeiten erfordern und
welche
Ausweichmaßnahmen
im Straßenverkehr müßten dabei getroffen werden? Welche
Investitionen sind in den nächsten Jahren erforderlich, wenn
die Straßenbahn aufrechterhalten werden soll? Und andererseits: Was wären die Voraussetzungen für die Auflassung des
Straßenbahnbetriebes in Innsbrucks Innenstadt und den Ersatz durch Großraumbusse auf
Flüssiggasbasis, welche Kosten
und welche innerbetrieblichen
Maßnahmen wären damit verbunden? Wie könnten die Straßenbahnen der innerstädtischen
Linien für den Verkehr nach Igls
und ins Stubaital weiterverwendet bzw. angepaßt werden oder
welche anderen Verwertungsmöglichkeiten wären gegeben?
Die Klärung dieser Fragen soll
rasch und in enger Zusammenarbeit der Innsbrucker Verkehrsbetriebe mit den Stadtwerken
und dem Stadtbauamt erfolgen.

Wenn die Ergebnisse der verschiedenen Erhebungen, über
die auch die Öffentlichkeit in
umfassender Weise informiert
werden soll, vorliegen, wird man
das Für und Wider nüchtern abwägen und in der Frage der öffentlichen Verkehrsmittel eine
Lösung finden können, die jenen,
die sie in Anspruch nehmen, das
attraktivste Angebot bringt und
den Interessen der Verkehrsteilnehmer wie der gesamten Bevölkerung am besten entgegenkommt.

Bemühungen um
Fennerkaserne
Seite 2

Neue Sätze für
Wohnbeihilfe
Seite 4

Achtung: Sperr
müliabfuhr !
Seite 8