Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.4

- S.4

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Diese Ausgabe – 1976_Innsbruck_04
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Setzt Verbauung der Peergründe neue Akzente?
G e s a m t k o n z e p t für durchgestaltete W o h n a n l a g e — Bebauungsdichte eine F r a g e des Stadtbildes und der W o h n q u a l i t ä t
(Gr) Gut wohnen in einer schönen Stadt, das ist
die Idealvorstellung sowohl jener, die eine W o h nung im städtischen Bereich suchen, wie auch
jener, die für das Gesicht historisch gewachsener
oder auch neu angelegter Städte verantwortlich
zeichnen. W i r wissen, daß in Innsbruck nach dem
Krieg zunächst andere Zwänge bestimmend waren. 55 Prozent der Wohnungen waren durch den
Krieg zerstört worden. Tausende Menschen suchDie Peergründe sind ein Hanggrundstück nördlich der Technischen Fakultät im Ausmaß von
rund 90.000 Quadratmetern. Die
Umgebung wird in baulicher
Hinsicht bestimmt durch die
großdimensionaien Bauten der
Technischen Fakultät im Süden
und die nach kleinen Maßstäben bebaute Lohbachsiedlung
sowie daran anschließende dichtere Wohnbebauungen wie die
Professorenwohnungen im Osten.
Im Süden und Westen grenzen
Grünflächen an das Grundstück
und im Norden dichter W a l d .
Vor einigen Jahren wurden die
Peergründe von der Firma Infrabau erworben, um dort eine
Wohnsiedlung zu errichten.
Seither wurde eine Reihe von
Projekten vorgelegt, die das
Ziel hatten, das Hanggrundstück
entsprechend zu nützen. Grundlage wiederholt geführter G e spräche mit dem Stadtplanungsamt waren vom Amt gestellte
Randbedingungen für die G e samtplanung des Gebietes wie
auch Gestaltungskriterien für die
Detailplanung der Wohnsiedlung. Mit dem zuletzt vorgelegten Projekt wurde einigen wesentlichen dieser Kriterien Rechnung getragen. So ist man von
der bisher vorgesehenen ausschließlich zellenförmigen Hangverbauung, die nur eine nach
Süden orientierte Situierung der

ten Wohnraum. Da war es ausschlaggebend, daß
möglichst rasch neue Wohnungen geschaffen wurden. Heute sind wir mit der Form, in der dies
geschah, nicht in allem glücklich. Anders könnte
es bei der Verbauung der Peergrönde sein. Hier
laufen schon seit Jahren Überlegungen für ein
ausgewogenes Gesamtkonzept, die neue Maßstäbe setzen könnten. Auch in der Wohnqualität,
die heute mehr als bisher gefragt ist.

Wohnbauten gebracht hätte, abgegangen. Sie wäre wirtschaftlich aufwendiger, in der Grundrißgestaltung
problematischer
gewesen. Nunmehr sind auch
ost-west-orientierte
Wohnge-

D i e nächste A u s g a b e v o n
„Innsbruck" erscheint a m
13. M a i u n d w i r d k o stenlos jedem Innsbrucker
H a u s h a l t zugestellt. W e n n
Sie schon a m nächsten T a g
in d e n Besitz des M i t t e i lungsblattes k o m m e n , ist
d i e s ein V e r d i e n s t Ihres
Postzustellers. Sollten Sie
d a s Mitteilungsblatt „Innsb r u c k " e i n m a l nicht e r h a l ten, bitten w i r Sie um eine
kurze N a c h r i c h t a n d a s
Pressereferat im Rathaus,
Maria-Theresien-Straße 18,
Tel. 32 4 66, d a m i t w i r d a s
Nötige veranlassen können.
bäude vorgesehen, was sich
nicht nur auf die Wohnqualität,
sondern auch in seiner differenzierteren Gestaltung der Anlage
und der Möglichkeit zur Bildung
von Innenhöfen positiv auswirkt. Weitere Vorteile liegen
in der nun vorgesehenen Anordnung eines „zentralen Bereiches" der Wohnsiedlung mit La-

INNSBRUCKER IM GESPRACH

• Der Bundespräsident hat dem
Direktor der Höheren Technischen Bundes-Lehr- und -Versuchsanstalt,
Oberstudienrat
Dipl.-Ing. Josef Mayr, den Berufstitel Hofrat verliehen.
• Anläßlich der 125-Jahr-Feier
der
Tiroler
Handelskammer
wurde führenden Persönlichkeiten der Wirtschaft das Dekret
ihrer Ernennung zum Kommerzialrat überreicht: Alt-Kammerrat Franz Bodner, KR. Dkfm. Dr.
Waldemar Fend, Martin Eberle,
Alt-Gemeinderat
Erich
Fritz,
Stadtrat Dir. Franz Gastl, Karl
Haueis, Konsul Rudolf Hittmair,
Seite 4

BM. LAbg. Andrä Idi, Felix
M a d l , Rudolf Morandeil, Ing.
Hermann Schneider, Josef Thurner.
• Mit Entschließung des Bundespräsidenten wurde dem Leiter des Personalamts im Stadtmigistrat,
Rechnungsdirektor
Karl Seidl-Brodmann, der Berufstitel Regierungsrat verliehen.
• Dem Assistenten am Universitätsinstitut für Mikrobiologie
Dr. Kurt Haselwandter wurde
für seine Arbeiten über die
Speicherung radioaktiver Substanzen durch Pilze der Theodor-Körner-Preis verliehen.

dengruppe und Gemeinschaftseinrichtungen sowie der Verbindung dieser Zone mit der
Hauptschule Hötting-West, der
Bushaltestelle und dem Erholungsbereich
Harterhofweg
durch ein Fußwegenetz. Auch
naturräumliche Gegebenheiten
wie eine Allee von Westen, der
Lohbach, Baumgruppen
und
hervorstehende
Waldkuppen
sollen nun in die Gesamtgestaltung einbezogen werden.
In anderen Fragen sollten weitere Gespräche noch zusätzliche
Verbesserungen bringen. Sie betreffen vor allem die Verkehrserschließung; den Standort der
geplanten Tiefgaragen; die noch
stärkere Berücksichtigung
der
natürlichen Gegebenheiten des
Geländes, was sich auch in wirtschaftlicher Hinsicht, in besserer
Wohnqualität und vermehrter
Nutzbarkeit der „Höfe" auswirken würde; das Ausmaß der
Freiflächen und Spielplätze; die
Lage des Kindergartens.
In allen Erwägungen über die
neue Wohnsiedlung kommt der
Geschoßflächenzahl
(Dichte)
eine zentrale Rolle zu. Das
Stadtplanungsamt hat für sie
unter Berücksichtigung der im
Vergleich zum ebenen Gelände
schwierigeren Bebauungs- und
Erschließungsverhältnisse
und
auf Grund der heute erhöhten
Ansprüche an die Wohnqualität
eine Obergrenze von zirka 0,8
festgesetzt. Dies würde die Errichtung von insgesamt rund
650 Wohnungen ermöglichen.
Würden stattdessen rund 800
Wohnungen errichtet, was die
Dichte auf zirka 1,0 erhöhen
würde, so brächte dies neben
der Belastung des Stadtbildes
auch eine Verminderung in der
Qualität der Wohnungen, wenngleich andererseits die Mieten
etwas reduziert würden, was im
sozialen Wohnbau sicher immer
auch eines der anzustrebenden
Ziele ist. Nun hat sich aber beispielsweise in Deutschland gezeigt, daß nicht nur die Städteplaner, sondern auch schon die
Bauträger selbst eine Reduzierung der Geschoßflächendichte
auf 0,8 fordern, weil sonst die
Wohnungen von der Bevölkerung nicht mehr angenommen
werden. Eine Erfahrung, die
auch aus der Schweiz oder aus
England bestätigt wird. Berechnungen, die von dem an der

Verbauung der Peergründe interessierten Bauträger selbst angestellt wurden, haben ergeben,
daß sich bei der Festlegung auf
650 Wohnungen in den Mieten
eine Differenz von 300 bis 400
Schilling ergeben würde. Womit
derzeit die Frage im Raum steht,
ob dieser Mehraufwand im Interesse des Stadtbildes und der
besseren Wohnqualität
nicht
doch in Kauf genommen werden müßte.

SR. Dr. Rettmeyer
im Ruhestand
Mit 31. März ist der Leiter der
Magistratsabteilung II, Senatsrat Dr. Hermann Rettmeyer, in
den wohlverdienten Ruhestand
getreten. In den Aufgabenbereichen Schule, Kultur und Sport,
die Dr. Rettmeyer über drei
Jahrzehnte hindurch in seiner
Verantwortlichkeit
als Abteilungsleiter anvertraut waren, ist
unter seiner Zuständigkeit eine
gewaltige Aufbauarbeit geleistet worden. Obwohl
nach
Kriegsende
die
Innsbrucker
Schulen
von
ausländischen
Flüchtlingen besetzt, ihre Einrichtungen über das ganze Land
verstreut und ein Großteil der
Lehrerschaft noch in Gefangenschaft war, konnte bereits im
Herbst 1945 der Schulbetrieb
aufgenommen werden. 11.876
Pflichtschüler in 39 Schulen sprechen heute für die geleistete
Aufbauarbeit. Dasselbe gilt für
die Wiedererrichtung der Sporteinrichtungen und die Entfaltung
eines blühenden Sportwesens
mit den zweimaligen Höhepunkten der Durchführung Olympischer Winterspiele wie auch für
das hohe Niveau, das dem
Innsbrucker Kulturleben heute
zuerkannt wird. Durch seine
Konzilianz und seine Objektivität hat sich Dr. Rettmeyer nicht
nur die Wertschätzung seiner
Vorgesetzten, sondern auch die
Zuneigung seiner Mitarbeiter
und Partner erworben.

Innsbruck - Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Nr. 4