Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1974

/ Nr.6

- S.6

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Neue Straßennamen im Stadtgebiet

Hötting nördlich der Kranebitter Allee

GROSSER

GOTT

s Gorr

Bedingt durch die rege Bautätigkeit
im westlichen Teil von Hötting sind
in diesem Gebiet neue Straßen und
Wege entstanden, bzw. schon bestehende umbenannt worden. Um
dem interessierten Innsbrucker die
Möglichkeit zu geben, sich über diese Um- u. Neubenennungen im Höttinger Hanggebiet und in der Lohbachsiedlung zu informieren, stellte
das
Stadtvermessungsamt
eine
Skizze zur Verfügung, aus der sowohl die bis jetzt bestehenden als
auch die projektierten (strichliert gezeichnet) Verkehrsverbindungen ersichtlich sind. Insgesamt wurden 50
Straßen und Wege neu erstellt oder
ausgebaut und rund 800 Gebäude
umnumeriert.
Nun zu den neuen Straßennamen.
Die Lohbachsiedlung wurde in das

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Lohbachufer und in die Lohbachwege A — G unterteilt, wobei die
Straßenzüge nicht getrennt, sondern
durchlaufend numeriert sind. Am
westlichen Rand der Siedlung erinnert die Josef-Stapf-Straße an den
ersten Begründer eines technischen
Lehrganges an der Universität Innsbruck. Dieses Fach wurde jedoch
nach dem Tode Josef Stapfs (1809)
wieder aufgelassen. Die zum nördlichen Ende der Lohbachsiedlung
führende Rosen- und Fliedergasse
weist auf die hier vorhandenen gepflegten Hausgärten hin. Die Verbindung zwischen der Siedlung und
den oberhalb liegenden Allerheiligenhöfen bilden der Liebenerweg
und der Nocksteig. Leonhard Liebener wirkte von 1848 bis 1869 als
Landesbaudirektor von Tirol und

Vorarlberg; als Brückenbauer wurde
er mit dem Bau der Stephansbrücke
bekannt. Der Nocksteig leitet sich
von einer alten Flurbezeichnung ab.
Im Gebiet der Allerheiligenhöfe
verläuft die Tschiggfreystraße nördlich der Kirche St. Georg. Sie wurde
nach dem 1963 verstorbenen Landeshauptmann von Tirol, Dr. Hans
Tschiggfrey, benannt, der ebenfalls
eine Vorkämpfer für die Errichtung
der Technischen Fakultät war. Die
südlich der Kirche vorbeiführende
Karl-Innerebner-Straße wird nach
ihrem Endausbau eine direkte Verbindung zum „Großen Gott" darstellen. Der Ehrenbürger der Stadt
Innsbruck, Dr. Karl Innerebner, der
1970 im Alter von 100 Jahren verstarb, erwarb sich u. a. besondere
Verdienste durch den Bau der Mit-

tenwaldbahn. Auch er setzte sich für
die Errichtung der Technischen Fakultät ein. Alte Flurnamen liegen
den folgenden Wegbezeichnungen
zugrunde: Galgenbühelweg, Lahntalweg, Allerheiligenhofweg und G u feltalweg. Der entlang der Mittenwaldbahn führende Saurweinweg
mag an die Qualität des früher in
diesem Gebiet gezogenen Weines
erinnern.
Im Bereich der Hörtnaglsiedlung wurde mit der Benennung des HugoKlein-Weges des im Jahre 1970 verstorbenen Verfassers von zahlreichen heimatkundlichen und -geschichtlichen Büchern und Abhandlungen gedacht. Flur- bzw. Hofnamen fanden hier wiederum in den
Bezeichnungen
Botenthalund
Berchtoldshofweg
ihren
Nieder-

schlag; der Leonhardweg leitet sich
von der Leonhardskapelle in der
Schneeburggasse ab.
An den ehemaligen Silberbergbau
in Hötting im Bereich des Achselkopf erinnern im Gebiet nördlich des
Grauen-Stein-Weges eine Reihe von
klingenden
Namen:
Silberweg,
Knappenweg, Achselkopfweg. Die
Flurbezeichnungen
Lindenbühelweg, Sandbühelweg und Höttinger
Rain erwecken naturnahe Gedankenverbindungen. „Bergig" dagegen geht es im Gebiet des Sadrach
zu. Hier lassen die Bezeichnungen
Hocheggweg, Hofwaldweg und Hechenbergweg auf steiles, dem Abhang abgetrotztes, Gelände schließen.
Da das Gebiet von Kranebitten
schon vor einigen Jahren als be-

gehrtes Wohn- und Siedlungsgelände entdeckt wurde, machte eine damit verbundene Bautätigkeit auch
die
straßenmäßige Erschließung
notwendig. Breite asphaltierte Straßen lösten die früheren Zufahrtswege ab, und zwischen die alten
Siedlungshäuser mischen sich nun
moderne Bungalows und mehrstökkige Wohnhäuser. In nördlicher
Richtung wurde die Klammstraße
neu ausgebaut, während der Kranebitter-Boden-Weg, so genannt nach
der
Grundbuchbezeichnung, die
Verbindung in der Ost-West-Richtung herstellt. Harterhofweg und
Kerschbuchhofweg leiten sich von
dem hier befindlichen alten Bauernhof bzw. vielbesuchten Ausflugsgasthof ab.
Th.

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