Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1972

/ Nr.9

- S.2

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1972_Amtsblatt_08_09
Ausgaben dieses Jahres – 1972
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
hörden versammelt hatten. Vizebürgermeister Dir. Haidl begrüßte
den Jubilar und seine Familie, den
Präsidenten des Rates der Gemeinden Europas, Minister Cravatte, die Mitglieder des Gemeinderates sowie die Vertreter der
städtischen Beamtenschaft und der
Behörden und sprach in einer kurzen Rede die Glückwünsche aus,
welche die Stadt Innsbruck aus diesem Anlaß dem Herrn Bürgermeister überbringen wolle.
„Viele Bürger unserer Stadt, die
das 60. Lebensjahr vollendet hatten", so sagte der Vizebürgermeister, „nahmen aus diesem Anlaß
die Glückwünsche unseres Bürgermeisters entgegen. Heute ist nun
der Herr Bürgermeister selbst als
Sechziger unter uns, um gefeiert
und mit Glückwünschen bedacht
zu werden.
Die Zeit, der Lauf der Jahre kennt
keinen Unterschied. Dr. Lugger
wurde mit dem gleichen Maß gemessen wie jedem Bürger dieser
Stadt. Und doch fällt es dem, der
Dr. Lugger kennt, wahrlich nicht
leicht, Worte zu sprechen, wie sie
aus diesem Anlaß üblich sind.
Worte, die Rückschau halten, die
auf ein verdienstvolles Lebenswerk
verweisen. In seiner Dynamik, in
seinem Tatendrang und seiner
Entscheidungsfreude hat Bürgermeister Dr. Lugger die Jahre in
einer Weise ausgekauft, die ihm
einen
respektablen
Vorsprung
brachten. In diesem Sinne möchte
ich sagen: bei ihm zählen sechzig
Jahre mehr, er hat aus ihnen mehr
gemacht! Vor allem aber: Bürgermeister Dr. Lugger blickt nicht zurück, er drängt nach vorne."
Der Redner verwies dann darauf,
daß es, wie man Zeitungsberichten entnehmen könne, gar nicht so
undenkbar sei, daß Dr. Lugger
noch ein zweites Mal Olympiabürgermeister werde. Nach einem Hinweis auf den im Jahr 1945 erfolgten
Eintritt Dr. Luggers in den Dienst
der Stadtgemeinde Innsbruck und
die Agenden, die Dr. Lugger im
Rahmen der Stadtverwaltung wahrzunehmen hatte, kam Vizebürgermeister Haidl auf die Wechselbeziehungen zu sprechen, die sich
aus den Funktionen ergeben, die
Bürgermeister Dr. Lugger zuerst
als Landesrat und Gemeindereferent im Rahmen der Tiroler Landesregierung bekleidete, seit einer
Reihe von Jahren aber als Abge-

2

ordneter und Präsident des Tiroler
Landtages wahrnimmt. „In der damit gegebenen Wechselbeziehung
liegt sicherlich eine der Hauptursachen dafür, daß Bürgermeister
Dr. Lugger viele Projekte für die
Entwicklung und das Wohl der Landeshauptstadt
durchziehen
und
verwirklichen
konnte.
Die Gemeinde, der kommunale Bereich,
haben Dr. Lugger immer in Bann
gehalten. Diesem Umstand verdanken wir es, daß an ihn ergangene
verlockende Angebote in Wiener
Regierungsämter nicht zum Tragen kamen. Die Faszination der
kommunalen Aufgaben war es
aber auch, die Dr. Lugger auf europäischer, auf übernationaler Ebene
in Spitzenpositionen einrücken und
dort maßgeblichen Anteil an der
europäischen Gemeindearbeit nehmen ließ. Durch ihn wurde Innsbruck zu einem Begriff in den europäischen Gremien. Dieser Bekanntheitsgrad trug wesentlich dazu bei,
daß es olympische Spiele in Innsbruck gegeben hat. Die olympischen Spiele aber waren ihrerseits
wieder auslösendes Moment für
städtebauliche Entwicklungen, die
Innsbruck sprunghaft vorwärts gebracht haben und für zusätzliche
wirtschaftliche Möglichkeiten, die
den Bewohnern unserer Stadt Arbeitsplätze und Prosperität garantierten.
Der Bürgermeister steht inmitten
einer Vielfalt von Zusammenhängen, von Entscheidungen und Maßnahmen, von Voraussicht und rascher Initiative — und in dieser
Vielfalt erfüllt sich heute das Geschick einer Stadt von der Größenordnung Innsbrucks." Im Zusammenhang mit den Anforderungen,
die damit an den Bürgermeister gestellt werden, verwies der Vizebürgermeister auf ein Portrait des Malers Max Weiler, auf dem Dr. Lugger nicht nur durch einen klaren,
vorausschauenden Blick, sondern
auch durch einen starken Arm charakterisiert sei. Die Interessen der
Bevölkerung würden mitunter Härte
und Unermüdlichkeit erfordern. Als
Beispiel dafür könnten die Bemühungen Dr. Luggers um den Bau
der Olympiabrücke gegenüber dem
Wiener Ministerium angeführt werden. Vizebürgermeister Haidl wies
dann darauf hin, daß alle Anwesenden aus einer Reihe von Begegnungen mit Bürgermeister Dr. Lugger ihre persönlichen Eindrücke
gewonnen haben, sie hätten seine
Zielstrebigkeit erfahren, aber auch

Der Präsident des Rates der G e m e i n d e n
Europas, Minister H e n r y Cravatte, würdigte in
seiner A n s p r a c h e v o r a l l e m die europäischen
Verdienste des Bürgermeisters.
(Fotos: Murauer)

seine Verbindlichkeit, wenn es um
Ausgleich und Entspannung ging.
Bei ihm sei die Bezeichnung
„Stadtvater" keine leere Phrase,
das Väterliche klinge immer wieder, mitunter sehr wörtlich durch.
„Sein wacher Sinn für die gegebene Situation, sein menschliches
Verständnis,
seine
unmittelbare
Art, sich eines Anliegens, einer
Sache anzunehmen, haben in uns
AMTSBLATT
DER
LANDESHAUPTSTADT
I N N S B R U C K . Eigentümer,
Herausgeber und
V e r l e g e r : Die S t a d t g e m e i n d e
Innsbruck —
Für V e r l a g und Inhalt verantwortlich: Chefredakteur Paul Gruber, Innsbruck, Rathaus, T e l e fon 26 7 71. - D a s Amtsblatt erscheint monatlich und ist ab 5. jeden Monats bei den
Rathausportieren e r h ä l t l i c h . E i n z e l p r e i s S 6.—,
Jahresabonnement S 6 0 . - . (Bestellungen für
das Abonnement w e r d e n im R a t h a u s - P r e s s e referat entgegengenommen.)
Nachdruck nur
mit G e n e h m i g u n g . Herstellung Buchdruckerei
Frohnweiler, Innsbruck.