Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1972

/ Nr.6

- S.2

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dienstvolles Wirken auf dem Sportsektor gedankt werden. Ich möchte
gleichzeitig namens der Stadtgemeinde auch die Versicherung abgeben, daß die Stadt Innsbruck im
Rahmen itirer Möglichkeiten nach
wie vor alles tun wird, um die Initiativen, die von unseren Sportorganisationen ausgehen, zu unterstützen. Sie wird aber auch darin fortfahren, selbst Initiativen zu setzen,
die dem Sport in unserer Stadt
eine erfolgreiche Zukunft sichern."

Der Bürgermeister würdigte dann
die besonderen sportlichen Leistungen und Verdienste jedes einzelnen der Ausgezeichneten, die
sowohl als aktive Sportler wie auch
durch unermüdliche Tätigkeit als
Funktionäre mit dem Sportgeschehen unserer Stadt eng verbunden
sind. Die neuen Ehrenzeichenträger sind: Dr. Walter Hofbauer,
Franz Nicklas, Josef Pirchmoser,
Dr. Josef Prochaska, Adi Putz, Dr.
Ernst Raas, Ernst Schraffl, Prof.

Ferdinand Schwenninger, Alfred
Sollath und Prof. Hans Tiefenbacher.
Im Namen der Ausgezeichneten
fand Dr. Josef Prochaska Worte
des Dankes, in denen er in sehr
launiger Weise über die Tätigkeit
als aktiver Sportler und als jahrzehntelanger
Sportfunktionär
sprach. Über allem Einsatz sei
stets die Sportbegeisterung und
die Liebe zur nachrückenden Jugend gestanden.

75 Jahre Stadt Vermessung Innsbruck
Vom

Vorstand

des Stadtvermessungsamtes

Nach längeren Verhandlungen wurde auf eine entsprechende Ausschreibung hin im Februar 1897 mit
Zivilgeometer Josef Nitschmann
aus Klagenfurt ein Übereinkommen
getroffen, das die Neuvermessung
der Stadt Innsbruck zum Gegenstand hatte. Mit Schreiben vom
30. Juni 1897 teilte Nitschmann mit,
daß er am 5. Juli 1897 um 7 Uhr
früh in Innsbruck eintreffen werde,
um mit der Auspflockung der Polygon- und Triangulierungspunkte zu
beginnen.
Der Auftrag zur Neuvermessung
war symbolisch für die auf allen
Gebieten gesteigerten Bedürfnisse der Stadtverwaltung, die mit den
zur Verfügung stehenden Mitteln
das Auslangen nicht mehr finden
konnte. So war eben auch das vorhandene Planmaterial — Katasterpläne im Maßstab 1 :2880 und
1:1440 aus dem Jahre 1856 nicht mehr ausreichend zur Bewältigung
verschiedenster
Planungs- und Projektierungsaufgaben. Daß dies aber nicht eine Entwicklung war, die Innsbruck allein
betraf, geht daraus hervor, daß
Nitschmann kurz vorher die Neuvermessung von Klagenfurt abgeschlossen hatte.
Es waren vom damaligen Bauamtsleiter im Jahre 1896 detaillierte
Richtlinien für die Neuvermessung
von Innsbruck aufgestellt worden,
von denen aber im Laufe der Arbeiten verschiedentlich, mitunter
auch in wesentlichen Punkten abgewichen wurde — ein Zeichen,
daß auch damals schon manches
rasch überholt war.
Nitschmann arbeitete mit zwei bis
drei Assistenten und konnte die
Neuvermessung im Jahre 1902 abschließen. Es wurden vom damali2

SR Dipl.-Ing.

gen Stadtgebiet, das war die KG.
Innsbruck allein, mit 307 ha und
27.000 Einwohnern, 52
Blätter
1 :500 hergestellt. (Kartierungsträger war starkes, auf 8 mm dicker
Glasplatte aufgezogenes Zeichenpapier.) Matrizen hievon wurden
auf Ölpauspapier gezeichnet; von
diesen wurden Drucke angefertigt,
da es nòch keine Lichtpausverfahren im heutigen Sinne gab. (Seit
12 Jahren wird auf einer amtseigenen Lichtpausmaschine gepaust,
wodurch das wertvolle Matrizenmaterial maximal geschont wird.)
Auch ein Höhennetz, und zwar 170
Höhenfestpunkte — horizontal in
Mauern eingelassene gußeiserne
Bolzen mit Nummern — wurde angelegt. Die Neumessung hat rund
23.000 Gulden gekostet (1 Assistent
bekam rund 45—60 Gulden und 30
Gulden
Feldzulage
monatlich).
Grundlage für den Aufbau der Vermessung bildete das Landeskoordinatensystem von Tirol und Vorarlberg mit dem Koordinatenursprung: südlicher Pfarrturm von
Innsbruck.
Die weitere Fortführung des so
entstandenen Vermessungswerkes
wurde einem seit 1900 bei der
Neuvermessung tätigen Assistenten (Andrä Elbs, siehe Nachruf im
Amtsblatt Nr. 12 v. Dezember 1959)
übertragen, der in den städtischen
Dienst übernommen wurde. Da die
Verwaltungsarbeit
(Aktenerledigung u. a.) im Gegensatz zu heute
noch kaum in Erscheinung trat,
konnte die Aufnahme des 1904 eingemeindeten Stadtteiles Pradl in
den Jähren 1908—1914, soweit es
die Talsohle betraf, in Angriff genommen und im wesentlichen abgeschlossen werden; Nach durch
den 1. Weltkrieg bedingter Unterbrechung wurde 1921-1926 auch

Arthur Zollner

das verbaute Gebiet von Wilten
(Wilten wurde ebenfalls 1904 eingemeindet) aufgenommen und planlich dargestellt. Nebenbei sei erwähnt, daß diese Arbeiten, die im
Alleingang ausgeführt wurden, wobei allerdings fallweise verschiedene Techniker des Bauamtes zur
Unterstützung beigegeben wurden,
im Acht-Stunden-Tag nie zu bewältigen gewesen wären.
Auch von den damals noch selbständigen
Gemeinden
Amras,
Mühlau und Hötting wurden in den
Jahren 1905-1928 Aufträge zur
Planerstellung privat vergeben.
Um 1930 machte sich das Bedürfnis nach einem Übersichtsplan in
einem einheitlichen Maßstab geltend. Es wurde also ein solcher
Plan im Maßstab 1 :2500 erstellt,
der nach Eingemeindung von Amras, Hötting und Mühlau im Jahre
1938, von Arzl im Jahre 1940 und
von Igls und Vili im Jahre 1942
auch auf diese Gebiete ausgedehnt
wurde und heute 64 Blätter umfaßt.
Ein weiterer Übersichtsplan 1 :5000
und einer 1 :10.000 wurden ab
1939 auf pausfähigen Matrizen erstellt. Die Herausgabe von gedruckten Stadtplänen aber lag und
liegt weiterhin in privater Hand.
Schon einige Jahre vor den oben
angeführten Eingemeindungen und
weiterhin nachher mußte mit der

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