Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1972

/ Nr.5

- S.3

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Diese Ausgabe – 1972_Amtsblatt_05
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zungen und die klare Erkenntnis,
einem Fernheizwerk auf ölbasis
die Genehmigung versagen zu
müssen, ließen in der Stadtführung
den Entschluß reifen, den Landesund Bundesbehörden für ihre Großabnehmer saubere Energie in Gasform als Ersatzlösung anzubieten
und hiefür die Errichtung einer Propan-Butan-Luftmischanlage
mit
einer maximalen Leistungfähigkeit
von 100 Gcal vorzusehen.
Für diese Erfordernisse des Umweltschutzes ist also eine völlig
neue, zusätzliche Aufgabenstellung
für das Gaswerk entstanden, die
völlig neue Zielsetzungen in der
Unternehmens- und
Investitionspolitik erforderlich machen.
Keine Änderung wird jedoch nach
den jüngsten
Erklärungen
der
Stadtführung der Grundsatz erfahren, d a ß d i e
Verteilung
von
gasförmiger
Energ i e jetzt und auch in Zukunft und
auch unter Bedachtnahme auf die
in wenigen Jahren zur Verfügung
stehende Energie durch Ferngas
a u s s c h l i e ß l i c h
dem
Gaswerk
vorbehalten
bleibt.
Mit dieser neuen Aufgabenstellung
für das Gaswerk, in deren Rahmen
auch die U m s t e l l u n g s t ä d tischer
Einrichtungen
von ö l - auf Gasheizung fällt, wird
die in diesem Haus w i e d e r h o l t
geforderte
Abgrenzung
von elektrischer und gasförmiger
Energie neu zu überdenken sein.
Die
Wirtschaftsunternehmungen der
Stadt,
nämlich die Nordkettenbahn, die
Muttereralmbahn und die Stadtgärtnerei, unterscheiden sich in
ihrer Aufgabenstellung, in ihrer
Zielsetzung und auch in ihrer Geschäftspolitikvon den Versorgungsunternehmungen der Stadt grundsätzlich.
Soweit sie Bergbahnen sind, erfüllen sie ein Anliegen der Stadt in
einem Service für den Fremdenverkehr und unsere Bürger, das vor
allem in der Führung der Muttereralmbahn auf fremdem Gemeindegebiet besonders deutlich zum
Ausdruck kommt. Gerade für diese
Bahn hat die Stadt in den letzten
Jahren erhebliche Mittel aufgewendet, um ihre Einrichtungen den Erfordernissen der Sicherheit und
des Komforts anzupassen. Hand in
Hand wurden in allen Bereichen
die Skiabfahrten und die Pistenpflege modernisiert.

Es ist eine klare Zielsetzung, für
unsere Bergbahnen diese Linie
fortzusetzen und durch Planung
und Schaffung neuer Aufstiegshilfen das Angebot noch zu verbessern.
Die Zielsetzung für die städtische G ä r t n e r e i
hängt eng
mit der Größenordnung der künftigen
Propan-Butan-Luftmischanlage zusammen.

der Gewinnseite nur das Elektrizitätswerk mit S 2,481.000.-, das
Wasserwerk mit S 3,558.000.- sowie die Nordkettenbahn mit161.000
Schilling zu finden sind, während
das Gaswerk mit einem A b g a n g
von S 16,759.000.-, das Hallenbad
mit einem solchen von 4,280.000
Schilling, die Muttereralmbahn mit
S 3,802.000.- und die Stadtgärtnerei mit S 2,227.000.- passiv sind.

Der
W i r t s c h a f t s p l a n
der Stadtwerke ist ein Spiegelbild
dieser derzeitigen, in den vorangegangenen Ausführungen ausführlich analysierten Situation und ein
Regulativ für die künftigen Maßnahmen.

Aber auch die in der Erfolgsrechnung ermittelten Gewinne können
einer Ermittlung von Ertrag und
Geldaufwand
nicht
standhalten,
wenn nämlich der Geldbedarf den
einzelnen Werken zugerechnet und
dort sichtbar gemacht wird.

D e r E r f o g s p l a n sieht Erträge von S 333,387.000.- und Aufwendungen von S 354,255.000.—
vor. Analysiert man den Abgang
von S 20,868.000.-, so sieht man,
daß nach der Erfolgsrechnung auf

Die im Finanzplan ausgewiesenen
und im Investitionsplan im Detail
enthaltenen Investitionen werden
nämlich im kommenden Jahr eine
noch nie dagewesene Höhe von
insgesamt S 87,145.000.— erreichen.

Sonderfinanzierung für die neue Gasversorgungsanlage
Nicht in diesem Betrag enthalten
und einer S o n d e r f i n a n z i e r u n g vorbehalten sind die mit
der Errichtung und Inbetriebnahme
einer neuen
Propan-Butan-Luftmischanlage, die auf jeden Fall der
Stadt anteilige
Investitionskosten
in Höhe von S 33,000.000.- bringen
wird. Sollte die große Lösung mit
dem Bau einer Anlage mit einer
Leistungsfähigkeit von 100 Gcal beschlossen werden, würde dies
einen Finanzbedarf von ungefähr
insgesamt 100 Millionen Schilling
erfordern.
Diese im Investitionsplan aufscheinenden Vorhaben, die mit rund 76
Mill. Schilling, also dem überwiegenden Anteil, auf die Versorgungsunternehmungen
entfallen,
sind zur Sicherung der Versorgung
notwendig und in den übrigen Bereichen, also in den Wirtschaftsunternehmungen, zur Erhöhung der
Sicherheit auf den Bergbahnen, zur
Verbesserung der Kostenlage und
zur dringend notwendigen Neuausstattung erforderlich.
Die Schwerpunkte dieser Investitionen liegen beim Elektrizitätswerk bei den Verteilungsanlagen
mit rund 29 Mill. Schilling, bei den
Umspannanlagen mit 14 Mill. Schilling. Beim Gaswerk in der Sanierung der Verteilungsanlagen mit
6,1 Mill. Schilling, beim Wasserwerk in der Errichtung des Hochbehälters Arzl mit 4 Mill. Schilling
und der Erweiterung der Vertei-

lungsanlagen von 8,1 Mill. Schilling sowie der Ausführung einer
zentralen Überwachungsanlage von
1,5 Mill. Schilling.
Bei der Nordkettenbahn liegt der
Schwerpunkt der Investitionen in
der Spurerweiterung der Sektion 2,
Seegrube—Hafelekar mit 3,0 Mill.
Schilling. Bei der Muttereralmbahn
in der weiteren Verbesserung der
mechanischen Einrichtung und in
der Planung neuer Aufstiegshilfen
im Bereich der Götzner Abfahrt.
Der Verwaltungsausschuß hat diese
Investitionen sehr eingehend geprüft und sie befürwortet, um
Schwerpunktbildungen in den einzelnen Bereichen zu ermöglichen,
obwohl die Gesamtsumme der Investitionen mit S 87,145.000.- nicht
nur weit über dem durchschnittlichen für Investitionen vorgesehenen Aufwand der letzten Jahre,
sondern auch um 17,7 Mill. Schilling über den vorhandenen und in
den Plänen ausgewiesenen Selbstfinanzierungsmitteln von insgesamt
70,8 Mill. Schilling liegt.
Wenn auch angenommen werden
kann, daß die Gesamtsumme der
Investitionen nach den Erfahrungen der letzten Jahre und dem
Stand einzelner Projekte, die an
die Genehmigung des Verwaltungsausschusses gebunden sind,
nicht erreicht wird, so kann doch
kein Zweifel darüber bestehen, daß
die Festsetzung von Investitions3