Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1971

/ Nr.12

- S.2

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Gelöbnis abzunehmen. Der Landeshauptmann richtete folgende
Worte an die Versammelten:

nachteiligung mit all den damit verbundenen Folgen für die Stadt
Innsbruck gewesen.

„Herr Bürgermeister, Herren Vizebürgermeister und verehrte Frauen
und Herren Gemeinderäte! Innsbruck hat eine sehr aite G e schichte, die Anlaß genug gäbe, sie
in Erinnerung zu bringen. Ich
möchte mich in meinen Ausführungen darauf konzentrieren, was
unsere Generation in Innsbruck erlebt hat.

Innsbruck ist neben all dem noch
die Landeshauptstadt Tirols, der
Sitz der Landesverwaltung, des Tiroler Landtages und der Universität sowie der dazugehörigen Einrichtungen wie der Universitätskliniken. Innsbruck ist darüber hinaus die Kultur-, Sport- und Wirtschaftszentrale des Landes. Sie,
die am 10. Oktober d. J . in die Vertretung der Stadt gewählt wurden,
haben nicht nur die Stadt Innsbruck, sondern auch die Landeshauptstadt
zu
verwalten.
Ich
möchte Ihnen als Landeshauptmann gerade auch v o n . diesem
Blickfelde her Glück wünschen und
das Versprechen abgeben, daß es
mir eine Ehrensache sein wird,
die Zielrichtungen der Stadt, soweit es in unseren Kräften liegt, zu
unterstützen. Dem Land Tirol und
dem Landeshauptmann kann es
niemals gleichgültig sein, wie sich
die Landeshauptstadt entwickelt.

Im Verlaufe von 40 Jahren hat sich
die Einwohnerzahl von Innsbruck
mehr als verdoppelt. Dies bedeutete, daß wir für diese zusätzlichen
Bürger Arbeitsplätze schaffen mußten. Damit war die berechtigte Forderung der Bewohner nach menschenwürdigen Wohnungen verbunden. In der Folge mußten dann
Schulen und Kindergärten errichtet
werden; ebenso verlangte die Zeit
den Bau von Sportanlagen und
Einrichtungen für das Gesundheitswesen sowie für die verschiedenen Bereiche des Lebens und
der Wirtschaft. Wenn ich mir allein
den Ablauf dieser Dinge vorstelle,
so muß ich feststellen, daß der
Bürgermeister, seine Stellvertreter,
der Stadtsenat und die Herren Gemeinderäte im Verlaufe der vergangenen Jahrzehnte eine wirklich
große Arbeit bewältigen mußten.
Ich fühle mich verpflichtet, allen ein
Wort des Dankes auszusprechen,
die in dieser Zeit tätig waren und
sich insbesondere bemühten, die
Ruinen zu beseitigen, die der
schreckliche zweite Weltkrieg hinterlassen hat.
Innsbruck gilt nicht nur für uns Tiroler als eine schöne Stadt, sondern auch für alle jene, die durch
das Land gefahren sind und in
Innsbruck Station gemacht haben.
In Innsbruck stehen nun einmal
die Hofburg, die Hofkirche, das
Volkskunstmuseum, das Landestheater und in einiger Zeit auch
das Kongreßhaus. Wenn man nun
auf dem Rennweg neben diesen
Sehenswürdigkeiten steht und die
Nordkette ansieht, wird man wohl
sagen dürfen, daß Innsbruck einer
der schönsten Plätze der Welt ist.
Durch die Autobahn hat die Stadt
einen modernen Verkehrsweg bekommen und wird dadurch auch in
Zukunft noch mehr wachsen. Vielleicht ist die Tatsache, daß die
Autobahn nach Salzburg um 30
Jahre früher als die Autobahn nach
Innsbruck gebaut wurde, eine Be2

Ich darf Dir, Herr Bürgermeister,
für die Wiederwahl gratulieren und
Dir auch in der bevorstehenden
Legislaturperiode viel Erfolg bei
Deiner Tätigkeit wünschen und die
Versicherung geben, daß ich Dich
unterstützen werde. Ich gratuliere
weiters den wiedergewählten Vizebürgermeistern, den Herren des
Stadtsenats und den Mitgliedern
des Gemeinderates und wünsche
Ihnen im Interesse der Stadt Innsbruck und der Landeshauptstadt
von Tirol eine recht erfolgreiche
Arbeit."
Hierauf leisteten Bürgermeister Dr.
Lugger und die BürgermeisterStellvertreter Haidl und Obenfeldner in die Hand des Landeshauptmannes das Gelöbnis. Nach Worten des Dankes, die Bürgermeister
Dr. Lugger an den Landeshauptmann richtete und in denen er im
Namen der Stadt das Versprechen
gab, dem Landeshauptmann und
der Tiroler Landesregierung immer
in freundlicher
Zusammenarbeit
verbunden zu bleiben und so das
Beste für unsere Stadt und alle
Menschen, die darin arbeiten und
wohnen, zu leisten sowie um eine
gute Zusammenarbeit zwischen der
Beamtenschaft der Stadt und der
Beamtenschaft des Landes bemüht
zu sein, stellte der Bürgermeister
dem Herrn Landeshauptmann, bevor dieser den Sitzungssaal wieder
verließ, die Damen und Herren des

neuen Innsbrucker Gemeinderates
vor.
Gemäß einem vorliegenden, mit
Mehrheit angenommenen Antrag,
die Zahl der Stadträte mit sieben
festzusetzen, wurden entsprechend
den vorliegenden schriftlichen Vorschlägen der vorschlagsberechtigten Gemeinderatsparteien ÖVP und
SPÖ für die ÖVP die Gemeinderäte
Dr. Hermann Knoll, Dr. Theodor
Seykora, Romuald Niescher und
Ing. Karl Stöckl sowie für die SPÖ
die Gemeinderäte
Karl
Hackl,
Franz Gastl und Rudolf Brix zu
Stadträten gewählt.
Es folgte die Einsetzung der gemeinderätlichen Ausschüsse und
die Festlegung ihrer zahlenmäßigen Stärke. Unmittelbar nach Ende
der Gemeinderatssitzung traten
dann die Ausschüsse der Reihe
nach zu ihrer Konstituierung zusammen.
Bürgermeister Dr. Lugger schloß
die konstituierende Sitzung des
Gemeinderates mit folgenden Worten: „Hoher Gemeinderat! Zum
Abschluß
der
konstituierenden
Sitzung
des
Gemeinderates
möchte ich feststellen, daß es
nunmehr gilt, gemeinsam zum
Wohle aller Mitbürger dieser Stadt
zu arbeiten. Ich bitte alle Gemeinderäte, unabhängig ihrer politischen Einstellung, um die Mitarbeit, sei es in tragender Verantwortung oder in positiver Kritik.
Ich selbst werde mich bemühen,
dem Willen der Wähler gerecht zu
werden. Wir gewählten Mandatare
unseres Volkes müssen den Weg
gehen, der bedeutet: Gerechtigkeit
für jeden Mitbürger und Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft.
In dieser Stunde senden wir aufrichtige und brüderliche Grüße allen Gemeinden unseres Landes in
Nord-, Süd- und Osttirol.
Dem Land Tirol wollen wir eine
Landeshauptstadt bleiben, auf die
es immer stolz sein kann. Gegenseitige Achtung, Vertrauen und
Hilfe sollen die Grundlage der Zusammenarbeit von Stadt und Land
sein.
Der Dank der gewählten Gemeinderäte
gebührt
allen Bediensteten der Hoheitsverwaltung,
der Stadtwerke, der Betriebe und
Gesellschaften unserer Stadt für
die vorbildliche Arbeit in der abgelaufenen Funktionsperiode des
Gemeinderates. Ich spreche im Na-