Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1968

/ Nr.12

- S.1

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LATT

AMTS
DER

LANDESHAUPTSTADT

Nummer 12

31. Jahrgang

INN

SBRUQK
Dezember 1968

150 Jahre Musikverein-75 Jahre Städtisches Orchester
Chronologische Würdigung der Geschichte beider Institute, zusammengestellt von Jutta Höpfel
Bevor sich das Jahr 1968 seinem Ende zuneigt, bringt
es der Tiroler Landeshauptstadt noch das Doppeljubiläum zweier führender kultureller Institutionen.
Vor 150 Jahren wurde der „Innsbrucker Musikverein"
gegründet, aus dem sich in traditions- und fortschrittsbewußter Aufbauarbeit das heutige Konservatorium der Stadt Innsbruck entwickelt hat, und 75
Jahre sind es nun her, seit Innsbruck ein ständiges
Orchester erhielt. Es lag in der Natur der Sache, daß
beide Gründungen im Laufe ihrer Geschichte auf das
engste miteinander verknüpft waren, dienten sie
doch in ihrer Arbeit letztlich den gleichen künstlerischen Zielen. W a r der Musikverein und die ihm angeschlosssene Vereinsschule die Keimzelle der musikalischen Erziehungsarbeit und prägten die Persönlichkeiten der verschiedenen Musikdirektoren das
Gesicht des Innsbrucker Konzertlebens, so war es
dem Orchester beschieden, durch seine Leistungen

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im Theater wie im Konzertsaal die tragende Säule
der Musikausübung in unserer Stadt darzustellen.
Das stolze Doppeljubiläum gibt Anlaß, im folgenden die ehrwürdige Geschichte der beiden Institutionen von ihrer Gründung bis zur Gegenwart chronologisch aufzuzeigen.
26. Juli 1817: „Aus edlem Sinne für die mannigfaltigen Vorzüge der Tonkunst" suchen Innsbrucker
Akademiker, unterstützt von Polizeidirektor Alois
Freiherr von Kübeck, um die Genehmigung an, in
der Tiroler Landeshauptstadt einen Musikverein
gründen zu dürfen, und fügen diesem Gesuch einen
Statuten-Entwurf nach dem Vorbild des 1815 gegründeten Grazer Musikvereins bei.
2. Juni 1818: Konstituierende Versammlung des „Vereins zur Beförderung der Tonkunst" mit angeschlossener Musikschule. Die rund 200 Mitglieder wählen
einen achtköpfigen Ausschuß und die leitenden Persönlichkeiten: den Präses, den Musikdirektor, die
Lehrer, den Sekretär und den Kassier. Musikdirektor
wird Propst Franz Craffonara, als Lehrer werden
Pater Martin Goller und Johann Herzog bestellt.
19. August" 1818: Erstes Konzerf des Musikvereins;
auf dem Programm ein Prolog, Mozarts Titus-Ouvertüre, ein Vokalquartett, ein Chor aus Haydns „Schöpfung" und Abbé Voglers „Trichordion".
1823: Der Tiroler Komponist Johann Gänsbacher
(geb. 1778 in Sterzing, gest. 1844 in Wien) wird M u sikdirektor.
1824: Gänsbacher wird als Domkapellmeister und
Chordirektor von St. Stephan nach Wien berufen.
1824—1866: Als Musikdirektoren lösen einander ab:
Appellationsrat Neupauer, Schuldirektcr Miksch, Johann Herzog, Vereinslehrer und Chorregent von St.
Jakob, Univ.-Prof. Wessely, Karl Mayr (Mitglied der
Münchner Hofkapelle), Komponist Franz Hölzl, Violinlehrer Josef Alliani, Kapellmeister Alois Teuchner,
Vereinskapellmeister Josef Lutz, Theaterkapellmeister Franz Skuhersky.
1867 1874: Matthias Nagiller, Tiroler Komponist
und Dirigent (geb. 1815 in Münster, gest. 1874 in
Innsbruck), von Pater Martin Goller musikalisch aus-

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in einer 224 Seiten umfassenden Handschrift, deren erste Seite unser
Bild zeigt, w i r d die „ G r ü n d u n g des Innsbrucker M u s i k - V e r e i n s " festgehalten. „Schon im Jahre 1812 , so beginnt die Handschrift, „ v e r o r d nete die königlich-bayorische Regierung: Es solle der studierenden J u gend in Innsbruck auch Musik gelehret werden." Der Einführung des
Musikunterrichtes in den Mittelschulen folgte sechs Jahre später die
Gründung des Innsbrucker Musikvereins. (Foto: Erich F. Birbaumer.)