Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.12

- S.6

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^andcöhauptstadt Innsbruck

Das; dies möglich ist, vorbauten wir den Bauherren,
dem Bund, vor allem aber dem Land T i r o l und der
Sta-dt Innsbruck. Wie mele Schwierigkeiten waren
zu überwinden, wie viele Hindernisse zu beseitigen.
Allen, die sie überwanden nnd beseitigten, gebührt
uneingeschräntler Dank, höchste Anerkennung.
Freilich, dieses Theater ist für die Zukunft gebaut,
und es muß unser dringendstes Anliegen sein, seine
Spielfähigkeit zu erhalten und seinen wie den Bestand seiner Arbeitsplätze Zu sichern. Möge uns immer
bewußt sein, daß gerade in dunkleren Tagen neben
dem unschätzbaren Gut des Glaubens die K u n s t
es ist, «die den Menschen innere und äußere Krisen zu
überwinden befähigt.
Der heutige Tag fordert von uns die Übernahme
einer hohen Verpflichtung. Es sei an dieser Stelle
feierlich in meinem Namen wie im Namen aller meiner Mitarbeiter das Versprechen abgegeben, alles in
unserer Kraft Stehende leisten zu wollen, damit dieses alte, ehrwürdige und jetzt doch neue Tiroler üan-

Nummer 11/12

deslhealer im Bewußtsein seines Pndlitnm^ s^st lind
mit stolzem Bewußtsein uerantert sein uiöge. Es
l e b e ! Alle haben es gebaut - alle sollen es lieben! Dieses Haus, das in so geschmackvoller Weise
Tradition mit Modernein uerbindel. schein! nur symbolhaft das Wesen des Theaters überhaupt darzustellen: llberlieferungswürdiges zu überliefern, und
die Tür für das Heutige offenzuhalten. Das ist ein
Programm, und es erfülle sich nicht zuletzt zum Wohl
unserer Jugend — vor allein aber zur Ehre der Stadt
Innsbruck, zum Anseheil des Landes T i r o l und unser
aller Heimat — Öfterreich!"
M i t dem festlichen Marsch von Wolfgang Ainadeus
Mozart, gespielt vom Städtischen Symphonieorchester
unter der Leitung von Musikdirektor K a r l Nandolf,
wurde der Eröffnungsfestakt im Tiroler Landesthcater beschlossen. Am Abend desselben Tages öffnete sich
der Vorhang zum erstenmal wieder zum Spiel uon
Ferdinand Raimunds „Alpenkönig und Menschenfeind".

Kapelle „Großer Gott" in neuer Schönheit entstanden
Hötting hatte am 8. Oktober seinen großen Tag.
Die Einweihung der Kapelle zum „Großen Gott"
war ein Ereignis, dem alt und jung i n Scharen beiwohnte.
Unter dem Donner von Böllern und den Klängen
der Höttinger Musikkapelle zogen die Vereine und
Vrauchtumsgruppen von Hötting und viele Bewohner dieses Stadtteiles durch die Schneeburggasse zur
neuen Kapelle. Nachdem die alte Kapelle aus Verkohrsrücksichten abgetragen worden war, entstand
eine neue, viel prächtigere Kapelle, die Prof. Max
Spielmann mit eindrucksvollem keramischem Schmuck
ausstattete. Er zeigt die Bischöfe I n g e n u i n und A l buin zur Linken des großen Kruzifixes und auf der
rechten Seite einen Soldaten und den Tod.
I n Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Lugger,
Mitgliedern des Stadtsenates und des Gemeinderates sowie des Magistratsdirektors Obersenatsrat
Dr. Herbert nahm Pfarrer Voigt die Weihe vor. I n
seiner Ansprache während der Feldmesse sagte er unter anderem, daß uon den vielen Kapellen in diesem
Stadtteil der Bevölkerung das Höttinger B i l d und
die Kapelle „Großer Gott" besonders ans Herz gewachsen sind.
Nach der Weihe führte Bürgermeister Dr. Lugger
in seiner Festansprache aus!
„Wenn wir uns heute — ich möchte sagen, auf historischem Boden — zusammengefunden haben, um
die neue Kapelle zum ,Großen Gott" in feierlicher
Form einzuweihen, so wollen wir damit dokumentieren, daß auch in unserer schnellebigen und modernen
Zeit kulturelle Werte und alte Tradition geschätzt
und hochgehallen und nicht Übergängen werden. Es
steht anßer Zweifel, daß der historisch Interessierte
ein reicheres Leben lebt als andere. Denn er lebt
nicht bloß das Leben der Gegenwart, sondern auch, sobald er nur w i l l , das der Vergangenheit dazu. Er
tanu das ihm oon Natur aus zugewiesene Maß an
Lebensinhalt oergrößeru, indem er in die Tiefe
gräbt, wo das Vergangene ruht, und damit fein eige-

nes Dasein bereichern. Dwse Tatsache mag wohl bei
allen ausschlaggebend sein, die sich bemühen, historische Werte zu sichern und zu erforschen.
Vor uns werden die Bilder der Vergangenheit
Höttings, eines echten Tiroler Dorfes, lebendig, das
heute ein T e i l unserer Landeshauptstadt ist. Und so
ist die heutige Feier geeigneter Anlaß, Nückschan zu
halten, und bietet Gelegenheit, die Aufgaben, die sich
der Stadtführung stellen, aufzuzeigen. Hötting zählt
zu den frühesten Siedlungsgebieten Innsbrucks. Die
Entstchungszeit der Kapelle zum ,Großen Gott" kann
zeitlich nicht genau festgelegt werden. Patricius
Stark, Capitulare des Stiftes Wilten, der in den
Jahren 17Z4 bis 1746 Kurat in Hötting war, berichtet, daß bereits i n dieser Zeit Vittprozessionen zur
Kapelle ,Großer Gott" gemacht wurden. W i r können
auf Grund dieser Aufzeichnungen also annehmen, daß
die abgetragene Kapelle mindestens ^lili Jahre alt
war.
Durch das rasche Anwachsen der Stadt Innsbruck
in den letzten Jahrzehnten, die rege Bautätigkeit und
die starke Znnahme der Motorisierung ist die vertehrstechnische Erschließung dieses Stadtteiles uon
besonderer Bedeutung. So wurde in den letzten Jahren die Schneebnrggasse und in weiterer Folge die
Auffahrt in das neue Siedlungsgebiet Sadrach ausgebaut. Dieser modernen großstädtischen Planung
mußte die Kapelle .Großer Gott" weichen.
Am das Bauwerk und die angrenzende Grünfläche
auch kommenden Generationen zu erhallen, hat die
Stadtgcmeinde Innsbruck als Bauherr gemeinsam
mit den Höttinger Vereinen nnd Organisationen und
uielen Privatpersonen die I n i t i a t i v e ergriffen nnd
die Kapelle unter Berücksichtigung der nunmehrigen
Verkehrssituation neu errichtet, Für diese so schöne
Lösung, zu der auch die ln">lehrsgerecht erstellte Insel
gehört, hat die Stadlgemoindo alloin über eine M i ! ^
lion Schilling aufgewendet.
I n g!iil!li,!n">" Weise wurden die sich^rgoslelllen
Bauteile
wie die abgetragenen Säulen, das