Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.9

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1967_Amtsblatt_09
Ausgaben dieses Jahres – 1967
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
10/ill>, Willen, Adamgasse Älenllgasse Leopoldstraße.
ÄlehiereN Ansuchen UM AllSIlahmegeileh
nach i; ?n Innslnucker Bauorduung und UNI Verrin-

Seite 3

gerung der Vorgarlenliefe wllrde staltgegeben und
eine Kieihe Baugenehinigungen erleill.
Der öffentlichen Sitzung folgte eine oerlrauliche
Beratung über Grundstücksangelegeuheiteu.
AE.

Die „Frau H i t t " trug Schmuck im vorigen Jahrhundert
Gleich wie andere Bergspitzen der Heimat, war auch
der sagenumwobene Felsen der „Frau 5)itt" zeitweise
mit Schmuck ausgestattet worden.
I m ergreifend schönen Buch „Das Karwendel",
herausgegebeu von Josef Julius Schätz (München
1937), steht auf Seite 152 zu leseu, daß nach der Jahrhundertwende um 1800 „der kecke Felszahn (-- Frau
Hitt) mit einer Tiroler Fahne versehen wurde". Wie
lange das auf 22li9 Meter Seehöhe angebrachte Vanner Sturm und Wetter zu trotzen vermochte, können
sich die heutige,! Innsbrucker unschwer ausrechnen.
Anläßlich der in Anwesenheit des Erzherzogs Stephan am 30. August 1842 erfolgten Einweihung der
Stephansbrücke über die Nuetz wurde ein mit Ölfarbe
bemaltes Standbild Andreas Hofers aufgestellt. Auf
der Rückseite dieses Standbildes war die Jungfrau
von Orleans zu sehen. Der unvergessene Dichter Ioh.
Ehrysostomus Senn verfaßte zu diesem Anlaß folgendes Gelegenheitsgedicht, das uns Gottfried Pusch in
seiner Innsbrucker Chronik vermittelte!
Der Wanderer schaut verwundert
Und hemmet seinen Schritt,
Was flattert um die Haupte
Der riesigen Frau Hitt?
Es ist die Siegesfahne,
Die Andrä Hofers Hand
Einst schwang für Gott und Kaiser
Und für das Vaterland.
Er ist hinaufgestiegen
Zur hohen Felsenfrau,
Zu halten einmal wieder
I m Land die Rundeschau.
Das Erste und das Veste,
Das er erblickt sogleich,
Vist Du, erhab"ner Sprosse,
Des Hauses Österreich.

Wie er die Fahne schwinget!
Dir gilt des Helden Gruß:
Willtommen im Gebirge,
Erzherzog Stephanus!
Da auch dem Tiroler Nationalhelden — auf solcher
Höhe — kein längeres Verweilen gegönnt war, brachten an derselben Stelle die Innsbrucker Haselsberger
und Schlechtleitner am 4. Juli 1886 einen massigen
Drehspiegel an. Ähnliche Gipfelzier trugen zur damaligen Zeit auch andere Verge in Tirol. Auch dieses
neue Gipfelzeichen fiel alsbald der Vernichtung anHeim.
Nochmals wurde der Versuch unternommen, auf den
Scheitel der „Frau Hitt" einen Schmuck zu setzen. Drei
Arbeiter der Neuhauserschen Vlechwarenfabrik in
Innsbruck, darunter Adelbert Angcrmair, verfertigten in freien Stunden eine drehbare Eisensahne, die
sie mit viel Mühe auf den Gipfel beförderten und tief
einpflanzten. Das Gewicht der Fahne betrug 78 Kilogramm, ihr Schaft, dessen Spitze der Tiroler Adler
schmückte, war sechs Meter hoch. Quer durch das
3,90 Meter lange und 90 Zentimeter breite Banner
war der Spruch „ M i t Herz und Hand fürs Alpenland" zu lesen sowie die Jahreszahl 1897. Ebenso
waren die Abzeichen des Österreichischen Touristenklubs und der Vergfteigergesellschaft „Die Alpler" angebracht. Aus Vergschilderungen ist zu erfahren, daß
das schmiedeiserne Rohr der Fahnenstange bereits ein
Jahr darauf verbogen und arg verwüstet am Boden
lag und daher eine Instandsetzung dringend erforderte. Nach Verstärkung des Schaftes wurde die Fahne
am 17. Juli 1898 von ihren Erbauern wieder aufmontiert.
Nach dem Tode des Fürsten Otto von Vismarck am
30. Juli 1898 gesellte sich zur eisernen Tiroler Fahne
noch eine schwarze Trauerfahne. Wer dieselbe dem
Eisernen Kanzler gestiftet, ist uns nicht überliefert.
Dann hat man den nutzlosen Kampf anscheinend
erkannt und aufgegeben. Denn die heutigen Besucher
finden auf der Spitze der „Frau Hitt" nur mehr bloßes Gestein.
W. Eppacher

Ausschreibung von Lehrlingsbeihilfen der Stadt Innsbruck
Die Sladtgemeinde Innsbruck vergibt für das
Schuljahr 19li7/li8 an bedürftige Lehrlinge (Burschen
und Mädchen) mit österreichischer Staatsbürgerschaft,
die in Innsbruck ansässig sind, seit spätestens
Iti. August 1W7 iu einein Lehrverhältnis stehen und
sich durch ihre Führung, Leistung und ihren Fleiß
einer Förderung würdig erweisen, einmalige Beihilfen. Repetenten tonnen nicht berücksichtigt werden.
Anträge aus Beleilung mit einer Beihilfe sind von
den Bewerbern persönlich beim

Stadtjugendamt Innsbruck, Haydnplatz 5, I. Stock,
Zimmer 32. in der Zeit vom 9" bis 13. Oktober 1967
von 8—12 Uhr und von 14—17 Uhr und am Samslag. den 11. Otwber 19l>7, von 8—12 Uhr zu stellen.
Vorzulegen sind: Geburtsschein, Staatsbürgerschaflsbescheinigung. Lehrvertrag sowie der Nachweis
des Einlmnmens aller im Haushalt lebenden Familienmitglieder und der Mietzinsloistung.