Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.8

- S.7

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Anitsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

vorsetzt. Den alisrechlen Österlicher Dr. Mangutsch
konnten diese Maßnahmen aber nicht vernichten. Er
arbeitete nunmehr bei einer Versicherung lind als
Biirotrasl i» einenl .^ohlengeschäsl. Obwohl für die
damaligen Machthaber politisch untragbar, verzichteten diese doch nicht auf Dr. Mangutsch iiu Rahmen
des Kriegsdienstes. So leistete Dr. Mangntsch oom
17,. September l u l l bis l. A p r i l 1!»ll "."Wehrdienst
beim Heiinatlrastsahrpart in Innsbruck. Am 23. J u l i
1944 wieder in Haft genommen, am 5. August l9^4
entlassen, war Dr. Mangutsch in der Folge als Hilfsavboiter tätig.. Das Ende des Kriea.es und der Zusammenbruch dec" nationalsozialistischen Reiches brachten dann auch für Dr. Mangulsch die ^^ende. M i t
14. M a i l94<") erfolgte die Bestellung zunl kommissarischen Magistratsdirettor-Slellvertreter und am 1. Ottober 1945 die Ernennung zum Magistratsdirettor der
La nd esh a up tstad t I n n s b rnck.
Alls seiner am 30. J u n i 1932 mit Paula Zingevle
geschlossenen Ehe ging !der Sohn Peter hervor, der
heute als Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Innsbruck tätig ist.
Das verdienstvolle Wirken von Dr. Mangutsch fand
auch in öffentlicher Anerkennung seinen Niederschlag.
So erhielt er mit Entschließung des Bundespräsidenten vom 6. November 1934 das Silberne Verdienstzeichen und mit Entschließung vom 22. September
1962 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste
um die Republik Österreich. Dank und Anerkennung
des Landeshauptmannes von T i r o l wurde Dr. M a n gutsch für die Leitung der Bergungsarbeiten am
Gurgler Ferner anläßlich der Landung des Stratosphärenballons von Professor Picoard am 27. M a i
1931 zuteil.
Schließlich wäre noch zu erwähnen die T a t i a M i von
Dr. Mangutsch bei wirtschaftlichen Aufgaben, so bei
der Messegesellschaft von 1948 bis 1953 als Geschäftsführer der Innsbrucker Messe G. m. b. H. und als
Mitglied des Aufsichtsrates der Tiroler Zollfreizone
Vetriebsgesellschaft von der Gründung bis 1967.
Bürgermeister Dr. Lugger fuhr dann fort:
„ I n dieser Zeit sind viele Probleme auf die Stadt
zugekommen. Ich darf der Überzeugung Ausdruck verleihen, daß die Neamtengeneration, die in dieser Zeit
herangewachsen ist, entscheidend von Dr. Mangutsch
mitgeprägt wurde. Alle, die mit ihm arbeiteten, haben seine stets gleichbleibende Liebenswürdigkeit geschätzt, aber auch die Würde geachtet, mit der er sein
Amt ausgeübt hat. mit der er Innsbruck in der Organisation des Städtebundes vertreten hat. Ich weiß,
daß Dr. Mangutsch unter den Magistratsdirektoren
des Österreichischen Slädtebundes Ansehen. Achtung
und Anerkennung genoß. Ich möchte unserem Magistratsdiretlor herzlich dafür danken, daß er seine
aufrechte Haltung immer bewahrt hat. Er ist ein
Mann, der stets seinen geraden Weg gegangen ist. Wer
im öffentlichen Lebeil steht, hat mitunter nicht die
Rnhe und Gednld. die nötige Ausgeglichenheil zu
wahren. Der Kontakt mit Politikern hat Dr. M a n gulsch sicherlich oft in Sitnationen gebracht, in denen
er das Gefühl haben mußte, nicht richtig verstanden
zu werden. Ich stehe deshalb heule nicht an, Dr. M a n gutsch um manche vermeintliche Ungerechtigkeit uni

Seite?

zu bitten. Vermeintlich deshalb, weil
wir im Grunde doch immer dasselbe wollten, nämlich das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürger.
Dr. Mangnlsch hat es auch immer wieder verstanden, anläßlich der gegenseitigen Glückwünsche zu
Weihnachten in ruhiger Überlegenheit einen Jahresbericht zu geben lind dabei in feinein Hnmor manches
zu sagen, was während des Jahres unausgesprochen
bleiben mußte. Er fand für jeden Bediensteten der
Stadtgemeinde, gleich welchen Ranges, stets das richtige Wort. Und gerade diese Ausgeglichenheit haben
wir an ihm so geschätzt.
^ u danken haben wir aber anch seiner lieben Frau,
die ihm stets den nötigen Frieden und die nötige harmonische häusliche Atmosphäre geschenkt hat. Ich weiß,
daß es die Frau eines leitenden Beamten nicht einfach hat und sehr oft zurückstehen muß, wenn die
Pflichterfüllung des Mannes nicht in die Amtsstunden der Frau hineinfällt. Sie, sehr geehrte gnädige
Frau, haben I h r e n M a n n durch sehr lange Zeit der
Stadt Innsbruck und dem öffentlichen Wohl zur Verfügung gestellt. I h r Herr Gemahl hat durch 40 Jahre
dem Staate gedient. Dies ist eine lange Zeit, nach der
Magistratsdiroktor Dr. Mangutsch sicherlich Ruhe verdient. W i r sind froh zu wissen, daß Dr. Mangutsch
weiß, was er nunmehr mit seiner Zeit anfangen wird.
W i r kennen feine Reiselust und sind überzeugt, daß
seine Sehnsucht in die Ferne ihre Erfüllung finden
wird.
W i r haben lange überlogt, was w i r Ihnen, sehr
geehrter Herr Magistratsdirektor, anläßlich des heutigen Tages als Erinnerungsgabe überreichen sollen.
W i r haben eine Omega-Uhr ausgewählt, die Sie erinnern soll, daß alle Minuten und Sekunden ein Geschenk Gottes sind. Sie soll aber auch eine Erinnerung
sein an die guten und auch weniger guten Tage im
Innsbrucker Rathaus."
Anschließend dankte Generaldirektor der Stadtwerke
I n g . Wilfried Egger Magistratsdirektor Dr. M a n gutsch für die gute Zusammenarbeit und erinnerte
an die gemeinsamen Sorgen und Probleme des Wiederaufbaues nach Beendigung des zweiten Weltkrieges. Er erinnerte aber auch daran, daß Magistratsdirektor Dr. Mangutsch stolz darauf fein könne, was
in seiner Amtszeit in Innsbruck Schönes geschaffen
w u r d e . I m Namen der Stadtwerke Innsbruck wünschte
Generaldirektor I n g . Egger Dr. Mangutsch einen
schönen Ruhestand in Freude und bester Gesundheit.
Als Nachfolger des aus dem aktiven Dienst scheidenden Magistratsdirektors führte ObersenatsratDoktor Walter Herbert unter anderem aus:
..Es ist mir eine angenehme Aufgabe. Ihnen, sehr
geehrter Herr Magistratsdirektor, namens der Abteilungsleiter Dank zn sagen dafür, daß Sie in all den
Jahren mit so großer ivonzilianz uns Ehef waren.
Diese Konzilianz aufzubringen w i r d I h n e n sicher
nicht immer leichtgefallen sein. Um so höher ist sie
aber zu werten. Vor allen» wird aber auch I h r e verehrte Frali Gemahlin ein gerüttelt Maß an Geduld
auszubringen gehabt habeu. wenn der Dienst Sie
mehr und länger in Anspruch genommen hat als Vorauszusehen war."
Als Zeichen der Wertschätzung überreichte Oberlse-