Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.6

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Köberl stellt Innsbruck eine stattliche Anzahl von
jungen, begabten Gesangssolisten. Dazu kommt noch
die aus Würzburg stammende Altistin Inge Pittler.
Vine Neihe von Instrumentalisten, zumeist Mitglieder des Städtischen Symphonieorchesters, runden die
Zahl der Mitwirkenden ab: Franz Nenwart, Flöte,
Waldo Gottardi, Violine, Gertraud Ebers und Fritz
Leinmüller, Cello, Walter Grill, Oboe, und das
Innsbrucker Vläserensemble unter der Leitung von
Vinzenz Weber.
Während die Mitwirkenden der Pfingstorgelkonzerte durchwegs arrivierte und international anerkannte Künstler sind, bietet die Neihe „Orgelkonzerte
junger Organisten" dem begabten Nachwuchs, der vehement zur Spitze drängt, die Möglichkeit, sich vor
einem internationalen Hörerkreis zu bewähren. Wie
sehr die Behauptung von der nachdrängenden Vehemenz auf Tatsachen basiert, zeigt das Beispiel des
jungen Organisten Jean-Elaude Zehnder, dem, im
letzten Jahr noch in dieser Neihe konzertierend, der
Durchbruch zur Weltklasse gelungen ist und der im
kommenden Jahr in den Pfingstkonzerten zu hören
sein wird. Die „Orgelkonzerte junger Organisten"
stellen die Parallele zur Öfterreichischen Iugendkulturwoche dar. Hier wie dort geht es um die Förderung
des leistungsfähigen Nachwuchses. Die Erfahrungen
haben gezeigt, daß die Jungen ihren großen Vorbildern kaum nachstehen, und daß uns das kommende
Jahrzehnt eine reiche Fülle an ausgezeichneten Interpreten bescheren wird. I n diesem Sommer konzertieren folgende Öfterreicher: Josef Vöck, Wien, Herbert
Kuen, Innsbruck, Alfred Mitterhofer, Linz, Johanna

Nummer 6

und Bernhard Handel, Innsbruck, Hans Gold, Wien,
Istvän blinda, Salzburg, Anton Voigt und Michael
Mayr, Innsbruck. Dazu kommen Arwed Henting,
Schweiz/Deutschland, Naimund Hug, Deutschland, und
Michael Nadulescu, Rumänien.
Ein Nouum und zugleich eine Bereicherung bringen
die Konzerte „Orgel- und Votalmusil aus dem Weihnachtstreis" am 16. Jänner und „Orgel- und Vokalmusik der Passionszeit" am 27. März im Großen
Stadtsaal. Durch diese Veranstaltungen soll die große
Orgel des Stadtsaales stärker ins konzertante Geschehen einbezogen und zugleich ein kleiner Ausgleich
zu dem an Orgelkonzerten reichen Sommer geschaffen
werden. I m ersten Konzert spielt Prof. Karl Venesch
Werke von Frescobaldi, Speht, Paul Müller und Olivier Messiaen, während der Kammerchor Menllberg
Werke von Iosquin de Prez, Monteverdi, Eostelel),
Bruckner, Kodäly und David zum Vortrag bringen
wird. I m zweiten Konzert spielt Bernhard Handel
Werke von Scheldt, Vuxtehude und Johann Sebastian
Bach. Dieser Abend wird durch die Aufführung von
Pergolesis „Siabat mater" unter der Leitung von
Michael Mayr bereichert werden. Auch Musikdirektor
Nandolf beabsichtigt, künftig die Stadtsaalorgel stärker in seine Konzertplanungen einzubeziehen. So wird
bereits im Oktober das Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken von Francis Poulanc, an der
Orgel Domorganist Michael Mayr, zu hören sein.
Abschließend kann gesagt werden, daß unsere Stadt
eine unerhörte Entwicklung als Pflegestätte sakraler
Musik erfahren hat, die ihrem Namen „Orgelstadt
Innsbruck" zur Ehre gereicht.
Hans Erhardt

Magistmtsdirektor i. R. Dr. Hans Fankhauser 80 Jahre alt
Am 22. April 1967 beging eine der geachtetsten
Persönlichkeiten des Stadtmagistrates, Mag.-Dir. i. N.
Dr. Hans Fankhauser, seinen 80. Geburtstag. Einem
alten Husschmiedegeschlecht in Mariahilf entstammend,
begann er 1897 seine Gymnasialstudien in der Heimatstadt und übersiedelte im 7. Kurs nach Vrixen, wo
er auch maturierte. Seine juridischen Studien absolvierte er wieder in Innsbruck. Dr. Funkhauser trat
bereits in den Magistratsdienst ein, ehe er 1911 zum
Doctor juris promovierte, und wurde schon im folgenden Jahre definitiver Beamter. Seine vielseitige
dienstliche Verwendung während des ersten Weltkrieges wurde nach dem Zusammenbruch der Monarchie
noch erweitert, da er nunmehr durch die Zeit bedingte grundlegende Arbeiten auf dienst- und besoldungsrechtlichem Gebiet zu bearbeiten bekam. I m
Jahre 1922 wurde er der Präsidialkanzlei zugeteilt
und vorwiegend mit den Agenden eines Personalrcferenten betraut. Von da ab arbeitete Dr. Fankbauser
unablässig an der Reorganisation des Stadtmagistrates und der Ausbildung wie Erneuerung der Beamtenschaft. Der Gemeinderat billigte im Herbst 1931
seine Vorschläge über eine neue Geschäftseinteilung,
den Stellenplan, die Besetzung der Leiterstellen und
schließlich die Schaffung der Stelle eines Magistratsdirektors mit weitgehender, die einheitliche Führung
des Magistrates gewährleistender Kompetenz. Diese
Stelle wurde dem Jubilar selbst im März 1932 ver-

liehen. Nach Auflösung des Gemeinderates im Frühjahr 1934 wurde Dr. Fankhauser von der Tiroler
Landesregierung zum Stellvertreter des Negierungskommissärs bestellt.
Eine Aufgabe besonderer Art erwuchs Dr. Fanthauser in der Mitarbeit an einem gemeinsamen Entwurf der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen
Städte zu einem neuen, derständisch-autoritärenVerfassung entsprechenden Stadt recht bzw. der Erstellung
eines eigenen Entwurfes des Negierungstommissärs.
I n beiden Entwürfen wurde versucht, von der bisherigen Gemomdeautonomie zu retten, was zu retten
war. Über dre Gründlichkeit dieser Arbeit gibt der
Vortrag Ausschluß, den Dr. Fankhauser in der Juristischen Gesellschaft im November 1937> gehalten hat
und der im Heft 11 der von Dr. Miner herausgegebenen „Tiroler Studien" erschienen ist.
Nach Erreichung der damals für städtische Beamte
geltenden vollen Dienstzeit trat Dr. Fanthauser am
"i. April 1!»38 in den Nuhestand.
Als Nuln"stand5beamter wurde er
auf Grund
eiuor Notdienstvel"ordnung ^ vom Jahre l u l l an zur
Klärung von Oiganisationsfragen. den unter den
neuen VerlMtnissen schwer arbeitenden Hinter und
zur Leitung und Umgestaltung des Statistischen Amtes verwendet und schließlich mit der Führung des
ganzen Schul- und Kulturamtes betraut. Eine Herz-