Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.5

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1967_Amtsblatt_05
Ausgaben dieses Jahres – 1967
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 5

Kunstförderungspreis für Dichtung 1966 überreicht
Die Sladtgemeinde Innsbruck hatte für das J a h r
1966 den Wettbewerb zur Förderung künstlerischen
Schaffens für Dichtung ausgeschrieben. Von 24 Bewerbern wurden 35 Arbeiten eingereicht, wovon auf
das Teilgebiet erzählende Dichtung 13, auf Lyrik 16
und auf Dramatik 6 Werke entfielen. Nach gewissenhafter Beurteilung hat die Jury den Förderungspreis
i n der Höhe von 86M.— Schilling für erzählende Dichtung an Hugo Vonatti für das Merk „Missa i n " , für
Lyrik an Anna Moritz-Dietrich für „ T r i f t >der
Träume" und für dramatische Dichtung an Dr. Helmut
Schinagl für das Wert „Teilhaber mit Vergangenheit" vergeben.
Zahlreiche Persönlichkeiten des kulturellen Lebens
hatten sich am 8. M a i 196? in den Strftssälen eingefunden, um der Übergabe des Preises durch B ü r germeister Dr. Lugger bsizuwohnen. Nach einer musikalischen Einleitung durch das Bruckbauer-Quartett
wies Bürgermeister Dr. Lugger in seiner Ansprache
darauf hin, daß die Pflöge und Förderung künstlerischen Schaffens zu den wesentlichen Aufgaben einer
Stadtverwaltung gehöre. Er gratulierte den Preisträgern, deren Werdegang er kurz skizzierte:
Fvam Anna Moritz-Dietrich ist 1921 in Meran geboren und besuchte die Hauptschule und Handelsschule
i n Innsbruck. Bereits in früher Jugend hatte sie besondere Freude an Büchern. I n dieser Zeit entstanden
auch schon die ersten Gedichte. Als Mitglied des T u r m bundes vermittelte dieser i n den letzten Jahren die
Herausgabe des Gedichtbandes „ T r i f t der Träume".
F r a u Moritz-Dietrich ist seit 1945 verheiratet und
Mutter dreier Söhne.
Hugo Vonatti wurde 1933 i n Innsbruck geboren.
Seine Eltern sind Südtiroler und übersiedelten nach
dem ersten Weltkrieg nach Innsbruck. Nach dem zweiten Weltkrieg besuchte Vonatti die Unterklassen der
Realschule in Innsbruck und absolvierte i n weiterer
Folge die Lehrerbildungsanstalt. Als junger Lehrer
unterrichtete er sodann an der Volksschule Kössen und
Kitzbühel und ist seit 1956 als Verufsschullehrer an
der Kaufmännischen Berufsschule in Kitzbühel tätig.
I m Manuskript liegen verschiedene Werke vor, wie
„Anabasill", Kurzgeschichten, kleine Theaterstücke und
dos bisherige Hauptwerk, „Das T a l der Häßlichen",
das in diesem Jahr noch erscheinen soll. Hugo Vonatti
ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Der dritte Preisträger ist Dr. Helmut Schinagl, der
nunmehr mit der Zuerkennung des Förderungsp reifes für dramatische Dichtung alle drei Teilgebiete gewinnen tonnte, Dr. Helmut Schinagl ist 193l in I n n s -

bruck geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in
Innsbruck und Kufstein promovierte er 1951 an der
Universität in Innsbruck. Seine Dissertation schrieb er
über Josef Leitgeb. Seit 1957 ist Dr. Schinagl an der
Städtischen Handelsschule in Imst tätig, Für ieinc
schriftstellerische Tätigkeit sind die österreichischen ?>n
gendkulturwochen von entscheidender Bedeutung, in
deren Nahmen Dr. Schinagl des öfteren vorgestellt
wurde. Von den erschienenen Werken sind besonders
hervorzuheben „Die Jungfrau und das Tier", „Judas
in der Mühle", „Höllenmaschinen schreien nicht M a ma", „Der blaue Kristall", „Fallendes Feuer" und
die Bühnenwerke „Feuerzeichen", „Nächtlicher Dia^
log", „Der Tote ist zu spät geboren" und „ I o b a l lind
die vier Neiter". A n Preisen und Auszeichnungen für
seine Werke erhielt Dr. Schinagl 1952 und 1954 den
Literaturpreis des Österreichischen College, 1955 den
Kunstförderungspreis der Stadt Innsbruck, Teilgebiet Lyrik, 1964 den Kunstförderungspreis der Stadt
Innsbruck, erzählende Dichtung, 1966 den Preis des
Österreichischen Vundesuerlages Wien, 1966 den
Staatspreis für Jugendliteratur. Dr. Schinagl ist verheiratet und Vater von 2 Kindern.
„Wenn heute der Kunstförde rungs preis der Landeshauptstadt Innsbruck für Dichtung 1966 in diesem
feierlichen Nahmen überreicht w i r d " , schloß der Bürgermeister, „so soll damit ein Zweifaches erreicht werden! Begabte Autoren der Öffentlichkeit vorzustellen
und allen literarisch Tätigen neuen Ansporn zu geben. Ich möchte es daher nicht versäumen, allen Bewerbern um den Kunstförderungspreis für ihr Schaffen llusrichbi"g zu sanken. Mein Dank gilt auch der
Jury, die wiederum sachliche und objektive Arbeit geleistet hat. Nicht zuletzt danke ich allen Einrichtungen,
Organisationen und Verbänden, die es sich zur Aufglllbe gestellt haben, für die Verbreitung guter Literatur Zu sorgen. Sie alle tragen mit dazu bei, Talenten
den Weg in die Öffentlichkeit zu ebnen. Gerade durch
Turmbund. Ning, Volkshochschule, um nur einige zu
nennen, werden immer wieder Möglichteilen geboten,
das Schaffen unserer Künstler kennenzulernen und
ihre Arbeiten kritisch zu betrachten. Die Volts- und
Erwachsenenbildung kann und darf sich nicht in der
Schule erschöpfen. Je mehr Menschen sich mit Kunst
und Literatur befassen, um so besser kann das Schaffen der Künstler verstanden werden. Kunstförderung
liegt ja i n jeder Erweiterung des Horizonts durch
Schule und Studium und in der Erziehung zu ei^c
nem Urteil."
Namens der Preisträger dankte Dr. Helmut Schinagl für die Zuerkennnng der Preise.

Das Forum der Künstler von morgen
Die Itt. Österreichische Iugendknllurwoche in ^nnsdrnl.
Die Österreichische Iugendkulturwoche erfüllt im
österreichischen Kulturleben eine Funktion, die sonst
kaum wahrgenommen w i r d ! die Förderung des begabten, aber noch keineswegs arrivierten und auerlannicn künstlerischen Nachwuchses. Als Forum junger

Begabungen ist die Österreichische Iugendlulturmoche
bis heute in Europa einzigartig. Namhafte Gäste ans
dem Ausland, die Heuer erstmals in größerer ^ahl an
der Österreichischen Ingendtnlturwoche l">. A p r i l bis
l!. M a i lüli?) teilnahmen, waren voll des Lobes über