Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.3

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1967_Amtsblatt_03
Ausgaben dieses Jahres – 1967
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite l

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

heild das Rechlsbewnßlsein der europäischen Staateil
beeinflußt.
W i r verlieren in Professor Nittler nicht nnr einen
Freund nnserer Stadt, einen Pionier deutscher Zunge
auf dein (Gebiete der Strafrechtspflege, sondern auch
einen Menschen, der nichts anderes sein wollte als
Bürger unter Mitbürgern, als gerechter Lehrer unter

Nummer."<

seinen Schülern. W i r werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren."
Einen tiefempfundenen Nachruf widmete dem großen Rechtsgelehrten Univ.-Prof. Dr. Franz Gschnitzer,
Die Tiroler Tageszeitungen brachte» diese bede»
tnngsuolle Grabrede in ihren Ausgaben vom 9. März
1967.
W. E.

Zum Hinscheiden des Gemeinderates Franz Kelderer
Ani 2tt. Febrnar d. I . verschied der in Hötting und
in bäuerlichen Kreisen der Landeshauptstadt bekannte
und beliebte Landwirt Franz Kelderer. Der Entschlafene war Mitglied des Innsbrucker Gemeinderates,
ein viel beanspruchter Funktionär des Tiroler Vauernbundes und ein eifriger Förderer gemeinnütziger
Einrichtungen.
Kelderer, geboren am 1. J u l i 1903, wuchs in Hotting auf. Der Heimatgemeinde widmete er all sein
Interesse, seine ganze Sorge und Liebe. Bereits in
den Jugendjahren trat er dem Tiroler Vauernbund
bei, in dessen Reihen er dann durch 38 Jahre als
Funktionär und durch viele Jahre als Ortsobmann
wirkte. Ebenso verdienstvoll war sein Bemühen für
die örtliche Milchgenossenschaft und den Almausschuß,
Höttinger Einrichtungen, denen er lange Zeit hindurch als Obmann nnd verantwortungsbewußter
Berater vorstand. I m Ausschuß für die Höttinger
Wassergenossenschaft arbeitete er schon lange darauf
hin, daß zum Schutz des Höttinger Gebietes längs des
linken Innufers ein Hochwasserdamm errichtet werde.
Schon das bisher angelegte Teilstück dieses Dammes
in Kranebitten hat in den Jahren 1965 und 1966 sich
bestens bewahrt. Niemals abseits stand Kelderer,
wenn es einer Förderung eines sakralen Baues bedurfte. So trug er noch in seinen letzten Lebensjahren
bei der Renovierung der alten Höttinger Kirche und
der Wallfahrtskirche beim Höttinger B i l d das Seine
bei. Ebenso zählte er bei der Wiedererrichtung der
Kapelle zum Großen Gott und beim Neubau der Kapelle auf der Höttinger Alm zu den edlen Spendern.
A l s echtes Original am linken Innufer hielt Franz
Kelderer nnr wenig auf Etikette. Doch sein gesunder
bäuerlicher Hausuerftand und seine vielbewiesene
Hilfsbereitsschaft verschafften ihm das Vertrauen der
Landsleute. So nahm es auch nicht wunder, daß er
von ihnen am 8. November 1962 in den Innsbrucker
Gemeinderat gewählt wurde, dem er bis zu seinem

Tode als eifriges Mitglied angehörte. Begreiflicherweise war es der Landwirtschaftsausschuß. dem er mit
besonderer Hingabe diente. Er gehörte aber auch dem
Finanztontrollausschuß an und war gleichzeitig als
Ersatzmann im Bau-, Rechts- Wohlfnhrts- und Wohnungsausschuß tätig. Nach seinem Tode waren Nachreden folgender A r t zu hören! Kelderer war zu allen,
die zu ihm kamen, stets hilfreich lind gut" er hat immer vermittelt und keinen Weg gescheut" er war ein
Höttinger von der ruhigeren Art.
So wie er gelebt, starb er. Die Ortsbewohner bereiteten ihm einen würdigen Abschied, zu dem auch
Bauernbund-. Schützen- und Feuerwehrabordnungen
mit Fahnen ausgerückt waren. Das Geschehen nm
Kirche und Friedhof ließ den Beobachter erkennen,
daß in Hotting anch hente noch Dorfgemeinschaft und
Znsammenhalt bestehen. Die Einsegnung erfolgte am
4. März bei frühlinghaftem Sonnenschein vor der
Pfarrkirche, worauf der große Trauerzug sich durch
die Ortschaft entfaltete. Vorzugsweise hatte man dem
lieben Toten ein besonders beschauliches Plätzchen im
alten Höttinger Friedhof bereitet, ein Trost auch für
die Hinterbliebenen, für seine Frau Johanna geb,
Jabinger und die fünf Kinder.
„Zeit seines Lebens hat sich Kelderer öffentlichen
Aufgaben verpflichtet. Immer ist er eingetreten für
seine Höttinger Mitbürger und den Bauernstand im
Räume Innsbruck. Der Ausgleich Stadt - Land war
für ihn eine Herzenssache. Durch Taten hat er dies
bewiesen und dafür viel Undank ertragen müssen. Er
hat das öffentliche Leben dieser Stadt entscheidend
mitbestimmt und damit auch das Schicksal unseres
Landes T i r o l . " M i t diesen Worten nahm Bürgermeister Dr. Lugger, der mit mehreren Stadt- und Gemoinderäten sowie mit einer Reihe von Magistralsbeamten der Vegräbniöfeierlichkeit beiwohnte, von
seinem geschätzten Mitarbeiter und Freund Abschied,
W, E pi"acher

Innsbruck als Orgelstadt
Philips-Schallplatte." K a r l Benesch an der
Renaissanceorgel der Silbernen Kapelle.
Die altitalicnische Orgel in der Silbernen Kapelle
genießt unter Kennern nnd Orgelfreunden berechtigtes Ansehen. Aberlausende hörten sie seit ihrer 19",l)
bis 1952 vorgenommenen Restaurierung, behielten jenen unverwechselbaren Ton im Ohr, der das Klangbild ihrer Erbauungs- nnd Erweiternngszeit des 16.
und 17. Jahrhunderts getreulich wiedergibt. Lang er-

wartet, lieg! nun endlich cino ^challplaüc lm>",
fen, den Musilpilger in seine molleichl jeri
zu begleiten, geeignel. einmaliqcn Eindruck in dan
ernde Erinnerung zu wandeln, mie cdcn >.">ii d,^ nio
derne Anszeichnungslechuit imstande ist, dem Transi
lorischen jeder tünsllerischen Reproduktive mil Erfolg
entgegenzutreten.
K a r l Benesch als Gestaller dieser Schallplalle de
gnügt sich nicht mil der einfachen Wiedergabe