Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.9

- S.5

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Nnmincr 9

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Tiroler >!>mstpam"llon. Ncnnwcg tta:

ziel!. Arbeiten der Küustleriu waren bereits mehrfach in Bo>
zen und in verschiedenen Städten Deutschlands »nd I t a l i e n s
",u sehen.

Leni .^udoln-Glolhe, Modeschmuck
May Hofcr. Bildtcppichc
^".

Seite 5

Lotte Sterzinoci", Malerei nnd Graphiken
Josef Obermoscr, Slnlptomalerci nnd Plastiken

1".», Teplcmber

Leni Kuboru»(^rothc kam 1907, in Boppard am Rhein znr
Welt. Nach Beendigung der höheren Mittelschule besuchte sie
iu den Jahren I9"_" teilnng für Kunstgewerbe an den Kölner Werlschnlrn, I h r e
Lehrerill war Prof. Thorn«Priller. Anfänglich beschäftigte
sich die junge Künstlerin hauptsächlich mil dem Besticken von
Meßgewändern, die ihr großen (5rsolg brachlen. Allmählich
stellte sie sich jedoch auf Modezeichnen nnd Modeschmuckarbcilcn nm. Kuboru-l^rolhe lebt heute als freischassende Künstlerin in >iitzbühel. I h r Name ist weit über die Grenzen Tirols
hinmis bekauut. (Lmilio Tchuberth und Vertreter der großen
Modehäuser vou Iaaues Fath und Christiau Dior zählcu Zu
ihreuKünden.
May Hofer wurde in der Nähe Krakans in der altösterreichischrn Provinz Galizicu geboren. I h r Vater war leitender
Ingenicnr und Mitglied des Verwaltnngsrates polnischer
Kohlengruben. Nach Abschluß der Stildien an der Akademie
für bildende Künste in Wien arbeitete sie als freischaffende
Künstlerin. Sie vermählte sich nut dem Südtirolcr Maler und
Architekten Anton Hofer nnd lebt seither in Bozen. Neben
(5mailarbeiten beschäftigt fich May Hofcr vornehmlich mit der
Anfertigung von änßfrst knnstvoll gestalteten Bildteppichcn,
ini! denen sie den höchsten Grad an künstlerischer Wirkung er-

23. September bis w. Oktober
Volte S t r i n g e r , geboren I".^"I in Innsbruck, besuchte nach
Beeudigung der Mittelschule drei Jahre laug die Malschule
Prof. Kirchmeyero in Innsbruck. Seit 1940 ist sie als frei»
schaffende Künstlerin tätig. Zahlreiche Studienreisen führten
sie ins Ausland. Frankreich. I t a l i e n nnd Ägypten. I h r e Ar»
bciten — sie malt hauptsächlich Laudschastsbilder
waren in
Dentschland »nd Paris ausgestellt. I n Innsbruck hat die
Künstlerin ihre Werke bereits mehrmals der Öffentlichkeit
vorgestellt. Der Kuustpavillou bringt jedoch diesmal die erste
Kollektivansstellung in ihrer Heimatstadt,
Josef Obcrmoser, geboren am 18. November 1933. Nach
Volks- nnd Hauptschule Besuch der Akademie für bildende
Künste bei den Professoren Audr^ nnd Wotruba, seit 1953 als
freischaffender Künstler tätig, Beteiligung an mehreren Ausstcllnngcn im I n - und Anstand. Pcrsonalausstellungcn hauptsächlich in Wien (Galerie Synthese nnd Künstlerklnb) und
Graz (Forum Stadtpark). I n T i r o l sieht man eiuc Arbeit
Obermosers am Hahncnkamm in Kitzbühcl, nnd zwar eine
Pictä im Auftrag von Baurat Prof. Holzmeistcr.
Tiroler Handelskammer:
„Wien — einmal anders"

Künstlerisch literarische Stammtische in unserer
Prof. Hugo Klein
Wenn wir einen Blick in die Vergangenheit tuu, dann werdcu w i r gewahr, das; schon, in früheren Zeiten, wo noch kein
modernes Aufkläruugsmittel wie Rundfunk nnd Fernsehen
existierte nnd auch das gauze Zeituugswescu noch in den K i n derschnhen stak, es immer wieder geistvolle Menschen gab, die
sich über den grauen Alltag erhoben und das Bedürfnis hatten, sich in kleinen oder auch größeren Zirkeln znsammcnzuschlicßcn, nm gegenseitig Gedanken über schöne Künste, Musik,
Literatur auszutauschen nnd so anch ans die Umwelt befruchtend zu wirken. Solche Runden legten sich dann irgendeinen
Namen bei nnd trafen sich znmeist an einem bestimmten Tag
der Woche privat oder in einer Gastherberge zn geselligem
Tun nnd Treiben. (Siehe anch Aufsatz in der „Tiroler Tageszeitung" vom 9. I n l i 19N6.)
Schon im Jahre 1875> stoßen w i r in uuscrer Stadt auf eiue
solche Verriuiguug, die sich dcu Namen „Frohsinn" beilegte
und zum ^>weck geselliger, gemütlicher Unterhaltung sowie
Pflege schöngeistiger Kultur wöchentlich einmal in der
Kneipe zusammeukam nnd auch Tanzabende abhielt. Als Abzeichen trugen die eiuzelucu Mitglieder ein 1(1 Zentimeter
langes wcißrotcs Band ans Seide, worauf das Wort „Frohsinn" schwarz gedruckt war. Die Satzungen der Gesellschaft
sind in einem Büchlein niedergelegt. Über das weitere Schicksal der Vrreiniguug ist uichts bekannt, ebenso sind auch keine
Namen von Mitgliedern genannt.
Die Abendgesellschaft „Nibelungenbund" hatte sich gebildet
für das Wintersemester 1878/79. „nm die Tafelrunde, den
alten Helden gleich, an frischem ^runk nud ernster wie heiterer Rede zu labeu nnd nm alle Wochen einmal im Freundes
kreise zn lagern". Drei junge Veutc trafen sich am 13. Srptcmber 1878 im Gasthans zum „Goldeucu Schiff" bei der
Pradler Brücke und schlössen in froher Stimmung Bruder
schaft. Dabei bestimmte» sie, fortan allwöchentlich zn wissenschaftlichen nnd gemütlichen Zwecken sich zn treffen. Jedesmal
sollte einer einen bildenden Vortrag halten, woran sich eine

gemeinsame Aussprache schloß. A. Plattncr von Siegfried, ein
bekannter Schriftsteller, dichtete das Bundcslicd, welches folgendermaßen begann:
Des deutschen I ü n g l i u g s Busen glüht,
Aus tausend Herzensadern sprüht
Der Freundschaft B o r n , der Liebe Quell"
Umrauscht auch unsere Brnst so hell,
D r u m schwören w i r mit Herz und Mnnd
Stets Treu" dem"„Nibelungenbund".
Später tagte diese Vereinigung in der „Grauen Katze",
dann im „Grünen B a u m " , sie sprachen viel über Kunst nnd
Geschichte, über Papsttum und Kaisertum uud stärkteu sich
gleichzeitig ani fröhliche» Trunk. I h r e m Nibcluugeublatte
widmeten sie allerlei Beiträge in Poesie nnd Prosa, der beste
Zeichner war Heinrich von Wörudle, seine prachtvollen B i l der sind noch erhalten nnd können im Musenm bewundert
werden. Die Mitglieder waren Studenten des Gymnasinms
und der Realschule nnd sie wohnten fast alle in Drcihciligen.
Sie standen ans dem Vodcu katholischer Weltanschauung. Nach
uud uach wurde der Besuch der Abeudc aber schlechter, man
wurde nneins in verschiedenen Anschannngcn nnd so ist dieser
Vnnd infolge Zwietracht wieder eingegangen.
Am 15». November 189!." bildete sich in der Stadt ein akademischer Verein „ F ü r tirolischc nnd vorarlbcrgische Heimat»
lunde", zn welchem eine große Anzahl von Universitälspro«
sessoren im Saale des Gasthofes zum „Weißen Kreuz" er»
schien. Der Dichter Toni Renk hielt dabei die Festrede und er
wurde auch zum Vorstaud erwählt. Phil. v. Hammer trug Gedichte vou Hermauu vou Gilm vor, daun entwickelte sich eiu
geselliges Tuu u»d Treibe», wozu alle frohe Burschenweisen
iu der heilere» Ruude erllaugeu.
I m November des Jahres 1903 entstand schou wieder ciu
„Vcrciu der Tiroler Schriftsteller"; er war uupolitisch und bezweckte die Förderung der geistigen Interessen nnd des ma-