Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.9

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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schreibnng und Umnummerierung, Der gemeinderätliche Ausschuß fiir Kultur. ^Wissenschaft und Kunst linterbreitete daraufhin am 21. J u l i 1!>l>l> dem Gemeinderat einen neuen Straßenbenennungsvorschlag, der darin bestand, die am Rordende der Riedgasse nach Osten
neu angelegte Abzweigung zur Erscliüeßung des ober
halb von Büchsenhausen liegenden A>lihngebieles in
Zukunft als Löfflerweg zll bezeichnen. So blieb I n n s bruck der schöne Straßenname doch erhalten.
".»lach Granichstaedten Neueste Zeitung vom !l. Februar 1!> l.lj erhielt der Stainmmiler Peter Leliminger,
geboren um 1 150 in der Gemeinde Tisis bei Feldkirch,
am 23. März 1 von Kaiser Friedrich I I I . einen
Wappenbrief mit drei Löffeln im Wappen lnicht Adelstand). worauf er sich „Löffler" nannte. Er besaß in
Hötting eine Gußstätte und in Innsbruck das Haus
MlN"ia-Theresien-Straße .ll>. Für Kaiser Maximilian I.
goß er die historisch gewordenen Riesengeschütze
„Humbserin", „Nohraff". „Purlepauß" und „Weckauf"
(150l), für deren Guß ein neues „äußeres Zeughaus"
erbaut werden mußte. Peter, dem die Nachwelt auch
den Guß herrlicher Glocken verdankt, starb 1530. Alle
seine Söhne waren ebenfalls Metallgießer und wurden
vom Kaiser mit Ehrenkleidern ausgezeichnet.
Der bedeutendste unter ihnen war der sechste Sohn
des Vorgenannten, Gregor Löffler, geboren um 1490.
I n der Wcrkstätte des Vaters erlernte er die Gießerei,
befaßte sich aber hauptsächlich mit dem Geschützwesen.
Er zog nach Auflassung (1519) der Stückgießerei in
Feldtirch nach Innsbruck und heiratete die Elisabeth
Pranger sf 1IM)) aus einer Alt-Innsbrncker Viirgcrsamilie. Wie uns ein Blick in die Geschichte des Schlosses Vüchsenhausen lehrt, erhielt Gregor Löffler, seit
1. A p r i l 1527 ergherzoglicher Büchsenmacher, auf Abschlag seines und seines Vaters Guthaben am 25. Juni
15!!tt von König Ferdinand „den Vaumgarten am Fallbach zu Hötting zwischen dem Nach, der gemeinen
Straß und dem Berg gelegen" um A00 Gulden mit dem
Hofrechte. 1538/39 erbaute er daselbst eine Behausung,
vom daran errichteten Gießhause „Püxenhaus" genannt. Hier goß er für Kaiser K a r l V. und Ferdinand I. sowie für andere Auftraggeber rund 1000 Ge-

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schütze. Somit war Büchsenhausen einmal eine bedeutende Wertstätte der Rüstungsindustrie. Gregor Löfflers europäische Bedeutung lag darin, daß er den Geschützrohren eine für Jahrhunderte gültige Zweckform
gab und die Kaliber vereinfachte. Er erreichte vor
allein in der Gußlechuit eine bis dahin unerhörte Qualität. Ein schwarzer Tag war für ihn der 23. M a i 1552.
An diesem Tag „erbeutete" der junge Landgraf uon
Hessen sim Gefolge Moritz von Sachsen) in Gregors
Werkstätle alle dort aufgestellten Geschütze. Zwischendurch wird der große Meister auch mit dem Grabmal
Kaiser Maximilians beauftragt" er gießt jedoch bloß
die Figur Elodwigs von Frankreich nach den Entwürfen Ambergers (1550).
Seine Söhne Elias und Hans Christof setzten ihrem
am 11. J u n i 15l>5 zu Hotting verstorbenen Vater im
Oratorium der dortigen Pfarrkirche ein von Alexander
Eolin modelliertes Erzmonument. Dasselbe wurde
dann 1752 abgebrochen und 1882 im Museum Fetdinandeum aufgestellt. Das dankbare Vrüderpaar wurde
vom Kaiser Rudolf I I . am 26. Jänner 1591 in den
Adelsstand mit dem Prädikate „uon oder zu BüchsenHausen" und einer Löffelgans im Wappen erhoben.
Hans Christof starb 1597 w W i e n ; sein bestes Wert
ist das Grabmal für seinen Schwager Johann uon
Dreyling zu Wagrein in Schwaz. I m Jahre U>05 verkauften seine Erben den Ansitz Vüchsenhausen an die
erzherzogliche Hofkammer um 4750 Gulden. Elias Üöfflcr hatte 1580 den Kammerhof in Hötting erworben
und starb, nachdem er sich durch einen ausgedehnten
Kupferhandel ein bedeutendes Vermögen erworben
hatte, 1610. Bald nach 1620 erlosch die berühmte Familie der Löffler.
Der erst im Vorjahr fertiggestellte und staubfrei gemachte Fahrweg schwingt sich vom östlichen Ende der
Riedgasse nach Osten und erschließt in eleganter Kurve
die dort in neuester Bauweise errichteten, zum Teil noch
im Bau befindlichen Privatuillen. Den Bewohnern
dieses neuen Siedlungsgebietes steht ein freier herrlicher Blick flach über die Dächer von Innsbruck hinweg
offen.
W . Epvacher

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