Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.8

- S.3

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^i IIÜINI er 8

Amlsblalt der Landeshauptstadt Innsbruck

an der iNlabenhauptschule Pradl I und l>, der Schülerlotsendienst eiugesübrt nnirde, hauen die ..jungen Hel
fer ii» Straßenoertelii", die nuiunclir die Schule verlassen, über ein Jahr ihre verantwortungsvolle Ansgäbe gewissenbasl und vorbildlich erfüllt.
Freiwillig !>aüe,> sie jidi zum Schütze ihrer Mitschüler
im Straßenverlehr zur Verfügung gestellt. Sie gaben
damit »."iil schönes Beispiel von Kameradschaft und
Hilfsbereitschaft.
Ihre Leistungen als Schülerlotsen verdienen hervorgehoben zu werden. I m Schuljahr lMi^/iill stand jeder
dieser Lotsen 22ttmal, mit weißer Mütze, Umhang und
Vertehrstelle ausgerüstet, an den Slraßenübergängen
und lotste seine Kameraden vor Schulbeginn und uach
Schulschluß sicher über die stark frequentierte Fahrbahn. Die (Gesamtleistung der Schülerlotsen an dieser
Schule betrug !)1^ Stunden, das sind 2736 Lotseneinsätze von je 2(1 Minuten.
Landtagspräsident Bürgermeister Dr. Lugger wies
in seiner Ansprache auf die anerkennenswerten Leistungen der jungen Verkehrshelfer hin und betonte,
daß seit Einführung des Schülerlotsendienstes an der
Knabenhauptschule P r a d l I und I I kein Unfall sich ereignete, in den Schulkinder verwickelt waren. Dies
gelte auch für die Knabenvolksschule Pradl-Ost und
die Knabenhauptschule Hotting, die seit Herbst 1965
die Einrichtung der Schülerselbsthilfe im Straßenverkehr führen. Bürgermeister Dr. Lugger sprach dann
den Dank der Stadtgemeinde Innsbruck alleu Stellen
aus, die sich um die Verkehrserziehung bemühten. Dabei wurden besonders hervorgehoben das Kuratorium
für Verkehrssicherheit, die Schulbehörden und die Vundespolizeidirektion Innsbruck, die seit Jahren in den
Innsbrucker Pflicht- und Sonderschulen regelmäßig die
theoretische und praktische Verkehrserziehung sowie die
Ausbildung und Überwachung der Schülerlotsen durchführt. Den abgehenden Schülerlotsen dankte das Stadtoberhaupt für ihre vorbildlichen Lotsendienste und beschenkte sie mit einem Buch.
Aus der Rede des Polizeidirektors Hofrat Dr. Junger ging hervor, daß der Schülerlotsendienst bereits i n
seinem ersten Jahr eine wertvolle Sicherheitseinrichlung für die Schüler darstellte und daß sich sein vertelirserzieherischer Einfluß nicht nur bei den Lotsen
und Schülern, sondern auch bei Erwachsenen zeigte. Der
Polizeidirettor, der die Schülerlotsen als wertvolle
Helfer der Polizei bezeichnete, überreichte diesen ein
Erinnerungsgeschenk.

Seite3

linms f i l l Verlehrssicherhei! an die Sladlgeineinde
Innsbruck, die Bundespolizeidiretlion und vor allem
an die ausscheidenden Schülerlotsen, die mit einem Anerlennungsdetret des .^sV ausgezeichnet wurden. Abschließend gab der Präsident der Hoffnung ""Ausdruck,
daß die Einrichtung des Schülerlotsendienstes nicht auf
Innsbruck beschränkt bleiben, sondern auch von den T i roler Bezirksstädten übernommen werden möge, um
so die (Gefährdung der Schulkinder zn vermindern.
I m Anschluß an die Ansprache übergaben die verabschiedeten Schülerlotsen Vertehrstelle, Umhang und
Mütze, die Ausrüstung der Lotsen, ihren Nachfolgern,
nnter denen sich erstmals auch Mädchen befanden.
E i n launiges Gedicht, das von A l t - und Neulotsen
vorgetragen wurde, galt den anwesenden Schülern. Es
endete mit der Wechselrede:
Der Lotsendienst, das ist kein Spiel,
w i r hatten nur ein ernstes Z i e l !
Daß euer Schulweg sicher sei.
drum halfen wir der Polizei!
Bei Negen, Schnee und Sonnenschein
war unser Dienst nicht immer fein!
Trotzdem war es uns Ehr" und Freut»",
daß w i r nun scheiden, tut uns leid!
Fürs nächste Schuljahr stehen ja
schon wieder neue Lotsen da!
Darunter — es ist kaum zu fassen —
auch viele von den Mädchentlassen!
W i r geben nun die Kellen her;
euch Neue bitten w i r gar sehr!
Macht euren Dienst mit viel Geschick,
die Schule wünscht euch dazu Glück!
W i r Neue sind uns dessen klar:
der Lotsendienst im nächsten Jahr,
darüber täuschen w i r uns nicht,
ist für uns eine Ehrenpflicht!
W i r bitten aber jetzt schon sehr,
macht uns den Dienst nicht doppelt schwer;
gebt stets auf unsre Zeichen acht,
w i r wissen schon, wie man das macht!
Doch wer nicht folgt und wer nicht hört
und wer die Straßenordnung stört,
wer nur dahinrennt ungeniert,
ist selber schuld, wenn was passiert!
Denn — daß der Schulweg sicher sei,
drum helfen w i r der Polizei!

Der Präsident des A T T . Magister Bichler, übermittelte den Dank der Landesftclle T i r o l des Kurato-

Dr. Gertrud Donath

Völkervclsöhncndcr Fußball
Um die Jahrhundertwende wurden Innsbrucker Nealschüler. falls sie ein Professor beim Fußballspiel erwischte, mit Karzer bestraft. Elwa 1!>2<» mußten B u r ner Gymnasiasten, ehe sie zum Fußball gehen dursten,
den sonntäglichen Nachmittags-Nosentranz besuchen.
Da kam es vor. daß sie bei der ärgsten Hitze in einem
Wintermantel erschienen, der Sportleibchen und -Höschen verlnillle. Freilich wundeste sich der ahnungslose

Klassenvorstand sehr, wie man bei dieser Temperatur
einen Mantel anziehen tonne.
Als nach dem l. Weltrieg die Völteroersöbnung trotz
Völkerbund keine bemerkenswerten Erfolge erzielte,
kam immer mehr das Schlagwort vom völteruersöhnenden Sport auf. Hiezn war keine Sportdisziplin so geeignet wie Fußball, der bereits damals größere Zuschauerinengen anzog, ^"lllerdings genoß er in bürgerlichen