Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.7

- S.7

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Nnmmer?

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
im laxicpalliis:

Eduard Thöny, Zeichnungen nnt> Graphiken
Eduard Thöuy, Mitglied der „Mi"inchner Secession", wurde
ani ü, Februar !«<><> als Sohn ei»es Bildhauern in Brir.eu
geboren, lain aber sehr bald nach München (ltt?:i), wo er an
der Akademie »nlcr Hackl »nd Löfstz studierte. Als man 1«W
den „Si»>p!izissi»>»s" begründete, war er einer der ersten
uud eifrigsten Mitarbeiter dieses im Anfang ebenso übermäßig gefeierten wie anch star! verlästerten Organs, das
plötzlich berühmt wnrdc »nd eine Auflagcnhöhe von ?0. Exemplaren erreichte, als der Staatsanwalt dagegen einschritt, der Verleger Albert Langen nach Paris floh. Th. Th.
Heine wegen Majestätsbcleidignng vor die Schranken des
Gerichtes gefordert wurde und anch Wedekind verhaftet werden solile,
Zahlreiche Studienreisen führten Thöny ins Ausland, nach
I t a l i e n , England, Spanien nnd vor allem in seine geliebte
Scine-Stadt, wo damals der „ S i m p l " in höchster Achtung

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stand uud dessen Illustrationen, oft stark vergrößert, nachgedruckt wurden. Thönys Zeichnungen von prachtvollen, boden-.
ständigen Bauerntypen nnd von Soldaten- uud Lcntnantsgestalten sind von bestem Hnmor. von echtestem Leben erfüllt.
Die Ausstellung im Tar,ispalais zeigt eiueu guten Querschnitt durch das vielfältige Werk des .Künstlers, der l!»:l:l sogar zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste
ernannt wurde.
Cduard Thöny starb am 27, J u l i !",>,",»» iu Hol".Hanse». Er
liegt nnweit seines Wohnsitzes am A»imer>ee an der lleiueu
Kapelle begraben.
Neue Universität, Kunst historisches I n s t i t u t :
Fra»z seltner, (Graphiten in Mischlechnil, Mouolypien und

Asphalt.
Tiioler Handelskammer:
„Metallverarbeitung in Tirol,"

klus den Partnerstädten
Höhepunkte im Partuerschaftsverhältuis zwischen Grenoble
und Innsbruck. Begegnung der Familien beider Partnerstädte
Nachdem bereits im Vorjahr die ersten Begegnungen zwischen Vertretern beider Familicnorganisationcn — nämlich
des Verbandes der Kinderreichen vom Departement Isere und
des Katholischen Familic»verbandcs T i r o l — in Innsbruck
stattgefunden hatten, setzten inzwischen bereits die ersten Anstanschc von Kindern aus beiden Partnerstädten zur Pcrfcktionieruug der französischen bzw. der deutschen Sprache ein. Damit ist der Anstansch von Familien bereits im Gange.
Z u r Festigung dieser menschlichen Kontakte auf der Ebene
der Familien wnrde eine sozial-pädagogische Tagung in I n n s bruck veranstaltet, welche in der Zeit vom 9. bis 12. J u n i d. I .
im Hanse der Bcgegnnng abgewickelt wurde. Es nahmen 12
Vertreter ans Grenoble nnd 15, zeitweise 20 Vertreter ans
der Tiroler Familicnorganisation teil. Zweck dieser familiär
gestalteten Tagnng war-.
a) die Schnlorganisalion beider Partnerländer zu studieren;
l?) festzustellen, inwieweit die Eltern selbst Kontakt zn ihren
fachlichen Hilfskräften bei Erfüllung ihrer Erzichungs- nnd
Büdnngsanfgabc haben nnd Pflegen;
c> die angebahnten Kontakte zu vertiefen uud sie iu eine
spontane Freundschaft ausklingen zu lassen,
über das Untcrrichtswcsen in Frankreich referierte sehr
interessant Herr Professor Michael Nonssclet aus Naney. Den
Überblick über das österreichische Schulgesetz vermittelte der
Präsident des Landesschnlrates von Salzburg. Herr Hofrat
Dr. ^aireilcr. Zur ^»nsammenarbeit vou Eltern nnd Lehrer
ermahnte in seinem Referat Hanptschiildirektor Dr. Hubert
Crombach ans Sleinach am Brenner, Die diesbezüglichen
Perspektiven in Frankreich, insbesondere die im Departement
von Isere, zeigte der Präsiden! des Verbandes der Kinderreichen ans dem erwähnten Gebiet nnd Führer der französischen Delegation Herr Andre Ohl ans. Die Vorträge waren
alle ausgezeichnet uud wären anch vcröffentlichungswürdig.
Die Diskussion leitete in prägnanter nnd zielsicherer Weise
Herr Professor Malaczck. Die Teilnehme! an den Vorträgen

im

gewannen einen umfassenden Einblick in die gegenwärtige
Ichulsituation. Es zeichneten sich zwischen beiden Ländern
einige Parallelen, aber auch die Verschiedenheit mancher
Dinge ab. Die Tagnngsatmosphäre war echt familiär. Das
Hans der Bcgegnnng am Nennweg eignet sich für derartige
Veranstaltungen hervorragend. Herr Eons. Zorzi gibt dem
Hans jene Note, welche für ein Gelingen unentbehrlich ist.
Den Höhepunkt dieser Begegnung bildete die Feier der
Partnerschaft zwischen beiden Verbänden, an der in Vertretung des im Anstand weilenden Herrn Bürgermeisters Doktor Alois Lugger Herr Vizebürgermeistcr Hans M a i r teilnahm. Das Land T i r o l vertrat der Landcsknsturrcfercnt, Herr
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Fritz Prior, nnd den
Katholischen Familieuvcrband T i r o l Herr LAbg. Mar, Plattncr.
Der Austausch von Erinncruugsmedaillcn an diesen denkwürdigen Augenblick der Verschwisternng beider Verbände
wie anch der Austausch von Geschenken demonstrierte die vollzogene innere Verbundenheit. Unsere französischen Gäste
konnten sich von den Bemühungen in Stadt nnd Land zur Erreichung eines ausgeprägten Bildnngszicles durch deu Besuch verschiedener Schulen nnd der Universität Innsbruck
überzeugen. Besonderer Dank gilt hiebet dem Herrn Direktor
Kern vom Realgymuasium I I in Innsbruck und dem Herrn
D r . Pittrachcr vom Rektorat der Universität Innsbruck.
Ans der eindructsvollen Feier eines Sonntagsgottesdienstes im Geiste des öknmcnischcn Konzils, einem wohlgcluugenen Ausflug nach Südtirol nnd einem spontanen Abschied
am Innsbrnckcr Flughafen, zu dem sich außer einer Reihe
von Innsbrncker Familien auch Herr Bczirkshanptmann Doktor Knndratitz nnd Herr Abg. Plattncr als Vertreter des T i roler Familienverbandes einfanden, zu denen sich auch die
Partnrrschaflsrefereutin der Stadtgcmcinde Innsbruck gesellte, verspürte mau das echt umschlingende Band einer tief
verwurzelten Freundschaft. Den Damen der französischen
Gäste wnrdeu symbolhast drei Rosen überreicht, welche das
Wahrzeichen der Stadt Grenoble darstellen.
Als Fortsetzung dieser Tagung werden Tiroler Familien
nach Greuoble reisen »nd Grenobler Familien im heurigen
Sommer de» Urlaub mil ^»nsbrncler Familien verbringe».

uncl i