Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.7

- S.4

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Amtsblatt der ^anixshauplsladl Innsbruck

scher als Experte in den gemeinderätlicheu Sporlausschuß berufen und 1925 hauptamtlich als Sporlplatzleiler für Innsbruck bestellt, I n der Ehronit jener Sportcpoche scheint der hünenhafte Marlinsteller als oftmaliger Tiroler Meister und langjähriger Rekordhalter ini Hochsprung. Kugel. Diskus und Hammer auf.
Unvergessen bleibt sein persönlicher Einsatz für das Zustandekommen des Sportplatzes an der S i l l . Das rasche
Aufblühen neuer Sportzweige hatte die Notwendigkeit
für eine solch weiträumige Anlage unabwendbar gemacht. Unter Martinstetters I n i t i a t i v e und Leitung
wurden dann auch zahlreiche Sportreisen der heimischen Athleten ins deutschsprechcnde Ausland unternommen, die nicht minder beigetragen haben, T i r o l als
Sportland weithin bekanntzumachen. Umgekehrt verweilten über sein Dazutun auch viele Mannschaften
aus Süddeutschland in Innsbruck, um sich mit unseren
Besten zu messen.
Das größere Verdienst Martinstetters, der lange Zeit
auch Vorsitzender der bahnbrechenden Innsbrucker
Sportvereinigung war. liegt aber in seiner unermüd-

Nummer 7

lichen Pionierarbeit, die er. nur von wenigen Idealisten unterstützt und allen Widerständen seiner ^eit znm
Trotz, als Organisator, Veranstalter und nicht zuletzt
als Lehrer und Betreuer zahlreicher junger Athleten
geleistet hat, die späterhin in der österreichischen, ja,
man kann sagen, in der gesamten süddeutschen Leichtathletik es zu hohen sportlichen Erfolgen brachten. Der
zweite Weltkrieg beendete seine Tätigkeit als Sportpädagoge. Das Leben seit seiner 1950 erfolgten Pensionierung war beschaulich und ganz der lieben Natur
gewidmet. I n seinem netten Pradler Heim werden
zahlreiche Preise und Auszeichnungen verwahrt, darunter auch die Urkunde vom 26. Jänner 1952, womit er
zum Ehrenmitglied des Österreichischen LeichtathletikVerbandes ernannt wurde. I n Anbetracht seiner Verdienste um den Sport in T i r o l wurde Martinstetler
überdies am Ili. Jänner 1953 das Sportehrenzeichen
des Landes T i r o l verliehen. Damit halte die ersprießliche Tätigkeit des großen Sport- und Turnpioniers
die verdiente Anerkennung gefunden.
W. Eppacher

Fördemngspreis der Stadt Innsbruck für bildende Knnst verliehen
Am Montag, den 27. J u n i 1966, hattesichdie Kulturprominenz der Stadt Innsbruck in den Stiftssälen zu
einer kleinen Feierstunde versammelt, um die Preisträger des heurigen Wettbewerbes um den Förderungspreis der Stadt Innsbruck für bildende Kunst zu
ehren. 21 Bewerber hatten 28 Arbeiten der Malerei,
19 der Bildhauerei und 90 Graphiken eingereicht. Die
Jury sprach die Preise in Höhe oon je 8000.— Schilling
Elisabeth Bauer-Stein für Malerei, Walter Honeder
für Graphik und Siegfried Parth für Bildhauerei zu.
Die in Innsbruck geborene M a l e r i n Elisabeth BauerStein besuchte die Staatsgewerbeschule in Innsbruck. Anschließend studierte sie an der Akademie für angewandte
Kunst bei den Professoren Herberth und Kopriva und
an der Akademie für bildende Künste bei Professor Gülersloh. Ander Akademie für angewandte Kunst hat sie
im Juni 1956 die Diplomprüfung mit sehr gutem Erfolg abgelegt und erhielt den Preis der Akademie. I m
Jahre 1959 wurde der Künstlerin der Theodor-KörnerPreis zuerkannt. I n den Jahren 1958, 1960 und 1963
trat die Künstlerin in Ausstellungen in Wien und 1961
und 1962 in Innsbruck vor die Öffentlichkeit. Sie beteiligte sich ferner an Ausstellungen in Salzburg, Ankara, Istanbul, Kairo, Mailand und anderen Städten.
Walter Honeder. geboren in Waidlingen in Niedcrösterreich, studierte von 1923 bis 1930 an der Wiener
Kunstgewerbeschule bei Steinhoff und Löffler. Seit 1931
ist der Künstler in Innsbruck tätig. Zahlreiche Porträts namhafter Persönlichkeiten. Arbeiten auf dem
Gebiete der angewandten Kunst. Fresken und Sgraffiti
geben Zeugnis von seinem Schaffen. Nach dem zweite»
Weltkrieg arbeitete Honeder vornehmlich an Bildnisse»
in Öl, Wandbildern an Schulen, wie in Vaumkirchen,
in Telfes im Stubai, Sgraffito- und Stückarbeiten in
Imst und Kufstein. 1955 schuf er Mosaiken für die M ^
dizinische Klinik, das Hotel Tyrol und die Arbeiterbank in Innsbruck. Auf Ausstellungen war Honeder in
Wien, auf der Biennale in Venedig, auf der Salzbur-

ger Biennale für christliche Kunst und mit einer Auswahl von Graphiken in Neustadt/Pfalz vertreten.
Honeder erhielt auch verschiedene Preise und Anerkennungen, so auch einen Studienpreis für Paris. Werte
des Künstlers wurden von der Albertina. Wien, vom
Bund, vom Land T i r o l und der Stadt Innsbruck an
getauft.
Siegfried Parth ist gebürtiger Innsbrucker und
übersiedelte mit seinen Eltern 1943 nach Pfaffenhofen.
Seine erste Begegnung mit der Kunst halte er im Jahre
1943, als er als Hüterbub zu modellieren begann. Nach
dem Besuch der Vundesgewerbeschule in Innsbruck
kam er 1956 an die Werttunstschule Darmstadt und entwickelte sich bei den Professoren Ebers, Schwarzbeck,
Hartl und Schröder zu einem äußerst ideenreichen und
vielseitig begabten Künstler. 1958 stellte Parlh erstmals in Darmstadt aus. Nach dem Besuch der Akademie der bildenden Künste in München wurde er 1961
zum akademischen Bildhauer graduiert. I n diesem Jahr
erhielt er auch ein Stipendium des Bayrischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und beteiligte
sich an internationalen Alisstellungen in Albisola. M a rina. Barcelona, München uud Eoburg. 1962 erhielt
der Künstler die Vegabtenförderung des Landes T i r o l
und tonnte in den folgenden drei Jahren Wettbewerbspreise in München erringen. 1965 führte P a r l h im Auftrag der Gemeinde Pfaffenhofen eine größere Sleinarbeit an der Friedhofstapelle inis. erln^Il 1966 eine»
Auftrag des Herrn Landesluniplnmniies für T i r o l für
die Gemeinde Wenns.
Bürgermeister Dr. Alois lugger mics in seiner Festanspllnlie auf die Bedeutung des Mäzenatentums in
den einzelnen Epochen hin. wobei, wie er sagte, heule
die Aufgabe der Kunstförderung weitgehend die öffentliche Hand übernommen hat. Die Stadtgemeinde I n n s bruck hat im Jahre 1952 erstmals einen Wettbewerb
inr Förderung tiinstlerischen Schaffens ausgeschrieben
und damit bewiesen, wie ernst sie diese Aufgabe nimmt.