Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.7

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nr. 85>/z>, A^ilten-Siid. Leopoldstraße Haymongasse.
Nr. 5>1/y, Fiirstenweg Scheuchenstuelweg,
Nr. 84/j, Hungerburg, nördlich Partplatz,
Nr. 85/,,, Willen-Süd. Basilika "R^ilten.
Nr. 1N/c. Innsbruck, Maximilianstrafte, Landesgerichtserweiterung.
Der Sladlgemeinde Innsbruck — Stadtwerte
wurde für die Errichtung von drei A^ohnhäusern an,
Leinmenhof die Ausnahmegenehmigung nach i^ 7 ^
Innsbrucker Bauordnung und die Baubewilligung nach

Seite 3

i? 10."> erteilt. Ausnalimegenehmigungen erhielten ferner Josef Linlner llnd Heinz Lener siir die Errichtung
r>on Einfamilienwohnhäusern, die Flughafenbetriebsgesellschaft für dio Errichtung eines Bootshauses und
dio Innsbrucker Verkehrsbetriebe AG fiir die Errichtung eines Kiostes in I g l s . I n mehreren Gallon wurde
die vorgeschriebene Vorgarlentiese verringert.
Der Gemeinderat befaßte sich in einer vertraulichen
Beratung nut Grundstücksai^gelegenheiten.
Schi.

^pitalsnöte
Wie armselig es ini 17. Jahrhundert um das I n n s brucker Spital ln"stelll war, schilderte drastisch der berühmte Dr. Ouarinoni. Männlein und Weiblein lagen
in einem Raum bunt durcheinander, und mancher Spitalsinsasse wurde kurzerhand in den Strohstadel gelegt, wenn auch Betten leer standen. Diese gute, alte
Zeit ist glücklich vorüber.
Nach der Wiedererrichtung der medizinischen Fakultät im Jahre 1869 wurden neue Kliniken gebaut, und
mancherorts mag man damals Innsbruck um dieses
moderne Spital im Pauillonsystem beneidet haben.
Seither ist noch kein Jahrhundert vergangen, und
schon sind jene Kliniken veraltet und vor allem zu klein
geworden. Ist doch die Bevölkerung der Stadt um das

Fünffache gewachsen.
Reue Niesenbauten wurden nötig und auch bereits
ausgeführt.
Aber ein drohendes Gespenst unserer Zeit wird auch
diese neuen Spitäler erfassen und ihren Betrieb erschweren: der Mangel an Pflegern und Pflegerinnen.
I m benachbarten Deutschland fehlen deren 30.000.
M a n liebäugelt bereits mit einem Pflichtjahr für

Mädchen. Doch schon erheben sich warnende Stimmen
dagegen. E i n bekanntes Stuttgarter B l a t t schreibt hiezu:
„Den Schwestern selbst graust es vor einem Andrang
unausgebildeter dienstverpflichteter Mädchen. ,Es bedeutet für uns einen erheblichen Zuwachs an Arbeit",
erklärte eine Oberschwester. ,Anfänger, die überdies
keine Freude am Pflegedienst haben, seien schlimmer
als ein Mangel an Arbeitskräften. Schwestern, Personal und Patienten uiütoen darunter leiden. M a n
denke nur an schminkwütige Halbzarte und verdiensthungrige Schulentlassene, die mit unlustigen Gesichtern
ihr Soll ableisten/"
M i t freiwilligen Helfern hingegen hat man gute
Erfahrungen gemacht. Selbst ganze Schultlassen machen reihum Sonntagsdienst in Krankenhäusern. Auch
in Innsbruck hört man hohes üob über solche freiwillige Hilfskräfte, Burschen wie Mädchen, die oft ihren
ganzen Sonntag opfern.
Lohn und Dank ist ihnen schon durch das Gotteswort gesichert: „Was du dem Geringsten meiner B r ü der getan, das hast du mir getan!" K. Schadelbauer

Luis Martinstetter, dem Pionier der Tiroler Leichtathletik, zum Gedenken
Wenn in unserem Lande neben Bergsteigen und
Wintersport nach dem ersten Weltkrieg auch andere
Sportarten aufblühten und alsbald einen beachtlichen
Hochstand erreichten, so war dies meist das persönliche
Verdienst einiger begeisterter und idealerfüllter Männer, die sich gegen die Gegner jedweder Leibesertüchtigung im zähen Kampf durchsetzten und unbeirrbar auf
ihr Ziel lossteuerten. I n der Leichtathletik war es vor
alleni e i n Mann, der mit dem Fusn"assen und der raschen Entwicklung des Sportes auf Laufbahn und Nasen für immer untrennbar verbunden sein wird. Luis
Martinstetler. der weitbekannte Sport- und Giimnastitsachmanu, der nun am ?. Juni d. I . nach langer
Krantheit aus dieser Welt geschieden und über seinen
Wunsch in aller Stille feuerbestattet worden ist.
Martinstetter. am 7. März 18 den Dienst der Bereinsdruckerei. Vom Herbst 1!»0!» bis
1!N2 diente er beim l. Negiment der Tiroler .^aiserjäger. Zwischendurch wurde er zu einem M i l i t ä r s t i kurs und anschließend zu einem Lehrgang für Telegra

phie beordert und dann mit J u l i 1910 in die Druckerei
des Korpskommandos i n Innsbruck kommandiert, wo
er die Tiegeldruckpresse zu einer Schnelldruckpresse ausbaute. Diese fachkundige Leistung hatte zur Folge, daß
sämtliche Militärdrucksorten fortab in Innsbruck uud
nicht mehr in Wien hergestellt werden tonnten. Von
1912 bis 19N war er als Gehilfe in der Wagner"schen
Druckerei beschäftigt. Seine Freizeit gehörte dem Gesangsunterricht bei Frau Professor Kerer und den Bestrebungen des Innsbrucker Turnvereines. Den Weltkrieg erlebte er in Galizien, später als dienstführender
Oberjäger an der Italienfront. Während einer im
Jahre 1917 erfolgten 7monatigen Abkommandierung
nach Wien führte er das Opeiiigesangsstudium bei
Frau Professor Kröger zum Abschluß. Aus dieser Zeit
rührten Martinstetters Bekanntschaften mit den Kammersängern Sleznt. Piccaver und vor allem mit seinem Landsmann Georg M a i t l her.
Da Martiustetler als Turner schon vor dem Weltkrieg viele Siegespreise erringen tonnte lind als Mehrtämpser bereits einen tresslichen Namen hatte, wurde
er 19-!5 vom damaligen Vizebürgermeister Franz F i -