Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.6

- S.8

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1966_Amtsblatt_06
Ausgaben dieses Jahres – 1966
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Neue Universität, tuusthistorisches I n s t i t u t :

Franz Lettner, Graphiken in Mischtechnik, Monotypicn und
Asphalt
Der Künstler wnrde 1909 in Salzburg geboren. Er besuchte
i n seiner Gebnrtsstadt die Gewerbeschule mit der Absicht, sich
dem Bildhancrgewcrbe zuzuwenden. Nach einem Praktikum
bei einem Altarbaner unternahm Franz Lettner ausgedehnte
Reisen, ans denen er mit Böckl-Schülern in Kontakt kam.
I n dieser Zeit wnrde sein Interesse für die Malerei nnd das
graphische Gewerbe immer größer, so daß er sich entschloß,
die Akademie der bildenden Künste in Wien zu besuchen. Er

Nummer <>

studierte bei den Professoren Timmel und Böckl, Tie erste
Ausstellung des Künstlers im Knnstsalon Unterderger spiegelt noch die Erlebnisse von vier Kriegsjahrcn nnd ein Jahr
Gefangenschaft. Studicureisen führten Franz Lettner in die
verschiedensten Länder Europas sowie nach Afrika und Kleinasien. M i t Erfolg stellte der Künstler in T i r o l . Wien.
Kärnten, Deutschland und 1^3^ aus. Arbeiten von seltner,
der seit 1956 im Tiroler Landesmnscnm Ferdinande»»» laug
ist, befinden sich in öffentlichem nnd private»! Besitz. Tie im
kunsthistorischcn I n s t i t u t gezeigten Blätter entstanden iu den
I a h r c u I960 bis 1966.

llus den Partnerstädten
Z u r Frankreichreise des Kammcrchores Walthcr von der
Vogclwcide
48 Mitglieder des Kanunerchores Walthcr von der VogelWeide absolvierten vom 1. bis 17. M a i 1966 eine ziemlich
anstrengende, zirka 3500 Kilometer lange Autobnsrcise durch
Frankreich. A n : Bcgiuu der Reise saug der Chor bei der
20-Uhr-Abendmcsse im Freiburger Münster. Er war erst
12 Minnten vor Beginn nach einer 10stündigcn Fahrt in
brennender Sonne angekommen. Am folgenden Tage wnrde
der Ehor im Rathaus vom 1. Bürgermeister D r . hj. Graf
empfaugcu. Dann führte die Reise zu den Kunstwerken
Colmars weiter. 11 Konzerte und verschiedene andere Auftritte nmßteu anschließend in Straßburg, Paris, Ehartrcs,
Angers, Rcnncs nsw. gegeben werden, bis der Ehor, den etwa
10.000 Menschen singen hörten, wieder in Innsbruck eintraf.

Der Organisationsleitcr des Chores, Gerh, EngeN"rech!, Hal
einen ausführlichen Bericht über die gan;c Säugerfahrt
abgefaßt.
"
" K . Sch.
Freiburg: Am 17, M a i treffen die zwei ersten Freibnrgcr
Segelflieger ein, denen ein Nonstopflug Freiburg—Innsbruck
gelungen ist.
: M i t t e M a i weilte eine Gruppe vou ">"> Landwirtcu iu Innsbruck, die iu der Landcslandwirtschaftskammer
von I n g . M a t t willkommen geheißen wurde uud dauu mehrere Besichtigungen vornahm. Unter den Besuchern befaudeu
sich 15 Rcfcreutcu ciuer ucueu französische» Einrichtung ^»r
Hebung des Fremdeuvcrkchrs iu den französischen Alpen »lit
dem Sitz in M o n t de Laus.

Neuerscheinungen
Gcrtrnd Pesendorfcr: Lebendige Tracht in T i r o l . " Univcrsitätsvcrlag Wagner, Innsbruck. X X I I Scitcu und ein B i l d teil mit 80 Farbbildern nnd zahlreichen Strichzeichnungen,
195.— Schilling. — B i s zum ersten Weltkrieg konnte man
noch allenthalben in den Tiroler Dörfern, besonders beim
sonntäglichen Kirchgang, altherkömmliche Trachten beobachten.
Der zunehmende Fremdenverkehr wie die immer raschere
Verbreitung industrieller Erzeugnisse leisteten alsbald einer
Vcrstädtcruug der Gcwaudung Porschub. Das Verschwinden
der Trachtcu rief aber alsbald wieder Bcmühnngen für eiue
Trachtcucrnencrung hervor. So gewann die Trachtcnpflegc
immer mehr an Bcdcntnng nnd Boden. Schon 1938 konnte
die Verfasserin ein ähnliches, kleineres Buch für die Tiroler
Trachtcu in der Reihe „Neue Deutsche Bauerutrachteu" hcrausgcbeu. Die führende Hand wurde immer mehr das Tiroler
Volkökuustmnseum, dem ja anch Pefendorfer angehörte, nnter
den Direktoren Hofrat D r . I . Ringler und D r . F. Collefelli.
Dort wurden und werden also zahlreiche Trachten der
Schützenbünde und Musikkapellen nach den besten Vorbildern
nen geschaffen. Trachtenvcrcinc und Volkstauzgruppeu tragen
wertvoll znr Trachtenpflege bei. Die Verfasserin legt nun
als dankenswertes Ergebnis ihrer langjährigen Studien nnd
Erfahrungen das vorliegende „Tiroler Trachtcnbuch" als
Leitfaden und Wegweiser für alle Landestcile vor. Die
farbigen Trachtcnbilder, meist von Grell Karasck sowie einige
von Lotte Ohlinger-Todt, illustrieren jeweils bestens die
Beschreibung der einzelnen Kleidungsstücke. Recht übersichtlich ist die dabei verwendete Anordnung des Textes auf der
linken Seite znr dazugehörige:: Abbilduug auf der rcchteu.
Unter den Ter.ten sind fast immer noch Details (z. B. Stickmuster) der jeweiligen Tracht mit Strichzeichnungen abgebildet. Das vorliegende Buch ist ein wahres Handbuch für
alle, die fich nut Trachten befassen, sei es nnn, ob sie solche
schneidern und verbreiten oder erhalten uud tragcu wollen.

Nikolaus Graß: „Tirolischc Weistümer", V. Teil (1. Ergänzungsband, Untcrinntal), Univcrsitätsverlag Wagner. 1966.
X I . und 391 Seiten, geb. 294.— Schilling. — I m Univcrsitätsverlag Wagner, dem die tirolische Heimatforschung die
Herausgabe schou vieler wertvoller Werke verdankt, crschicu
jüugst der 5. Band der „Tirolischcn Weistümer", also der
meist uralteu Gewohnheitsrechte einzelner Ortschaften über
die Wald-, Weide- nnd Wasseruutzuug, die Almbefaliruug
usw. usw. Nachdem 1891 der vicrtc Band erschienen war.
bemühten sich weiterhin die namhaftesten Tirolcr Historiker,
Rechtshistoriker nnd Germanisten, diese Qiiellensammlung
fortzusetzen. I m Jahre 1959 übernahm der Rcchtshisloriker
Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Graß die Lcituug. M i t seiuer
rastlose,: Tatkraft war es ihm, unterstützt von dem Germanisten Univ.-Prof. D r . K a r l Finstcrwalder, dem Historiker
Landcsarchivar D r . Fritz Stcincggcr nnd einigen Assistenten,
gelungen, bereits jetzt diesen stattlichen Band vorzulegen. Die
den einzelnen Weistümern vorgestellte», bis zur Urgeschichte
ausgreifenden ortsgeschichtlichcn Einleitungen, ans deren
Ausarbeituug der Herausgeber großeu Wert legte, sind besouders verdieustlich uud empfehlen das Buch anch für eiue
A»fnal)»ie in Gemeinde- und Schnlbibliothekrn. Das ^and
gcricht Souucuburg, also Innsbruck und dic umliegende»
Orte, ist dariu mit 30 Wcisliimer» vertrete». Vou deu
12 Wcistümcr» uud weistumähulichen Rechtöbestimmungen.
die in: Innsbrncker Bürgerbnch eingetragen nnd zumeist
bereits bekauut sind, wurde die Zoll- uud Brückeuordunng
von 14N abgedruckt. Hoffeutlich kann Prof. Graß mit seine»,
Mitarbeiterstab auch küuftighiu das bisherige Arbeitstempo
bcibchaltcu. damit auch dic rcstlichcu zwei Bände über das
Obcriunlal und Tüdürol i» abschbarcr "»eil erscheine»
könne»,
K. Schade!baiier