Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.2

- S.9

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Seite 9

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w o r l l i c h is! oder n i c h t " ,

und

dies

wiederkehrendes, zeitbedingles Ereignis gelassen hingenommen. (5in vernünftig lebender Mensch der V i rus-Zeit wird sich ebenfalls nicht unnötig darüber
aufregen.
K. Schadelbauer

Gedanken eines Altphilologen
Vei dem akademischen Festakt, der zum Ä1. Geburtstag des bekannten Altphilologen Uniu.-Prof Doktor
K a r l I a x veranstaltet wurde, legte der Gefeierte in
einer kurzen Ansprache sein Bekenntnis zum humanistischen Vildungsideal ab, in dessen Vermittlung an die
studierende Jugend er seine Lebensaufgabe gesehen
habe. Er verhehlte dabei nicht eine gewisse Besorgnis,
dasi im jetzigen Zeitalter «des Materialismus, der Mechanisierung. Technisierung und rein praktischen Orientierung dieses sein Ideal, wie überhaupt die klassischen
Studien ihre richtige Bewertung finden mögen.
Einige Gedanken aus der Fülle der Probleme sollten hiebet den gegenwärtigen Stand kennzeichnen.
Ausgangspunkt sind zwei grundverschiedene Richtungen, durch die sich die Stellung des Menschen zu Welt
und Leben ergibt! auf der einen Seite der Drang zum
Fortschritt, auf der andern eine gerechte Einschätzung
des bis in die Gegenwart fortwirkenden Erbes der Vergangenheit, eine A r t Traditionsgebundenheit. Z w i schen beiden besteht Koexistenz, die allerdings in einen
gewissen Antagonismus übergehen kann. Dieser Gegensatz kann von feiten der Vertreter des Fortschritts
zum Vorwurf rückständigen Hastens am Ererbten werden, da ja angeblich zu den Vertretern jener Auffassung die Anhänger hnmanistischer Bildung, im besonderen die klassischen Philologen gehören, deren Stellung heutzutage fast aussichtslos erscheinen könnte. Das
Gegenteil beweist jedoch neben anderen Tatsachen die
unbestrittene universale Stellung, welche die Antike
im abendländischen Kulturtreis auch heute noch einnimmt und die sich vor allein in der wenn auch von verschiedenen Intentionen geleiteten Beschäftigung mit
ihren Werten und deren Erforschung dotume»tielt.
Diese Beschäftigung Iäs;t gegenüber der iiherbe-

tont einseitigen Vorherrschaft des Intellekts auch
das Inenleben des Menschen zur Worte kommen,
vor allem die Humanitas, sie bedeutet keinen S t i l l stand oder gar Rückschritt, sondern die Entfaltung neuer Kräfte, sie erschließt gegenüber einseitiger Betonung der Höchstleistungen unserer Tage die
Höchstleistungen der Griechen bereits i n der kulturellen
Frühzeit des Abendlandes. Sie soll als Gegengewicht
gegenüber dem fast zum Selbstzweck gewordenen Fortschrittstempo unserer hektischen Gegenwart gleichsam
zu einem ruhenden P o l werden. Und so soll das Studium der Alten auch vor Überheblichkeit bewahren, Zur
Erkenntnis der Grenzen führen, die auch dem Menschen gesetzt sind. Die Durchdringung mit antikem V i l dungsgut soll aber auch der im Zuge der Vermassung
durch überspitzte Organisation bedingteil Lenkung des
Einzelmenschen entgegenwirken, welche die Bildung
eines selbstständigen Urteils auslöscht. Die Fähigkeit
hiezu wird aber durch Eindringen in den Geistesgehalt
antiken Vildungsgutes und das durch grammatische
Schulung errungene logische Denken erworben.
Um also den Forderungen unserer Zeit gerecht zu
werden, mögen beide Richtungen, der Fortschrittsgedanke sowie die Pflege und Weiterentwicklung des Erbes der Alten eine glückliche Synthese eingehen, damit
w i r nicht im Ehaos des Materialismus, der Mechanisierung, der Vermassung versinken, sondern fern von
jeder blinden Einseitigkeit und allzusehr betonten Ausschließlichkeit bei aller Anerkennung des realistischen
Zuges der Zeit und des himmelstürmenden Fortschritts
unserer Tage nicht »nude werden, ein harmonisches
Menschenbild zu formen, Persönlichkeiten heranzubilden und echter Humanitas zum Siege zu verhelfen.