Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.2

- S.8

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

berger Doppelschule, beanspruchten einen ständigen
Kräfteaufwand. Unzählige kleinere Bauvorhaben und
Adaplierungen an städtischem Allhausbesitz mußten zu
Ende geführt werden. Vaudireltor Kininger führte
sein Amt korrekt und unparteiisch. Seine kompromißlose Einstellung war nicht allen Gliedern der damaligen führenden Schicht angenehm. Gesteigerte Energie
forderten ihm die Sofortmatznahmen ab, die nach Fliegerangriffen auf die Stadt erforderlich wurden. Er tat
— wie die Innsbrucker heute noch sagen — das menschenmögliche.
Ab Mitte August 1944 wurde Vaudirektor Kininger
im Vüro des Obersten Kommissars für die Operationszone Alpenvorland in Bozen eingesetzt, wo in aller
Eile noch Befestigungsbauten, der Vahnbau Mals—
Landes und gewisse Stellungsbauten hätten durchgeführt werden sollen.
Die Innsbrucker Stadtverwaltung wollte Dipl.-Ing.

Nnmmer -

Kininger wegen seines allzeit korrekten Verhaltens
nnd seiner fachmännischen Tüchtigkeit auch nach Kriegsende als Banfachmann im Dienst behalten. Anläßlich
der Überprüfung des Personalstandes des Etadlmagistrates mußte über ihn jedoch auf Grund der oon der
französischen Militärregierung erlassenen Richtlinien
vom 20. Februar 1948 mit sofortiger Wirkung die Entlassung ausgesprochen werden.
Nach seiner Verabschiedung aus dem städtischen
Dienst eröffnete Dipl.-Ing. Kininger ein Zivilingenieurbüro, das sich regen Zuspruchs und größten Vertrauens erfreute. Wie bekannt, erfolgten Kanalisierungen in Nordtiroler Städten nach Plänen seines
Büros, nnd als technischer Vertrauensmann von Wiener Ministerien war Kininger ein gewissenhafter Kontrollor von Bauvorhaben des Wohnhaus-Wiederaufbaues und der Wohnbauförderung, bis ihn der Tod zur
Ruhe befahl.
W. E.

Oberveterinärrat Dr. Heinz Zoller zum Gedenken
Der Verschiedene wurde in Innsbruck am 9. Februar
1895 geboren, besuchte später die fünftlassige Volksschule und anschließend die Oberrealschule seiner Vaterstadt. Nach Ablegung der Reifeprüfung im Jahre
1914 stand er kurze Zeit in Diensten des Landes als
Rechnnngöbeamtenanwärter. I m Oktober desselben
Jahres inskribierte er als Militärhörer (Mil.-Vet.Atademie) an der Tierärztlichen Hochschule in Wien.
Nach Ablauf des Studienganges und Ablegung der
Prüfungen wurde er 1918 zum Militär-Untertierarzt
ernannt und dem Dragonerregiment Nr. 15 zur Dienstleistung zugeteilt. Die letzten Kriegsmonate verbrachte
er beim Festnngsartillerieregiment Nr. 30 an der I t a lienfront als Regimentstierarzt. Nach dem Zusammenbruch diente er bei der deutsch-österreichischen Bundeswehr als Regimentstierarzt mit dem Standort in
Innsbruck weiter. Am 31. Mai 1919 wurde er über
eigenes Ansuchen in das nicht aktive Reserveverhältnis übersetzt. Grund dieser Übersetzung war sein Dienstantritt als Veterinärassistent bei der Stadtgemeinde
Innsbruck. 1921 legte er die Phnsikatsprüfung und die
für einen Tierarzt im öffentlichen Dienst vorgeschriebenen Fachprüfungen ab. I n den Jahren bis 1931 war
Dr. Zoller als zugeteilter Tierarzt in allen Venvendungszweigen des Veterinär- und Schlachthofdienstes
der Stadt in voller Verantwortung tätig. Zu den Agenden des Vet.-Amtes gehörten neben der Veschautätigkeit der gesamte Außendienst in vet.-poliz. Hinsicht, die
Überwachung der fleischverarbeitenden Betriebe und

seit 1926 auch die Durchführung der obligatorischen
Trichinenschau. I m letztgenannten Jahre wurde er
mit der vorläufigen Führung der Amtsgeschäfte der
Magistratsabteilung V I I I und mit der Leitung des
städtischen Schlacht- und Viehhofes betraut. Die Ernennung zum verantwortlichen Leiter dieser für die Stadtbevölkerung so wichtigen Abteilung erfolgte mit 1.Jänner 1936. Während der Kriegs- und Nachkriegszeit
mußte Dr. Zoller seine ganze Kraft, Tüchtigkeit und
Erfahrung aufbieten, um all der schwierigen Umstände, die zeitweilig ins unermeßliche anstiegen, einigermaßen Herr zu werden.
Seit 1948 war Ob.-Vet.-Rat Dr. Zoller vom Amt
der Tiroler Landesregierung zum Prüfenden für das
Fach Iagdtierkunde sowie zum Wildseuchentommissar
für das Land Tirol bestellt. Wiederholt stellte er sein
vorzüglich ausgebildetes Wissen auch dem Tiroler Iägerverband znr Verfügung.
1959 tonnte der nunmehr Verewigte auf eine 40jährige effektive Dienstzeit zurückblicken. Mit insgesamt 41 Jahren und 11 Monaten trat er zu Ende des
Jahres I960 in den wohlverdienten Ruhestand. Ob.Vet.-Nat Dr. Zoller verschied nach schwerer Erkrankung
am 27. Jänner 1966 im Sanatorium der Barmherzigen Schwestern. Ein stilles Begräbnis am Städtischen
Westfriedhof war sein letzter Wunsch.
Dr. Zollers Ehe mit Anny Biedermann, geschlossen im September 1922, war kinderlos geblieben,
W. Eppmher

Virus
E i n Schlagwort unserer Zeit! V i r u s . E i n aufregendes, unheimliches Wort, das meist eine geheimnisvolle
Erkrankung hinter sich verbirgt. J a man glaubt bisweilen, bereits Gevatter Hain mit seiner Sense w i n ken zu sehen.
Schrieb da neulich eine Zeitung! „Der geheimnisvolle Schultafelbazillus, der bei Zehntausenden von

Kindern seit Tagen Fieber, Kopfweh und Halsschmerzen bewirkt, hat wahrscheinlich sein erstes Opfer gefordert. . . . Die Arzte vermuten, daß die schnell sich ausbreitende Krankheit von einem Grippemrus hervorgerufen wird, über den (!) sie bisher allerdings so gut
wie nichts wissen." Alan ist sich „nach eingehenden
Labornntersuchnngen immer noch nicht klar darüber.