Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.2

- S.7

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Maschinen anzuschaffen sein, und schließlich wird man
auch schon in naher Zukunft ^ die Allsstellung uon
Schneemachermaschinen in I g l s denken miissen. Überlastete Stiabfahrten und nicht zumutbare Schlangen
an den Seilbahn- und Liststationen erinnern au die
Fleischlawiuen an der Adria. die dort dem Fremden
verkehr starte Rücksl1,läge gebracht haben.
Da? Land Tirol uud seine Landeshauptstadt leben
elir. Viele, ja selir viele große Lei-

Seite?

stungen wurden in den vergangenen Jahren zu seiner Förderung vollbracht. Dafür ist den I n i t i a t o r e n
nnd Verantwortlichen zu dante».
Aber gerade deswegen, weil eiu ganzem Land vom
Fremdenverkehr lebt, sollen die gemachten A b f ü h rungen nicht verhallen, sind sie doch einerseits Anregungen uud Beschwerden ans unseren Gästeeiuzugsgcbieten nnd andererseits zugleich ein Konzept für die
.U"tunft.

Dr. Dietmar Kcttl
Fremdenvertehrsverbllno Innsbruck-Igls und Niiigebung

Vaudirekt^r a.D. Dipl.-Ing. Kininger — zu seinem Tode
Am 1«. Jänner 1966 endete das mit tiefem Pflichtbewußtsein erfüllte Leben einer bedeutenden Tiroler
Persönlichkeit. Nach einem schweren Leiden starb in
der hiesigen Klinik der frühere Stadtbaudirektor Dipl.Iug. Anton Kininger, Zivilingenieur für Bauwesen,
dessen Verdienste und Fähigkeiten außergewöhnlich
waren. Durch Jahrzehnte war er unserer Stadt treu
verbunden. Der Erfolg feiner Tätigkeit ist heute noch
weithin sichtbar. Die Beerdigung fand nach seinem Willen in aller Stille am Pradler Friedhof statt. Aufrechtes Mitgefühl aus der Bevölkerung, insbesondere auch
uon der Stadtverwaltung, wendet sich seiner Gattin,
seinen beiden Kindern und Verwandten zu.
Bauern- und Handwerkerkreisen entstammend,
wurde der Entschlafene am 12. Juni 1894 in LienZ geboren. Nach Absolvierung der Oberrealschnle in Innsbruck besuchte er ab 1913 die Technische Hochschule in
Graz. Infolge freiwilliger Kriegsdienstleistung beim
Feldhaubitzenregiment Nr. 14 unterbrach er die Studien vom August 1914 bis November 1918. I m Juni
1916 wurde er auf Monte Priafora als Artilleriebeobachter schwer verwundet, was eine dauernde Invalidität von 45 Prozent zur Folge hatte. Während seiner Rekonvaleszenz inskribierte er sich im Winter
1916/1? an der Technischen Hochschule in Prag. Hierauf
meldete er sich zn seinem Ersatztader, um im April 1917
wieder zu seinem Regiment einzurücken, wo er als
erster Offizier und Vatteriekommandant eingeteilt
wurde. Als Kriegsdienstleistung ist ferner seine Teilnahme als Infanterist an den Kärntner Abwehrkämpfen im Mai 1!>1!» bei der Atad. Legion Graz anzuführen. Nach Ableguug der 2. Staatsprüfung an der Grazer Technik im August 1921 war er bis 1. Februar 1924
bei der Eisenbahngesellschaft Domnniale Mnnen in
Kerkrade (Holland) als Bauingenieur tntig. Nach
Österreich znrückgekehrt. fand er nach kurzer Dienstleistung bei der Alpenländischen Bergbaugesellschaft
in Maiirhofen lZillertal) im April 1925) bei der Tiroler Wasserkraftwerke AG. auf den Baustelleu des
Achenseetrastwerles in Ienbach ein Vetätignngsfeld.
Nach Ablegung der entsprechendeil Prüfung ließ er sich
im Oktober l!!2? als ^milingenieur für das Bauwesen
in Innsbruck nieder. Als selbständiger Unternehmer
führte er in den Jahren 1928/29 verschiedene Wasserund Straßenbauten aus, so unter anderem die Quellsassuiig für die Wasserleitung in Volders. den äußerst

schwierigen Bau der Hochwasserleitung für die Heilanstalt Hochzirl und den Bau der Autostraße Ampelsbach für die österreichischen Vundesforste. I m Dezember 1929 bewarb sich Dipl.-Ing. Kininger auf Grund
einer Stellenausschreibung des Innsbrucker Stadtmagistrates mit Erfolg um die Stelle eines Ingenieurs für Kanalisation und Wasserversorgung. Seine
Tätigkeit wurde bereits nach einem Jahr derart gewürdigt, daß ihm neben der Ernennung zum Obervanrat mit Zustimmung aller im Stadtrat vertretenen Parteien die definitive Leitung des städtischen
Kanalbauamtes übertragen wurde. Befähigt und
energisch behob er den auf technische Mängel zurückzuführenden ungewöhnlich hohen Wasserverbrauch in
Innsbruck, führte einen neuen Wasser- uud Kanalbenützungsgebührentarif ein und sorgte für die Errichtung der notwendig gewordenen "^asserzählerprüfstation. Gleichzeitig wurden die Hochbehälter mit selbstregistrierenden Meßvorrichtungen ausgestattet, die
Mandelsberger Fassungsanlagen und Laufbrunnen
in Mühlau ausgebaut und zahlreiche andere Tiefbauten zum Wohle derstädtischenBevölkerung durchgeführt .Erwähnenswert erscheint, daß alle diese Arbeiten wegen ihrer Unaufschiebbarkeit bei prekärster
Finanzlage der Stadt durchgeführt werden mußten.
Dipl.-Ing. Kininger war im Lande als ein für seine
Aufgaben energisch eintretender Mann bekannt. Stete
Fortbildung — auch in Geschichte und Kunstgeschichte
— nahm er zeitlebens ernst.
Am 12. März 1938 wurde er mit der Leitung des
Stadtbauamtes betraut uud in der Folge zum Vaudirektor ernannt. Sein erstes Bestreben war, der katastrophalen Raumnot derstädtischenÄmter abzuhelfen.
Er vernulaßte daher alsogleich die Errichtuug des Rathauserweiterungsbaues in der Fallmernyerstraße. Beginn des Banes im Herbst 1938. Fertigstellung Jänner 1940. Ständig nahm zn jener bewegten Zeit der
Aufgabentrcis des Bnudirettors zu. Die Amtsführung
war durch die vielen neuen Vorschriften sehr erschwert.
Bauerschließungen von bisher nicht gekannten Ausmaßen waren durchzuführen. Nebenher mußten innerhalb kurzer Zeil 15><»«! Wohnungen mit Geschäftseinbnuteu für die Siidliroler Umsiedler errichtet werden. Andere Objekte, wie zum Beispiel das Verufstätigenheim am Haydnplatz mit 130 Zimmern, das Standesamt im Goldenen-Dachl-Gebäude uud die Mandels-