Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.7

- S.1

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Das ZcnqbmlS

Mazimilians wild ein Alpenmuseum.

Endlich lanil der seil lange»! bestehende Plan der
Errichlung eines ^llpenmuseums in Innsbruck verwirklicht werden. Derzeit wird der Nordflügel des
Zeughauses Kaiser Maximilians I. von der Landesbaudirektion im Einvornehinen mit dem Tiroler Landesinuseum Ferdinandeum baulich so hergerichtet, daß
darin ein 1. Teil des Museums untergebracht werden
kann. Selbstverständlich werden bei den notwendigen
Bauarbeiten die Belange des Denkmalschutzes weitgehend berücksichtigt. Nor allem wird das Gebäude
auch in dentmalpflegerischer Hinsicht dadurch gewinnen, daß die großen Bögen, welche ursprünglich offen
waren/dann aber zugemauert wurden, wieder geöffnet
worden sind. Innsbruck wird nach Abschluß des ersten
Bauabschnittes bereits um ein bauliches Kleinod bereichert sein. Es ist nur zu hoffen, daß in absehbarer
Zeit auch mit dem Ausbau des Südflügels begonnen
werden kann und daß schließlich auch die Umgebung
des Zeughauses ein diesem Bau gemäßes Gesicht erhält. Für die Bevölkerung von Innsbruck wäre die
Schaffung e>ines großen Parkes ein besonderer Anziehungspunkt.
Was heißt nun „Alpenmuseum"? Was soll in diesem Museum ausgestellt werden? Die Gesamtplanung
liegt in den Händen des Tiroler Landesmuseums. Dem
Besucher des Museums sollen a l l e Erscheinungen
der Natur aus Vergangenheit und Gegenwart vor
Augen geführt werden. I m Mittelpunkt aber soll der
Mensch stehen, der sich die Alpen „Untertan" gemacht
hat. Der Bogen wird also ziemlich weit gespannt. So
soll u. a. der Bergbau in frühgeschichtlicher Zeit, im
Mittelalter und heute dargestellt werden. Dabei werden natürlich nicht nur die Abbaumethoden. sondern
auch die abgebauten Erze, Gesteine und Mineralien
zu sehen sein. Dieser Abschnitt wird aber auch Einblick
in die gesamte Entstehung und Entwicklung unserer
A!p>.">i dielen tonnen.
Soweit es im Ralimen eines Museums möglich ist.
wird ein Einblick in die Pflanzen- und Tierwelt des
gelwlen werde». Insbesondere soll aber

immer wieder die Verbindung mit der Gegenwart,
mit dem Menschen in den Alpen hergestellt werden. So
wird die Jagd — zu Kaiser Maximilians Zeiten und
heute — dargestellt" ebenso die Fischerei. Aber auch
die Land- und Forstwirtschaft soll mit all ihren Problemen dem Besucher nahegebracht werden. Hierher
gehört z. V. die Holztrift auf dem I n n bzw. auf der
Vrandenbergcr Ache. Heute macht sich der Mensch das
Wasser durch den Bau von großen Kraftwertsanlagen
zunutze, während er andererseits versuchen muß. die
Gewalten des Wassers zu bändigen. So wird durch
zahlreiche Modelle gezeigt, wie man Wildbäche und
Lawinen verbaut, um Kultur- und Siedlungsgründe
zu schützen. -^ Schweres hatte der Mensch aber auch bei
der Verteidigung seiner Heimat im Gebirgskrieg zu

leisten (Kaiserschützenmuseum).
Die Alpen wurden schließlich durch Straßenbauten,
durch den Bau der Eisenbahn und heule durch Seilbahnen und Lifte erschlossen. So wird der Entwicklung
des Verkehrs, der Post u. ä. Augenmerk zn schenken
sein.
Auch als Erholungsraum kommt den Alpen größte
Bedeutung zu. Wege wurden angelegt und Hütten errichtet. So wird die Geschichte des Alpinismus und des
Skilaufes in einem „Alpenmuseum" nicht fehlen dürfen. Nicht vergessen sollen aber die großen Leistungen
werden, die zur Anfertigung der ältesten wie auch der
neuesten Karten unseres Landes geführt haben! Die
Entwicklung der Kartographie von Peter Anich bis
zu den modernsten Methoden, die der Alpenuerein
heute anwendet, werden durch einzelne Schauobjekte
dem Besucher vermittelt.
So wird das „Alpenmuseum" nach dem endgültigen
Ausbau der einheimischen Bevölkerung, den Schülern
und den fremden Gästen einen Einblick in die Vielgestaltigst der Alpen, ihrer Gesteinswelt, ihrer Pflanzen und Tiere geben, aber auch zeigen, wie sich der
Mensch all die Gewalten der Natur zunutze macht, bzw.
wie er mi< ih„en zu tämpfen ha<.
Dr. N.