Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.6

- S.4

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67,84.

Die Erfolge der Reihenuntersuchungen auf Zuckerkrankheit im städtischen
Gesundheitsamt Innsbruck
Die Zuckerkrankheit ist eine vererbte Erkrankung des
neurovegetativen Nervensystems, besonders aber eines
Teiles der Bauchspeicheldrüse. Demzufolge ist die Ausnützung der Kohlehydrate in der Nahrung schwer gestört, aber auch die Fett- und Eiweißuerdauung ist in
Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen des unbehandelten Diabetes sind schwerwiegend und können an dieser
Stelle nicht näher erörtert werden.
Es ist bekannt, daß die Fälle von Zuckerkrankheit
bei steigendem Lebensstandard deutlich Zunehmen, und
so hat sich das städtische Gesundheitsamt, einigen wenigen Vorbildern folgend, entschlossen, eine Reihenuntersuchung der Innsbrucker Bevölkerung durchzuführen. Die Leute sollten mit einem Fläschchen Morgenharn in das Amt kommen, und dieser sollte durch
ein imprägniertes Papierstreifchen auf Zucker überprüft werden" ein Farbumschlag zeigt den positiven
Ausfall der Probe an. Die Teststreifchen wurden durch
die Firma K w i z d a bzw. L i l l y zur Verfügung
gestellt. Durch Presse und Rundfunk wurden 2262 Personen, Frauen doppelt soviel als Männer, veranlaßt,
in das Gesundheitsamt zu kommen" von diesen Personen hatten 28l> einen positiven Befund. Es zeigte sich,
daß non ihnen."N schon in Behandlung wegen Diabetes
waren und anscheinend nur zur Kontrolle ibres Zustandes bei uns erschienen. Aber auch wenn man diese
:i1 abzieht, würden noch über IN Prozent der Geprüften
als Diabetiker aufscheinen, was natürlich durchaus
nicht der wahren Sachlage entspräche, da man anderswo mit 1"/^ bis 2 Prozent Diabetikern rechnet. Allerdings sind auch die Personen, die zu uns kamen, durchaus nicht für die Bevölkerung repräsentativ, denn es
tamen fast alles nur Leute über 50 Jahre, und viele
davon hatten doch irgendwelche unbestimmte Beschwerden.

Alle Personen mit einem positiven Befund erhielten
sofort eine schriftliche Mitteilung hierüber mit einer
Empfehlung, ihren Hausarzt aufzusuchen. Bei tt? von
diesen konnten w i r aus den verschiedenen Laboratorien
einen Befund über ihre Blutzuckerbestimmung einholen, von dem großen Rest liegt uns allerdings keine
Nachricht vor. Von den tt? hatten .32 eine deutliche
Erhöhung der Vlutzuckerwerte, 1? waren mit dem
Blutzuckerwert knapp an der Höchstgrenze des noch
Normalen (120 m ^ ) . Die übrigen zeigten keine Erhöhung des Vlutzuckerwertes, dies waren meistens
solche, bei denen sich das Papierchen nur schwach verfärbte. Es fanden sich also effektiv !l2 neue Diabetiker
unter den 22lì2 Untersuchten, die von ihrer Krankheit
nichts wußten. Das sind also mindestens l,4 Prozent
der älteren Leute. Wenn die Proben öfter falsch anzeigten, hängt dies wohl damit zusammen, daß alle
Nedultionsproben auch auf andere, harmlose Stoffe
ansprechen, die sich ab und zu im Harn befinden. Nachträglich gefragt, gaben viele zur Autwort, daß sie an
gewissen Schwächegefühlen und erhöhlein Durst lilleu.
Das Ergebnis unserer Untersuchungen und die
Schlußfolgerungen sind jedenfalls ziemlich einfach:
Wenn man in eine höhere Altersstufe eintritt,
das heißt über lil» Jahre alt wird, soll man sich ab und
zu den Harn auf Mucker kontrollieren lassen. Der Vorgang mit den Neduttionsproben ist höchst einfach, und
wenn auch diese Probe nicht eine volle Bestätigung der
Zuckerkrankheit ergibt, so ist doch der positive Ausfall
ein eindeutiges Signal, eine eingehende Untersuchung
des Bluter nornehiuen zu lasseu,
Dr, Uu!erricl,!cr
Senats! al