Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.5

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seine Stndiensahrlen nach Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Finnland. I t a l i e n , Niederlande,
Pakistan, Schweden, Schweiz und die Vereinigten Staaten
von Amerika legen ein beredtes Zeugnis ab vom großen
Interesse und der Frcndc an seinem Beruf, den er erfolgreich ausübt.
ic im Taxispalais:
Joannis Avramidis, Plastiken nnd Zeichnungen.
I . Avramidis wurde 1922 als Sohn griechischer Einwanderer in Batnm am Schwarzen Meer geboren, studierte
1937 bis 1939 an der staatlichen Kunstschule in Batum, war
von 1939 bis 1943 in Athen und lebt seit 1943 in Wien, wo
er sein Stndinm an der Akademie der bildenden Künste
fortsetzte nnd hente neben Wotrnba, dessen Schüler er von
195)3 bis 1956 war, Hoflehncr nnd Hrdlitzka ,zu den bedcntcnidsten und fähigsten Bildhauern Österreichs zählt. Er erhielt im Lanfe der Jahre eine Reihe ehrender Preise, so
195,8 den österreichischen Fördcrungsprcis für Plastik, den
Fördernngsprcis der Stadt Wien, den Preis des Österreichischen Indnstricllcnvcrbandes, den Hngo-V.-MontfortPreis der Stadt Brcgenz nnd 1964 den Preis der Stadt
Wien. Er beteiligte sich an mehreren Ausstellungen, 1962
sogar als Einzelaussteller an der Biennale in Venedig, wo
er allseits große Beachtung fand. Werke von ihm befinden
sich in privatem nnd musealen: Besitz i n Wien, Venedig,
New?)ork. Ottcrloo, Frankfurt. Düsseldorf, Kitzbühel und
Salzburg. Anch das Landesmuseum Fevdinandeum kaufte
eine Plastik an.
Inncbructcr Messehalle, Eingang Faltstraße:
„Hobby-Fachausstellung" mit der Sondcrschan „Schöpferische Freizeit". Vom 15. bis 23. M a i wird in der Innsbrnkkcr Messehalle eine „Hobby-Fachansstcllnng" mit der Son-

Nummer,">

derschan „Schöpferische Freiheit" gezeigt. Diese Ausslelluug.
die von der Innsbrncker Messegescllschast iu Zusammen«
arbcit mit dem Laudcsjugendreferat Tirol, dem Kulturamt der Stadt Innsbruck und dem Nirtschaftssörderungsinstitnt der Tiroler Handelskammer veranstaltet wird, ist
als erste Schan dieser Art beispielgebend für ganz Österreich. Firmen und Organisationen bieten dem Besucher
einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten sinnvol
lcr Freizeitgestaltung, indem sie Materialien und Gegenstände verschiedenster Art, die von einfachen Bastei- und
Handarbeitsunterlagcn über das Sportgerät bis zum Buch
und Musikinstrumeut reichen, zeigen. Besonders sehenswert
sind die mit viel Liebe nnd Sorgfalt zusammengetragenen
Exponate ans alter Zeit, wie Musikinstrumente, Bücher.
Stickereien, Waffen nnd technische Geräte, die die Freizeit«
bcschäftignug des Menschen vor mehreren Jahrhunderten
demonstrieren. Zahlreiche Fotomontagen erhöhen den Gcsamteindrnck der sehr geschmackvoll ausgestatteten Ausstellung. Die Sondcrschan „Schöpferische Freizeit" führt die
Resultate einer sinnvoll verwendeten Freizeit vor Angcn
und zeigt die schönsten Arbeiten von Einsender» aller A l tcrsstnfcn.
Prachtvolle Krippen sind zn sehen, selbstgcbastcltc Flugzeuge, Eisenbahnen und Schiffe, Werke der bildenden Knnst,
kunstgewerbliche Gegenstände, Sammluugcu verschiedenster A r t , technische Geräte nsw. Der Phantasie sind hier
keine Grenzen gesetzt. Die Ausstellung ist sehenswert nnd
bietet mannigfache Anregungen.
Neue Universität, Kunsthistorischcs I n s t i t u t :
Prof. Josef Manfreoa, Bildnisstudicn Tiroler Gelehrter
und Künstler.
Zentrum N>7, Iuustraße:
Fotoansstcllnng Dietmar Kirchner.

-tz

Erinnerungen eines Kaiserjägers an den 2. Mat 19I5
Der Wiener Deutschmeister Franz Knür, der noch in den
ersten Kricgsmonaten 1914 den Kaiserjägcrn zugeteilt wurde,
sandte folgende Erinnerung an den S t n r m ans den sogenannten „Zuckcrhut" in Galizien am 2. M a i 1915 ein:
Die schweren Kämpfe der Kaiserjägcrdivision in Galizien
in den ersten Kriegsmonaten des Jahres 1914 haben in den
Truppen große Lücken hinterlassen. Die Wiener Kasernen waren nm diese Zeit noch voll belegt mit den im Oktober gemnstcrten Gebnrtsjahrgängcn 1892—1894, die nnr in Notunterkünften untergebracht werden konnten. I m November übersiedelten wir von den Inzcrsdorfer Zicgclwcrken nach T i r o l
(Brircn, B"ozen), wo w i r aus Deutschmeistern nnn Kaiscrjägcr wnrden. Trotz der Kälte war die Fahrt für nns in den
Lastzngswaggons erträglich, denn die von nns fast nicht gekannte Gebirgsgegend entschädigte nns. Die schweren Kämpfe
im Dezember bei Limanowa kosteten den Kaiscrjägcrn neuerlich große Verluste nnd eine Trnppenverstärkung wnrde dringend notwendig. So fuhren w i r jungen Soldaten nach dem
31. Dezember — etwa einige I M M a n n (Wiener und Tiroler) — nach Galizien an die Front dnrch das ticfvcrschncite
Kärutcn. W r erreichten die Reste des 2. Tiroler Kaiscrjägerregiments am 2. Jänner nnd bezogen nach stundenlangem
Marsch in den kanm vorhandenen Stellungen entlang des
„Dunajce" unser Quartier. Die Front bei Janovicc südlich
von Tarnow war nm diese Zeit nach Limanowa noch nicht
^>ir Ruhe gekommen, nnd so konnleu wir uns an den Kanonendonner uud das Gcwchrgcknatler langsam gewöhnen.
Der Jänner brachte strenge Kälte nnd viel Schnee. Wir
dachten viel an die harten Kämpfe, die nnscre Trnpftcn bei
dieser Kälte in den Karpaten am Tukla- und Uszoterpaß

zu überstehen hatten, und so wunderte es uns nicht, daß w i r
am 18. und 19. Februar ans unseren Stellungen hcrans mußten nnd bis znm Drahtverhau der „Hufeisenstellung" einen
Scheinangriff demonstrierten, der die Russen zum Nachlassen
der Kämpfe in den Karpaten zwang.
N n n folgte einige Zeit rnhigercn Froutlebcus und so konnte
das gute Einvernehmen zwischen Wienern nnd Tirolern gepflegt werden; waren wir doch junge Burschen im 20. Lebensjahr, die noch nicht die großen Sorgen um Frau und Kind
hatten. M i t dem Fortschreiten des Frühlings, der ;»»! Ausbau unserer zentralen Stellungen auf dem „ W a l " (ein breiter
Bergrücken) Beschäftigung gab, machten sich auch andere A n lässe auf eine baldige Beendigung der Nnhc bemerkbar. W i r
bekamen Verstärkung ans Tirol. M i t besonderer Sorge blickten w i r auf die nns gegenüberliegende, stark befestigte Stellung ans dem sehr steilen Hügel, der allgemein „Zuckerhnt"
genannt wurde. Nachdem die Stellungen der Russen von nnscrcn Patrouillen ausgekundschaftet waren, schien es für nns
klar, daß dieser Zuckerhut von unserem 3. Balaillou (Major
Graf Walterskirchen) gestürmt werden sollte. Obwohl nnserc
schweren und leichteren Geschütze mauche der seindlicheu Stellungen zerstörten, ahnten wir trotzdem, noch große Opfer
bringen ",» müssen. Die anderen Kaiscrjägerregimeuter sonne das 1 !. und 59. hatten ähnlich schwere Aufgaben zn erwarten, da die bereits erwähnte Huseisenslelluiig ebenfalls
»och einzunehmen war.
A m 2. M a i verließen wir nnserc Stellungen und marschieren gegen den ^»ckcrhut an. Am Gipfel verbluteten Seite au
Seite Wiener nud Tiroler. Am späten Nachmittag mnßle» die
erreichten Positionen wieder aufgegeben werden, »nd nur die
Schwcrverwnndeten fanden in den Trichtern nnjerer schweren