Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.8

- S.5

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Nummer 8
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Seite 5
schätzte, wiederholt zur Beibehaltung des Mandates zu bewegen versuchte.
Alois Trager, geboren am 7. Jänner 1879 in Hötting, war der Sohn armer Eltern. Nach der Volksschule erlernte er in der Schlosserei Platzer das Schlossereihandwerk, trat aber später als Heizer in den Dienst bei der Bahnverwaltung. Pflichtbewußt stellte er sich
während des Weltkrieges in die Reihen der Tiroler Kaiserjäger. 1929 trat er als Lokführer in den Ruhestand. Das alte Knappenhäusl, das er 1921 um 35.000.— Kronen gekauft hatte, vergrößerte er um ein Vielfaches und baute es zu einem Miethaus aus.
Tragers Bemühungen zeitigten freilich nur geringe Erträgnisse; denn noch heute entrichten die Mieter durchschnittlich einen Mietzins von 35.— Schilling. Da das Einkommen aus der Pension ebenfalls niedrig war, traten bei der Familie Trager, bestehend aus
Frau und zwei Töchtern, nicht selten Notstände auf. Schwer drückten auf Tragers Schultern die Schulden, die er aufzunehmen gezwungen war. Mit viel Verzicht und Sparsinn gelang es ihm bis zwei Jahre vor seinem Tode, die letzten Schulden zu begleichen.
Neben den Sorgen um Heim und Familie widmete
sich Alois Trager durch viele Jahrzehnte auch dem allgemeinen Wohl in seiner engeren Heimat. Im Höttinger Gemeinderat war er für die baulichen und landwirtschaftlichen Belange verantwortlich, vor allem oblag ihm die Sorge um die Gemeindealmen und
Berghütten, für die er stets auch die Kommissionierungen durchzuführen hatte.
Opferreich war seine Tätigkeit in der Zeit der Arbeitslosigkeit, wo er den Betroffenen immer wieder den Weg zu einer bescheidenen Arbeit öffnen konnte. Zahlreich waren seine Ehrenämter, die er bekleidete und die ihm viel Zeit und Opfer kosteten. Als Obmann
des Schafzüchtervereines erbaute er die Achselkopfhütte, die dann in das Eigentum der Gemeinde Hötting überging. Damals trug er nach des Tages Mühen noch oft schwere Lasten zum Bauplatz empor. Auch für den in der Gemeinde bedeutsamen
Schrebergartenverein und den Kleintierzuchtverband war er durch viele Jahre ein selbstloser Mitarbeiter. Trager. der in all seinen Lebenslagen stets nur den geraden Weg ging, gebührt auch über das Grab hinaus noch Dank und Anerkennung. W. Eppacher
Der Kammerchor Mentlberg in Knokke
Fünfunddreißig Mitglieder unter der Leitung von Dr. Eduard Hofbauer traten am Abend des 2. Juli ihre Reise nach Knokke an. Im Casino von Knokke (Belgien) fand am 4. Juli 1964 unter einer siebenköpfigen internationalen Jury der Auswahlwettbewerb für das
Finale statt. 27 Chöre waren angetreten. Bei diesem Wettbewerb mußte der Kammerchor Mentlberg als erster antreten, konnte mit dem Pflichtlied „In Taberna“ und dem Wahllied „Ave Maria“ von Bruckner den dritten Platz erreichen und wurde dadurch für das
Finale am Sonntag, den 5. Juli, vorgeschlagen.
Beim Finale, für das sich elf Chöre placierten, erhielt der Kammerchor Mentlberg mit zwei Pflichtlie
dern und dem Wahllied „Glückselig bist du, Maria“ von O. Jaeggi den fünften Preis.
Durch die außerordentlich schwere Konkurrenz, vor allem der spanischen, jugoslawischen und polnischen Chöre, war dies ein großer Erfolg, unter die europäischen Spitzenchöre gezählt zu werden. Der Kammerchor Mentlberg war übrigens der einzige Chor aus
Österreich.
Durch den spontanen Applaus bei den Auftritten des Innsbrucker Chors hatte man das sichere Empfinden, daß damit nicht nur der Kammerchor Mentlberg aus Tirol begrüßt, sondern vor allem auch Österreich Sympathie und herzliche Reverenz
entgegengebracht wurde.
Natürliche Bevölkerungsbewegung
Das Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt für den Monat Juli 1954 folgende Bevölkerungsbewegung bekannt:
Standesfäll
Insgesam!
dan
n Orroenfälige
e
o
J
Juli
u
l
i
1
1
1
1
1
1902
9
0
9
0
0
6
0
3
3
0
4
1
2
4
3
Lebendgeberene
275
224
222
155
121
120
davon Anaben
157
105
105
89
64
55
Mädchen
118
119
117
00
57
65
ehelich
228
196
182
124
104
102
unehelich
47
28
40
31
17
18
Totgebotene
6
4
3
4
1
2
Gestorbene
120
118
151
79
73
92
davon männl.
59
56
80
32
32
48
weibl.
61
62
71
47
41
44
Eheschließungen
104
103
87
M: 80
78
67
F.
67
78