Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.8

- S.1

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Erscheint einmal im Monat Jahresabonn. S 20.—, Einzeln S 2.— Erhältlich beim Rathaus=Portier
Schriftleitung: Rathaus 5. Stock, Zimmer Nr. 190 Fernsprecher Nr. 26771/190
Nummer 8
August 1964
27. Jahrgang
Innsbruck — heute — morgen — übermorgen
Über die Ausstellung in der Tiroler Handelskammer
Die Ausstellung „Innsbruck — heute — morgen übermorgen“, die vom Wirtschaftsförderungsinstitut der Tiroler Handelskammer veranlaßt und bereits am 3. Juli eröffnet wurde, ist wohl eine der interessantesten und aufschlußreichsten, die im Ausstellungssaal
der Tiroler Handelskammer je gezeigt wurden. Bereits in den ersten Tagen ihrer Eröffnung strömten tausende Innsbrucker herbei, um an Hand zahlreicher Modelle, Pläne und Fotomontagen die städtebauliche Entwicklung und das zukünftige Aussehen ihrer
Stadt zu besichtigen und zu bestaunen. Es ist kaum faßbar, daß all diese Pläne, die einem Laien als unrealisierbare Zukunftsträume erscheinen, zum Teil in allernächster Zeit sogar verwirklicht werden sollen. Innsbruck ist nun wahrhaft eine Großstadt geworden,
deren Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Die Welt von heute fordert zeitgerechtes Denken und Handeln, will man den Ansprüchen des modernen Menschen gerecht werden und nicht in der schnellen weltweiten Entwicklung nachhinken oder gar
steckenbleiben. Und so wird geplant, gebaut, nach Verbesserung und Vervollkommnung gesucht. Daß Innsbruck diesbezüglich eine der aktivsten Städte unseres Staates ist und in allen seinen Bestrebungen bemüht ist, die Wünsche seiner Bevölkerung zu
erfüllen, zeigt diese einmalige Ausstellung.
Beginnen wir mit unserem Rundgang: Einleitend wird dem Besucher eine riesige Fotomontage vor Augen geführt, die das Stadtpanorama, vom Norden gesehen, darstellt. Hier ist in dicken weißen Linien der Verlauf der geplanten Autobahn eingezeichnet. Sie
wird von der bisher bereits vollendeten Strecke über eine elegant geschwungene Brücke auf sogenannten „Pilzbetonpfeilern“, die einen Hohlraum von vier Meter Durchmesser aufweisen, durch die Sillschlucht und dann am südlichen Stadtrand entlang, beim
Schloß Amras vorbei, gegen Osten führen. Die westliche Autobahn wird hinter dem Bergisel durch einen Tunnel abzweigen und auf einer ähnlichen Brücke über die Ferrariwiese in Richtung Peterbrünnl geleitet. Durch den Ausbau des Südringes, dessen
Verbindung mit dem
sogenannten Nordring über die geplante Holzhammerbrücke und durch direkte Anschlüsse dieser Umfahrungsstraßen mit der Autobahn im Bereich größerer Industriezonen wird ein klagloser Verkehr von Transitfahrzeugen gewährleistet und der Stadtkern in
verkehrstechnischer Hinsicht entlastet. Eine schematische Skizze bietet dem Besucher eine genaue Übersicht über alle diese Straßenzüge. Im Westen der Stadt, gegenüber der Sieglanger=Siedlung, muß für den Bau der Autobahn eine Innregulierung gegen
Norden zu vorgenommen werden. Auf den weiteren Tafeln und nen wird ersichtlich, wie verkehrshindernde Engstellen sowie gefährliche Straßenkreuzungen im Stadtbereich beseitigt werden. Die Engstelle bei der Rauchmühle und das berüchtigte
„Löwenhaus=Eck“ seien hier nur kurz erwähnt. Durch eine große Unterführung, die knapp hinter dem Westbahnhof in der Egger=LienzStraße beginnt und bei der Glockengießerei Graßmayr allmählich zur Olympiabrücke hin steigt, wird die Leopoldstraße, die
Hauptdurchzugsstraße gegen Süden, wieder von einer hemmenden, gefährlichen Kreuzung befreit. Ein kleines Modell veranschaulicht die Zu= und Abfahrtsstraßen zu und von der Autobahn im Bereich des Peterbrünnl. Beim ersten Blick sieht es wie ein
unübersehbares Durcheinander von sogenannten „Straßenbrezeln“ aus, doch nach genauerem Studium scheint alles wohldurchdacht und überlegt.
Für Fußgänger werden eigene Einkaufszentren geschaffen, die vom allgemeinen Autoverkehr vollkommen abgeschlossen sind. So besteht der Plan, die sogenannte „Viktoriapassage“ gegenüber dem Hauptbahnhof zu errichten. Sie soll bis zur Adamgasse führen.
Personenautos und Lastkraftwägen können in Tiefgaragen abgestellt werden. Auch die Altstadt soll verkehrsfrei gestaltet werden. Auf diese Weise erhält dieses Fleckchen Innsbruck wieder seinen ursprünglichen, mittelalterlichen Charakter und bietet dem
Besucher Ruhe und Beschaulichkeit. Für die Versorgung der Geschäfte, Gasthöfe und Hotels werden frühmorgens und abends Ladezeiten eingeführt. Über das Thema „Altstadt“ wurde bereits viel und lebhaft diskutiert. Die