Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.6

- S.9

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

geschlossene Geschichte der alten Tiroler Rnhmes- nnd E r i n nerungsstätte Bergisel, Einleitend gibt Georg Mutschlechuer
cine kurze Erläuterung über die E»tstehu»g. geologische Z»
sammeusetzuug. geographische ^age nnd (^renzliuiru dieses
"^orbergeö im Süden der Stadt. Die zahlreichen Verande
ruugeu. die im Laufe der Zeit durch technische Notwendig
leiten vorgenommen werden »lichten tTnnnel. Silllrastwerl
usw,), weiden i» anschaulicher Weise geschildert und geben
ein Prägnantes Bild von dessen heutigem Aussehe». Osinnno
Menghin erzählt, N"as sich hier an Ort uud Stelle vor mehr
als zweitausend Jahre» zugelrageu hat. Er berichtet über
Ausgrabuugcu nnd interessante ^undc ans der mittlere» La«
Töne-Zeit nnd der Zeit der römischen Belagerung. (Line ans
schlußrriche Zusammenfassung über die Erwähnung des
Namens „Bergisel" in Urkunden nnd in anderen historischen
Quellen gibt fritz Steinegger. Sämtliche vorhandenen Onel
len von der Mitte des >!i. Jahrhunderts bis zum 1!». Jahrhundert, wie Urkunden. Kopialbücher. Urbare, Kataster, nm
nur cinige zu nennen, wurden ausgciverlrt, deren I n h a l t ,
sowie kulturelle und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung in
einem frischen, lebendigen Erzählertou dargestellt. Der Leser
wird in diesem Znsammenhange mit Befriedigung feststellen
können, daft auch die Entstchuug nnd sprachliche Deutung
des Namens Bcrgisel wieder in Erinnerung gebracht wird.
Voli den rnhmrcichen Schlachten anno 1^09, die heilte für jede»
Tiroler mit dem Wort Bcrgiscl zu einem Begriff verschmelzen,
von dem wcchsclvollen Verlauf der Kämpfe zwischen dem Volksaufgebot der Tiroler nnd den feindlichen bairischen Trnppcn
und den vielen kleinen Geschehnissen nnd Zwischenfällen am
Rande des Krieges, gibt Hans Kramer einen anschaulichen Bericht, dem weiter eine Chronik der Ereignisse lim die NcrgisclSchlachten nnd ein ilinfasseiides Literaturverzeichnis angcschlosseu siud. E i n großer Abschnitt, der die Hälfte des Vnchmnfanges
einnimmt, ist der „Geschichte des Bcrgisel vom Ende des ssreihcilskampfcs von 1809 bis zur Gegenwart" von Oswald v.
Gschließcr gewidmet. Hier wird besonders die Tätigkeit der
Tiroler Kaiserjägerregimcnter hervorgehoben, die sich nm die
Errichtung zahlreicher Ehrenmäler und Gedenkstätten (Andrcas-Hofer-Denkmal, Kaiscri.ägcrmnsenm n, v. a. m,) verdient geniacht nnd die Erstellnng mehrerer Schießstände veranlaßt haben. I n den letzten Kapiteln ist von der -s"nast erbauten Maricnkapelle im Htaiserjägcrmuseum die Rede m:d
von, der. anläßlich der I X . Olympischen Winterspiele vergrößerten Sprungschanze, deren grandiose, weithin sichtbare
Anlage das Blickfeld des Bcrgisel beherrscht.
Das Bergisel-Nnch führt somit dem Leser ein spannendes
historisches nnd zeitgeschichtliches Geschehen vor Augen, bringt
gute zusammenfassende Überblicke nnd gibt dieser, für T i r o l
so bedeutenden Stätte, die entsprechende Würdigung. M , Fr.

Seite 9

„Ötztalcr Vllch"
^chleru-Schrifteu. Bd. ^ 9
247 Seigel"xndcn !>!>>, Schilling. Unioersilätsverlag Wagner.
ten
Ä l i l dem vorliegende» Buch erhielt ein großes Seitental
des Iun!ale5 eiu wertvolles, wenn auch nicht alle Abschnitte
erschöpfendes „Heimatbuch" mit Beiträgen von sieben f o r «
schern. Deren Neigen eröffnet der Aufsah des Tiroler Hans«
geologeu Univ. Prof. D r . R. v. KIebeI<"berg „Das Otztal —
Natur und B i l d " . I n ähulich leichtverständlicher Weise, in
der der Verfasser vor I a h r e u seine gerne gelesenen „Süd»
tiroler Mittelgrbirgswauderuugeu" schrieb, macht er darin
mit der Landschaft uud Geologie des Otzlales belauut. An»
schließeild behandelt Klebclöbergs langjähriger Mitarbeiter
n»d Assistent Dozent Dr. Georg Mntschlechner „Die Bodenschätze des tHtalcs nnd ihre Erforschung". Mutschlechner schildert eingangs die „Erzvorkommen nnd Bergbane". dann die
Mineralien. War das Otztal doch seit alters als Fundort voll
Bergkristallen bekannt nnd beliebt bei dell Mineraliensammlern iocgrii seiner vielen Granaten. Otztalcr Granitgneis
Nnildc fiir die Pfeiler der Mühlaner Iiinbriicke vrrU"clldet.
Schließlich behandelt Mutschlcchncr noch die Quellen und
deren Radioaktivität, loie z, V . jene des Kurbades Langenfeld.
Rudolf Schwarz zeigt in seiner Abhandlung „ M n r e n nnd
Mnrschädcn im Otztal" die häufigen Murengefahren im Hochsommer nnd ihre Schäden ans. Letztere werden auch in vier
Abbildungen dargestellt. Einen anthropologischen Beitrag, wie
den von Gustav Sauser „Die Otztalcr, eine anthropologische
Tiroler Talschaft", findet man in einem Heimatbuch eigentlich
selten. Die Ötztaler Bevölkerung ist dank der von Sanser im
Jahre 19AA durchgeführten Untersuchungen (besonders der,
Bcinhäuscr) eine der am bestell studierte Tirols. Die Otztaler zählen demnach zn den knrzköpfigften Menschen Europas.
Sauser hat das Ergebnis seiner Forschungen in dem Buch
„Die Ötztaler" ( l ! » M niedergelegt.
Die beiden von Eberhard Kranzmayer verfaßten Beiträge
„Die Mundart des Otztales" nnd „Die Ortsnamen des Ötztalcs als sicdlnngsgcschichtliche Qnellc" sind, obwohl sehr
interessant, doch mehr für einen fachlich vorgeschultcn Leserkreis geeignet. Dafür weiß dann Ehristian Falkner nach den
Erzählungen seiner Großmutter einen weiten Kreis „Sagen
ans dem Otztal" volkstümlich zn erzählen.
Den Abschluß des Buches bildet die von weiland Otto Stolz
hinterlasscnc „Gcschichtskulidc des Otztales" mit wertvollen
archivalischen Angaben, wie auch der Anführnng der ältesten
Urkunden. Z n den namhaften Männern wäre» bei den „ M a r beraern" noch der Wiltcner Stiftsherr Blasins Marbcrger,
der z. V. als Pfarrer von Mutters das dortige Pfarrarchiv
ordnete, zu nennen, uud ncnestens der Dozent für Urologie,
Dr. Hans Marberger.
Dr. K. Schadelbauer

Neuerwerbungen der Stadtbücherei
Friedlaeuder Otto: Maturajahrqaug !!»<»?. Roman. Dieser
Wiener Roma» beginnt damit, daß die Malurauleu des I a h r gauges l9<»7 sich zu ihrer Maturafeier nach :w Jahren zusammenfinden und gibt damit die ungefähre Zeitspanne des
Geschehens an. Der Antor hat zum großen Teil ans eigenen
Erlebiiisscn ein Epos eines halben Jahrhunderts geschaffen
nnd zwar ans der Sicht jenes Bürgertums, daß vor allein ein
Opfer der Entwicklung geworden ist. Wien n. a.i S t y r i a 1W:!.
l)"!2 Seiten,
Ellert Gerharde Mahmnd II., Tohn der Französin. Roman.
Unterhaltsam »»d spannend berichtet der Roman die Lebensgeschichtc Sultan Mahmuds I I . (1»08- I»"l9) nnd seiner
französischen Mutter, durch die Gedanken nnd Lcbeusgcwohnheilen der westeuropäischen Länder im Serail vou Istanbul
Eingang finden. Berlin n. a.: Neff 1W8. 874 Seite».
Graber Georg! Sagen aus Käruleu. Gesammelt nnd herausgegeben von - -. Leipzig: Dieterich 1^-4. 45U Seiten.

Wilhelm Paul Gerhard: Tausend Tips fiir Zimmergärtner.
Ein Leitfaden der hänslichen Blnmenpflegr für jedermann.
M i t A4? Abbildungen. ^. Auflage. Berliu/Hamburg: Parey
1963. 176 Seiten.
Dechanct. Jean-Marie: Mein ?)oga in lN Lektionen. M i t
5>!l Skizzen, Aus dem französischen. Vollstänoiger ;>>oga Kurs
ill 11) Lektionen. M i t Einleitung nnd Anhang mit Anmerkungen und Erläuterungen. Lnzern/Slnttgart: Räber I96!l.
>,",? Seite»,
Bazi» Hervö (Franzose): Mein Sohn. Romall. Vom Auseinanderleben dcr ältereil nnd der jü»gere» Generalio» in
einer französischen Kleinstadt. Selbstbüdllis eilies Ma»nes
i» inittlere» Jahre», des Vaters nnd Ich-Erzählers, der in
ständiger Reflexion und Tclbstlommentiernng voll dem Ver»
snch berichtet, sich der ^iebe seines Iüugsleu z» vcrsicher». Lie,
be»^>l,,erter, klug uud sclbstirouisch geschriebener Romau für
reife Leser. Hamburg: Nauuen-Verlag l9L!i. M>8 Seiten.