Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.3

- S.2

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Amtsblatt der ^andeshanplsladl Iunsdruck

S i l l , überquert später den Sillfluß in einer Trogbrücke
und verläuft dann ani rechten Sillufer. Er liegt fast in
seiner ganzen scinge in standfestem Fels aus Slubaier
wneisen und Quarzphyllit und durchfährt nur knapp
nach seinem Beginn eine etwa 100 Meter lange Tonstrecke. Der Stollen endigt auf der oberen LemmenhofTerrasse und ergießt dort sein Wasser in ein Speicherbecken von rund 40.000 Kubikmeter Fassungsraum. Dieses Becken dient als Wasserschloß zur Spitzendeckung
und als Reserve in Störungsfällen. Das Becken wird
auf Fels gegründet und an der Talseite durch einen
Erddamm abgeschlossen.
Vom Wasserschloß führt ein Druckschacht Zum Krafthaus, das am rechten Sillufer südlich des Sillfalles
errichtet wird. Die installierte Kraftwerksleistung wird
zirka 31.400 Kilowatt betragen.
Die Iahreserzeugung erreicht 150 Millionen Kilowattstunden, wovon 49 Millionen Kilowattstunden im
Winter und 101 Millionen Kilowattstunden im Sommer anfallen. Der Speicher gestattet auch i n den M i n termonaten das Kraftwerk bei Bedarf bis zur vollen
Leistung zu betreiben.
Die Baukosten sind mit rund 350 Millionen Schilling
veranschlagt. Da das Kraftwerk am Südrand der Stadt
liegt, kann die Energie direkt in das Netz eingespeist
werden und es fallen jegliche Übertragungskosten weg.
Die Bauzeit beträgt rund zweieinhalb Jahre, so daß
die Inbetriebnahme im Herbst 196li erfolgen kann. I n
längstens eineinhalb Jahren wird aber das Zwischenkraftwerk bereits seine Energielieferung aufnehmen,
^um Zeitpunkt des Vollbetriebes werden, vorsichtig geschätzt, im Versorgungsgebiet der Stadt Innsbruck etwa
320 Millionen Kilowattstunden benötigt. Hievon werden 133 Millionen Kilowattstunden aus der Eigener-

zeugung des bestehenden Sillwerkes und des Mühlauer
Wertes gedeckt. Bereits mit Betriebsbeginn wird die
gesamte Winlererzeugung und ein (Großteil der Som
mererzeugung des Unteren Sillwerkes im eigenen
Netz verwertet werden können und die volle Ausnutzung etwa um 1970 erreicht werden.
Bei der gewählten Lösung waren nicht nur energiewirtschaftliche (Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Es war
auch auf die Wahrung des Landschaflsbildes und besonders auch auf städtebauliche Belange zu achten. Das
Landschaftsbild wird durch den Bau praktisch überhaupt nicht verändert. Die Wasserfassungen liegen abseits von Verkehrswegen und werden im Zusammenhang mit den bereits bestehenden Kraftwerken an der
S i l l und Nuetz errichtet, so daß sie nicht in Erscheinung
treten. Der gesamte Kraftabstieg und die Maschinenkaverne sind unterirdisch, lediglich der Speicher am
Lemmenhof mit dem Vetriebsgebäude wird fichtbar
sein.
Innsbruck ist die Stadt am I n n und an der S i l l und
ihre besondere Schönheit verleihen ihr diese Flüsse. Es
war daher von vornherein klar, daß der Lauf der S i l l
nicht gestört werden darf, um so mehr als ihre Bedeutung im Nahmen der künftigen Entwicklung des Stadtbildes gegenüber hente noch wesentlich zunehmen wird.
Diese Einsicht war Veranlassung, das Kraflwasser bereits beim S i l l f a l l wieder in das Bett einzuleiten. Die
Wasserfracht der S i l l liegt zum Teil weit über das der
auszunützenden Wassermenge und im Sommer werden noch erhebliche Wassermengen über das Wildbett
abfließen. Die landschaftliche Schönheit der Sillschlucht
wird, soweit sie überhaupt zugänglich ist, kaum eine
Beeinträchtigung erfahren.
Direktor D i p l . - I n g . A l b i n Eroce

Die Wünsche unserer betagten Mitbürger
Das Ergebnis einer Stichprobenerhebung Fortsetzung und Schluß)
Magistratsrat Dr. Funkhäuser, Vorstand des Statistischen Amtes
Basteln und Malen, Vriefmarkensammeln, Kegeln,
Betätigung:
Reisen, Wandern, Fotografieren usw. Vom BienenDie vielverbreitete Ansicht, daß die Hauptnot der
zuchten bis zur Jagd, vom Dichten bis zum Kreuzwortalten Leute die Langeweile oder die Veschäftigungsrätselauflösen werden nicht weniger als 40 verschielosigkeit ist, hat sich nach den Ergebnissen dieser I n n s - denerlei Lieblingsbeschäftigungen von unseren alten
brucker Erhebung im allgemeinen als nicht richtig
Mitbürgern betrieben.
herausgestellt. Lediglich 15 Prozent bekannten, daß sie
Die regelmäßigen Wasthaus- oder Kaffeehausbesuche
unter Langeweile leiden. Nicht nur, daß die alten
nehmen nicht sehr viel Zeit in Anspruch. Wie aus der
Innsbrucker sich mit ihren kleineren oder größeren
Erhebung hervorging, besuchen nur etwa 10 Prozent
Sorgen uud ihren Tätigkeiten durchaus als ausgeeine Gaststätte, hingegen wird das Kontaktbedürfnis,
lastet empfinden, sondern die alten Leute nehmen das ja in: Alter bekanntlich teilweise sogar znnimmt.
darüber hinaus noch sehr regen Anteil am Zeitgednrch Besuche lind ^usammenlünsle im kleineren kreis
schehen. 91 Prozent haben ein Radio, 20 Prozent
befriedigt. Wenn die allen Leute nicht mehr in der
haben sogar selbst oder in erreichbarer Nähe einen
Lage sind, viele Besuche zu machen, so freuen sie sich
Fernsehapparat" 92 Prozent lesen Zeitungen oder
um so mehr, wenn sie Besuche erhalten. Aus den ErZeitschriften mit großem Interesse, sei es nun den polihebnngsblältern wurde herausgezählt, daß 40 Prozent
tischen Teil, die Nachrichten über den Sport oder die
keine Besuche mehr machen können oder üieiiiaüdeü
sonstigen Tagesneuigleiten; jeder sechste benützt eine
mehr haben, den sie besuchen möchten, lind 23 Prozent
Leihbücherei. 45 Prozent gehen immer noch ins Kino,
leine Besliche mehr erhalten.
11 Prozent ins Theater, 12 Prozent ins Konzert und
Von allen befragten Mitbürgern gehen noch 7!> Probesuchen Vorträge. Zur Ausnützung der den alten
zent spazieren, Itt Prozent können wegen Krankheit
Leuten verbleibenden Zeit werden sehr mele, znm Teil
oder lsiebrechlichteil das Halls nicht »lehr verlassen,
ganz verschiedenartige Hobbies betrieben. Handarbeider Nest hat leine Lnst mehr. Spaziergänge zu nnlerten und Kartenspiele zählen zu der beliebtesten Freinehmen. hat Angst vor dem Slraßenverleln", vor Überzeitgestaltung. Es folgt der Häufigkeit uach Musizieren.
fall und anderem mehr.