Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1936

/ Nr.5

- S.6

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6

Amtsblatt Nr. 5
Österreichische Bundesbürger
Jahrgang
1875 und früher
1876
1877
1878
1879
1880
1881
1882
1883
1884
1885
1886
1887
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
1898
1899
1900
1901
1902
1903
1904
1905
1906
1907
1908
1909
1910
1911
1912
1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
1920"
1921
1922
1923
1924
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933
1934
1935

Insgesamt: 56.013.

Männer:
2.834
293
319
292
346
344
338
312
402
381
377
369
348
394
338
342
343
328
356
331
334
322
401
401
458
481
481
457
527
532
509
476
546
622
596
575
694
656
626
584
408
349
283
338
"4891
422
380
358
343
339

Frauen:
4.020
376
373
388
417
398
398
411
391
401
467
434
422
507
489
425
430
465
483
455
496
392
467
475
474
503
521
507
492
500
516
579
564
548
608
573
572
611
587
532
450
309
339
348
H94_
475
421
370
358
317
317

302
301
298
268
H55

269
270
281
270

26.501

29.512

Ausländer:
1154
Deutsches Reich
Tschechoslowakei
54
Ungarn
Jugoslawien
1389
Italien
Schweiz
Polen
78
Rumänien
Bulgarien
25
Frankreich
England
22
Danzig
Lichtenstein
23
Niederlande
Rußland
23
Griechenland
12
Litauen
Spanien
Luxemburg
12
Lettland
Vereinigte Staaten (USA.) 49
Brasilien
Ecuador
7
Niederl.-Indien
Persien
3
Aegypten
Staatenlose
Australien
6
Insgesamt: 4089.
56.013 plus 4089 ergibt Gesamtoerzeichnung von 60.102.

594
158
221
31
10
27
19
13
11
12
8
3
15
180

Aus diesen Zahlen ergibt sich, ohne in bevölkerungspolitische Betrachtungen näher einzugehen, mit erschrekkender Deutlichkeit die Ueberalterung der Bevölkerung
bei Betrachtung der Jahrgänge „1875 und früher", sie geigen auch in den nachfolgenden Jahrgängen den Verlust an
Männern, den unser Volk in Stadt und Land durch den
Krieg erlitten hat, sie zeigen den dadurch entstandenen
Frauenüberschuß an und stellen als einzig erfreuliche
Tatsache die Volksvermehrung in den Jahrgängen vor
Ausbruch des Weltkrieges fest. Deutlich ergibt sich auch
aus dieser Statistik das Sinken der Geburtenzahl wahrend des Weltkrieges und das Ansteigen derselben in
den ersten Nachkriegsjahren. Mit dem Einsetzen der
Weltwirtschaftskrise fällt sichtlich wieder bis in die
jüngste Zeit die Geburtenzahl.
i Nicht unerwähnt darf bleiben, daß sich vermutlich doch
für die letzten Jahrgänge eine nachträgliche Erhöhung
ergeben dürfte, dies deshalb, weil viele Eltern der Meinung waren, sie müßten ihre unmündigen Kinder noch
nicht anmelden, weshalb sie die Anmeldung bisher
unterlassen haben.
Die K o s t e n der Durchführung der Einwohnerverzeichnung für das Jahr 1936 setzen sich aus dem Personal- und Sachaufwand zusammen.
Der Personalaufwand beläuft sich unter Berücksichtigung des Umstandes, daß mehr als die Hälfte der Beamten der Einwohnermeldestelle bis 1. Juli 1936 teils
entlassen, teils in andere Aemter versetzt werden, auf
3 41.861.18, in welcher Summe ein Betrag von 8 2626.24
an Dienstgeberbeiträgen zur Sozialversicherung enthalten ist.
Der Sachaufwand beläuft sich bisher auf 1500 8. Der
G e s a m t a u f w a n d der Etadtgemeinde Innsbruck für
die Einwohnerverzeichnung im Jahre 1936 dürfte sich
daher auf rund 44.000 8 belaufen, weil mit einer Erhöhung des Sachaufwanoes gerechnet werden muß. Zur
Deckung der Kosten der Verzeichnung wurden der
Stadtgemeinde Innsbruck 4000 8 überwiesen, so daß die
Stadtgemeinde aus eigenen Mitteln 40.000 8 im Jahre
1936 für Zwecke der Bundesverwaltung leisten muß. Es
kostet daher jede verzeichnete Person der Stadt rund
60 Groschen im Jahr. Wie nun die Stadtgemeinde
Innsbruck diese neue Belastung ertragen soll, da ihr
weitere Einnahmen aus Steuern oder Abgaben nicht
zur Verfügung stehen, ist in keiner Verordnung zu
finden.
Einige Beispiele mögen nun aufzeigen, mit welchen
Schwierigkeiten die Verzeichnung der Bevölkerung auf
Grundlage der Personaldokumente verbunden war. I m
allgemeinen kann gesagt werden, daß die älteren Personen, insbesondere die Angehörigen des Arbeiterstandes und des Mittelstandes, die Dokumente fein säuberlich und in Ordnung vorgelegt haben. Nicht selten jedoch
ereignete es sich, daß ein Ehemann mit vieler Anstrengung seinen Trauring vom Finger zog, um die dortselbst eingravierten Trauungsdaten anstelle eines Trauscheines nachzuweisen. Wie viele Väter gab es, die nicht
in der Lage waren, die Geburtsdaten ihrer hoffnungsvollen Sprößlinge genau angeben zu können, geschweige
die Geburtsdaten ihrer besseren Ehehälfte auswendig
anzusagen! Was sich aber die Angehörigen des weiblichen Geschlechtes hinsichtlich der Verschweigung ihres
Geburtsjahres leisteten, verdient bei aller Wertschätzung
des „schwachen" Geschlechtes der Mitwelt zur Kenntnis
gebracht zu werden. Es kamen Fälle vor, wo sich ein
solch weibliches Wesen bis zum Höchstausmaße von acht
Jahren gegenüber der Geburtsmatrik jünger zu machen