Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1963

/ Nr.12

- S.5

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12

Amtsblatt drr Landcshaupl>!adl Innsbruck

durch die Aufführung seiner Komposition ,,^wei
Rachlstücke" ehrende ^"luertenuung zolle.
Den „Zwei Nachlslücken" oon Carl Senn folgte das
Violinkonzert /V-cl^, von W. A. Älozart mil .Nlaus

Seite 5

Dieter Hansen als Solisten. Die V I I . Symphonie ^ <>!i! non Franz Schubert beschloß eiudrucksuoll das
Festlonzerl und gleiclizeilig die ^nnsbrlicter Jungbürgerseier !963.
Dr. Trentinnglia

Die Richard Waqner Straße in Innsbrnck
Die Stadlgemeinde Innsbrml iiberliej; am !». I^lärz
1901 der in ihren Ätaueru lebenden protestantischen
Christengemeinde eineil Baugrund am Saggen zur
Crrichtung einer evangelischen Kirche mit Pfarrhof.
Rasch wuchs der Bau in den Jahren von 1903 bis
1!)05 in die Höhe, so daß die Einweihung des Gotteshauses bereits am 20. Mai 1906 erfolgen konnte.
Reben Kirche und Widum standen in nächster Umgebung damals vier Häuser. Kurz vorher hatte die an
der Nordseite der Kirche vorbeiführende Strafte die
Bezeichnung „Lutherstraße" erhalten. Auf Protest
der Innsbrucker Katholiken wurde dieser Beschluß jedoch vom Statthalter aufgehoben, und so mußte eine
neue Bezeichnung dafür gesucht werden. Mit Innsbrucker Gemeinderatsbeschluß vom 25. Oktober 1906
erhielt die Straße den Namen „Richard-WagnerStraße".
Richard Wagner, dessen Gedenkjahr wir Heuer
feiern, ist vor allem als Schöpfer des Musikdramas in
die deutsche Kulturgeschichte eingegangen. Am 22. Mai
1813 in Leipzig geboren, immatrikulierte er sich als
Musikstudent an der heimischen Universität. 1883 bis
1839 war er Theaterkapellmeister in Würzburg,
Magdeburg, Königsberg und Riga. Nach dreijährigem Aufenthalt in Paris wirkte er dann von 1842
bis 1849 als Hofkapellmeister in Dresden und lebte
hierauf in Zürich, Venedig, Luzern, Paris und Wien.
1864/65 folgte ein reiches Schaffen in München an der
Seite König Ludwigs I I . Nach längerem Aufenthalt
in der Schweiz übersiedelte er 1872 dann endgültig
nach Bayreuth. Wagner starb am 13. Februar 1883
in Venedig. Sein Grab befindet sich im Park der
Villa Wahnfried zu Bayreuth. Neben zahlreichen
anderen großen Kompositionen hinterließ er der
Menschheit folgende Opern! „Die Feen" (1833), „Das
Liebesoerbot" (1836). „Nienzi" (1842), „Der fliegende Holländer" (1843), „Tannhäuser" (1845),

..Lohengrin" (I^.ilj). „Tristan und Isolde" ^1859),
„Die Meistersinger" (1868), „Der Ring der Nibelungen", bestehend aus „Rheingold", ,,Walküre", „Siegsried" und „Götterdämmerung", (!!» 76), „Parsiual" (1882). Seine bedeuteudsten Schriften! „Das
Kunstwerk der Zukunft" (1849), „Über Staat und
Religion" (1864). „Deutsche Kunst und deutsche Politik" (1868), „Über das Dirigieren" (1869) u. a. Richard Wagners „Sämtliche Schriften nnd Dichtungen"
sind 1914 in 16 Bänden erschienen. Schon früh wurde
der Musik Richard Wagners die Tore auch in Innsbruck geöffnet. I n Innsbruck leben auch noch Leute,
die als Abgeordnete des Musikvereines, der „Liedertafel" und des Akad. Gesangsvereines den toten Geisteshelden am Bahnhof ehrten, als seine Überreste —
von Venedig kommend — am 17. Februar 1883 nach
Bayreuth überführt wurden. Graf Thun legte damals einen riesigen prachtvollen Kranz von Edelweiß
am Sarge des Verewigten nieder. Der Innsbrucker
Eisenbahn-Sängerklub sang dem Barden ein ergreifendes Lied zum Abschied.
Die Richard-Wagner-Straße, knapp 200 Meter
lang, verbindet die Kaiserjägerstraße mit der Falkstraße in deren nördlichen Teilen. Flankiert von schönen Villen (im Saggenstil) und umsäumt von Bäumen
nnd buntem Strauchwerk, zählt sie auch heute noch
zu den ruhigsten und schattigsten Straßen dieser
Stadt. Vom Pfarrhaus, verbunden mit der im gotischen Stil mit romanischem Einschlag erbauten Christuskirche, blickt streng und ernst Doktor Martin Luther
herab, ein zwei Meter hohes Bildnis, das der bekannte Innsbrucker Ernst Nepo nach einem EranachWerk im Jahre 1937 gemalt hat. Das Haus Nr. 3
wurde 1956 der ungarischen Jugend, die vor dem
Kommunismus fliehen mußte, als Heim zur Verfügung gestellt.
W. Eppacher

Bericht der ^tadtgemeinde 1962
Vor kurzem wurde der „Bericht der Stadtge^
meinde" für das abgelaufene Jahr 1962 ausgegeben.
Die 108 Seiten starke, hetlogravhisch vervielfältigte
Schrift wurde an alle interessierten Stellen (z. B.
Schulen) ausgegeben. Da sie im Buchhandel nicht erhältlich ist. sei hier besonders daraus ausmerksam
gemacht.
Einer juridischen Untersuchung über die Bedeutung
der „Gemeiudeverfassungsnovelle 1962" schließen sich
statistische Angaben über die Innsbrucker Gemeinderatswahlen oon 19."»0 bis 1962 nnd die Ralionalralswahlen von 1915 bis 1962 an. Die Liste der Ge-

meinderäte nennt deren Namen lind Adressen. Es
folgen ihr die wichtigsten Beschlüsse des Gemeinderates vom Jahre 1962 (z. B. 70 Neubenennungen von
Straßen). Ein kurzes Gedenken gilt den verstorbenen
Ehrenringträgern Unni,"Pros. Dr. W. Fischer und
Pros. Dr. Jos. G. Obertosler,
Den Hauptteil der Schrift machen die Berichte der
9 Magistralsabteilungen, des Verkehrs- und Kontrollamtes aus. Der Rechnungsabschluß 1962 wird
auszugsweise mitgeteilt. Ein Kurzbericht orientiert
über die Tätigkeit der Sladlwerle und ihre Finanzgebarung. Den amtlichen Bericht beschließen die end-