Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1963

/ Nr.12

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 12

tung für diesen unseren Ehrcnlag zu danken. W i r
haben schon oft die Vollendung eines Lebensjahres
im Kreise unserer Verwandten, im engen Kreise
unserer Familie gefeiert. Doch daß wir heute hier zu
dieser Feierstunde versammelt worden sind, hat uns
zum Bewußtsein gebracht, daß wir nunmehr in den
großen Kreis, in die große Gemeinschaft unseres
Staates als vollwertige Mitglieder eingetreten sind.
Uns wurde die Verantwortung auferlegt, treue
Staatsbürger zu sein, mitzuhelfen, die Demokratie
zu erhalten und jene Rechte zu wahren, die uns eine
ruhige und freie geistige sowie berufliche Ausbildung
ermöglicht haben. W i r wollen tätige Mitmenschen
sein. Gewiß, es ist schwer für uns, zu erkennen, daß
w i r im komplizierten Gefüge unseres heutigen Staates dieselben Aufgaben zu erfüllen haben wie jener
M a n n , der seine Aufgabe so löste, daß er von seinem
täglichen Lohn drei Brote kaufte. Eines, um es zu
teilen, das andere, um es zurückzugeben, und das
dritte, um es zu verleihen. Das erste Brot, das er
kaufte, um es zu teilen, teilte er mit seiner Gattin,
das zweite Brot, das er zurückgab, gab er seinen
Eltern zurück für jenes, das er i n seiner Kindheit
von ihnen erhalten hatte, und das dritte Brot, das
er kaufte, um es zu verleihen, lieh er seinen Kindern,
um es im Alter von ihnen wieder zurückzubekommen.
Hochverehrter Herr Bürgermeister! Hoher Gemeinderat! W i r haben heute unser Iungbürgergelöbnis abgelegt. Möge es Ihnen sowie allen anderen
ein Dank für das sein, was w i r bisher von der Gemeinschaft empfangen haben. Möge jeder Iungbürger
von nns immer und mit ehrlicher Überzeugung sagen
tonnen." Ich habe mein Versprechen erfüllt."

zur bleibende!! Criuueruug an oioscn für fic so bedeutungsvollen Tag. Dieses voi» Land Tirol uud
von den Gemeinden Tirols unter der RcdlUüou uou
Wolfgang Pfaundler herausgegebene, im >>rdsl
lüll."l im Iuu-Verlag Innsbruck erschienene ,.Tiroler
Iuugbürgcrbuch" enthält bei einem Gcfamlumsang
von über ?<)<» Seiten . l l Farbtafeln. .")."!.", Abbildungen und ^ Landkarten ( T i r o l uud Österreich!. "Als
Motto wurde dem Buch der erste Absatz des i> 1 der
Tiroler Landesordnuug vorausgestellt." ..Tirol ist
ein selbständiges Land der demokratischen Republik
Österreich."

„Sehr verehrter Herr Bürgermeister!
Hoher Gemeinderat!
I m Namen aller Innsbrucker Iungbürgerinnen
ist es mir eine Ehre, Ihnen, verehrter Herr Bürgermeister, und allen Stadtvätern für diese erhebende
Feier von Herzen zu danken.
Am heutigen Tage ist uns richtig klargeworden,
welche Pflichten w i r haben, welche Rechte uns eingeräumt sind und daß auch unsere Entscheidungen für
das politische Geschehen unseres Staates ins Gewicht
fallen.
W i r sind uns bewußt, nunmehr i n das volle staatsbürgerliche Leben eingetreten zu sein und damit das
Erbe unserer Mütter zu übernehmen, das gerade für
uns Mädchen Erbe und ehrenvoller Auftrag ist.
I n der Erfüllung unserer Pflichten ist der Frau
von heute mehr denn je die Verantwortung auferlegt, sich voll und ganz dem gesunden Wohlstand der
Familie zu widmen.
Und so wollen w i r kundtun, daß es unser ernster
W i l l e ist, immer gute und verantwortungsbewußte
Bürgeriunen zu sein und, wenn es Gottes Wille ist.
auch opferbereite Mütter zu sein für unsere Heimatstadt Innsbruck, für unser Laud T i r o l und unser liebes Österreich."
Der Festakt schloß mit der Landeshymne und der
Bundeshymne, die alle Teilnehmer, begleitet vom
Städtischen Symphonieorchester, stehend sangen.
Eine besondere Überraschung für die Iungbürgerinnen uud Iungbürger bildete die anschließende
Überreichung des neuen „Tiroler Iungbürgerbnches"

„Ich freute mich besonders, als ich das ,Tiroler
Iungbürgerbuch" bekam. Dafür möchte ich Ihnen,
Herr Bürgermeister, aufrichtig danken. Über die
großartige Ausführung des Buches bin ich sehr erfreut, und ich bin stolz, ein Tiroler zu sein. M i t dem
Dank möchte ich verbinden, daß ich bereit bin, im
Sinne der Verantwortlichkeit, der Versöhnlichkeit
uud der Humanität meine junge Kraft für »»eine
Heimat einzusetzen."

Mehr als die beste Rezension sagen wohl die S t i m men zahlreicher Iungbürgerinnen und Iungbürger,
die sich in sehr netter uud herzlicher Art bei Bürgermeister Dr. Lugger für die Iungbürgerfeier und das
ihnen überreichte Buch bedankten.
Es sei erlaubt, einige dieser Dankesworte — wahllos herausgegriffen — wörtlich anzuführen."
„ I n Anbetracht der schönen Feier am Sonntag und
dieses ausgezeichueteu Buches möchte ich es uichl versäumeu, Ihnen, den Gemeinden Tirols und dem
Land T i r o l meinen aufrichtigen Dank auszusprechen.
Mein Dank gilt vor allem den Herausgebern dieses
so schönen Buches, das wohl ein Werk von seltener
Pracht uud Ausstattung ist. Seine Vielfalt und Reichhaltigkeit hebt es von ähnlichen Werken weit hervor!"
„ F ü r das wunderschöne und interessante Iungbürgerbuch möchte ich mich herzlich bedanken. Es ist
ein Buch, das die Liebe zu T i r o l vertieft und uns
stolz macht auf unsere Heimat."

„ . . . erfreut war ich über den Erhalt des herrlichen
Buches über mein Heimatland T i r o l , das ich gerade
jetzt, während der Studienzeit iu Wien, schätzengelernt habe und stolz sein kann darauf, Tiroler zu sein.
Und das Buch erregt allgemeine Bewunderung ob
seiner geschmackvollen Ausführung und zeigt Andersstämmigcn, daß die Tiroler nicht so unterentwickelt
silld, wie leider hier oft angenommen wird."
Diese wonigen Beispiele mögen als Beweis genügen, welch hervorragende Aufnahme das ..Tiroler
Iungbürgerbuch" bei den jungen Menschen, für die
es ja in erster Linie bestimmt ist, faud.
Am Abend des gleichen Tages spielte das Spmphonieorchester der Stadt Innsbruck unter Leitung von
Musikdirektor Dr. Robert Wagner im Großen Stadtsaal österreichische Meister. Vor Beginn des Konzertes dieß Bürgermeister Dr, Lugger die jungen B ü v
gerinnen uud Bürger nochmals herzlich willlommeu
lind betonte, daß Innsbruck in diesem Festkonzert
auch dem Restor der Tiroler Komponisten und Ehrenriugträger der Stadt Innsbruck, Professor Carl Senn,