Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1963

/ Nr.9

- S.3

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Nummer 9

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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blNluug"."pIau R r , !>l> K ."! >>> < verlängerte
t^uinvi"slraßej besllilosseu und die jeweiligen Teilstücke
der allen B e b a u u n g s p l ä n e answer .^raft gesetzt, Znm
^ lächeiuvidmungsplan, Bereicli H u n g e r b n r g l ^ r a m a r l ,
lvurde ein Grnndsatzbeschluß gesaßt, wonacl) f ü r gewisse Grundstücke eine ^llisnadiucgeueliinigung »ach

Seite 3

H 7,i der I n u s b r u c t e r ^ ^ n i o i d n i m ^ in E r w ä g u n g gezogen w i r d , Überdies wurden i» einigen F ä l l e » ^Insnahniegeneliinigung gemäß ^ 7 , , Innsbrucker B a u o r d n n n g . ^ n " r r i n g e r n n g der vorgesclniebenen V o r g l i r l c n l i e f e und ^ ^ n i b e i v i l l i g u n g e n g>,"»!äß ^ ll!."> I n » s l"rlicter ^>l!N0rd»u»g e r l e i l l ,
E^> schloß sic!) eine nichtöffentliche B e r a t u n g a n , in
der Grundslüci^angelegenheiten erledigt w u r d e n ,

Schi.

Ausbau des Leipziger Platzes vor der
Ans dem Munde .zahlreicher Innsbruckcr hört man
ausgiebiges Lob über den in diesen Tagen zu Ende
gellenden Ausbau des Leipziger Platzes. Langwierige
und schwielige Planungen waren erforderlich, bis die
vielen heiklen Probleme, die eine so gründliche Reguliernng in sich schließt, vorerst einmal ans den
Arbeitstischen des Stadtbauamtes (Vaurat D i p l . - I n g .
Rachtschatt) entwirrt werden konnten. Bekanntlich
ging es dabei darum, aus dem früheren unübersichtlichen und beengten Verkehrsknotenpunkt an der Südseite des Navoldipartes, einen ansehnlichen Platz zu
gestalten, der den heutigen starten Verkehrsbedürfnissen in jeder Hinsicht Rechnung trägt. Nach Beendigung der Bauarbeiten, durch die ein 120 Meter
langer und 55 Meter breiter Platz geschaffen wurde,
haben insbesondere die Bewohner des Stadtteils
Pradl allen Grund, sich über das gelungene Wert Zu
freuen.
Die Vorarbeiten zu diesem vierten und letzten Bauabschnitt im Ausbau der Amraser Straße, von der
Bahndurchführung in östlicher Richtung, begannen
am 1. Oktober 1902 mit dem Abbruch des Gasthauses
.,Hallenbad", dem noch zwei andere alte Baulichkeiten angeschlossen waren. Der lange und harte W i n ter hat zuerst die Fortführung und dann die Wiederaufnahme der Arbeiten behindert bzw. verzögert. Die
Regulierung des Leipziger Platzes besteht vor allem
in der Schaffung einer großen Mittelinsel, in deren
Bereich die Haltestellen der Straßenbahn in Richtung
Pradl und in Richtung Stadtmitte liegen. Diese
Mitlelinsel trennt auch die beiden Richtungsfahrbahnen in einer Breite von 14 Meter. Gleichzeitig
mußte Sorge getragen werden, daß die Einmündung
der Amraser Straße und der Defreggerstraße in
flüssiger und verkehrssicherer Weise erfolgen kann.
Dies bedingte wiederum das Anlegen von zusätzlichen
Fahrbahnteilern zwischen genannten Straßenzügen.
Während des Baues des südlichen Platzteiles wurde
der Verkehr über die nördliche Hälfte, nach Fertigstellung des Südteiles über diesen geleitet, so daß
anschließend der Mittelteil mit der großen Insel, die
Fahrbahnteiler nnd die Unilegung der Straßenbahngeleise in Angriff genoiiiiiieil werden konnten. Viel
Zeit beanspruchte das abschnittsweise Legen der
Straßenbahngeleise nnd der Einbau lwu Weichen,
wodurch jedoch der Straßenbahnoerlelir, in beiden
Richtungen wechselseitig aus ei» Geleise beschränk,
ohne Unterbrechung ausrecht erhallen werden tonnte.
Schließlich wnrde die nördliche Fahrbahn mit der
Einbiegung iur Desreggcrstraße gebaut, der »och die

Reuerstellung des Fahrradweges nnd die Erneuerung
des Gehweges am Napoldivart folgte. Von den fünf
in den Leipziger Platz einmündenden Straßen wurden
jeweils zwei Straßen für den Verkehr offengehalten.
Das bisher annähernd fünfprozentige Gefälle an der
abfallenden Rampe von der Gaswerkbrücke zum
Leipziger Platz wurde im Zuge der großzügigen
Platzgestaltung durch Hebung des Niveaus dermaßen
verbessert, daß es heute nur mehr rund zwei Prozent
aufweist. Für die Fußgeher wurden fünf Überwege
erstellt. I m Gesamten wurden rund 5000 n," Fahrbahnfläche, etwa 2000 ,n" Gehwegfläche, 500 u^ Radwegfläche und rund 800 m- Grünfläche neu errichtet.
Die Beleuchtung des Platzes erfolgt in Hinkunft durch
fünf zwei- bzw. vierarmige Quecksilberdampfleuchten,
die auf 12 teils auf 14 Meter hohen Stahlmasten
montiert worden sind.
Wenn in den nächsten Tagen die Bauhütten abgeräumt sein werden und überall am weiten Bauplatz
Sauberkeit und Gediegenheit hervortreten, dann erst
werden sich die Verkehrsteilnehmer der großstädtischen
Gestaltung des Platzes, die immerhin eine Summe
von rund 1,500.000.— Schilling verschlungen hat, in
vollem Maße gewahr werden.
Und nun noch einige Daten über unsere Verlehrsfläche aus früherer Zeit! Das Einebnen und Anlegen
des Platzes war im Jahre 1913 erfolgt, nachdem
ringsum bereits eine größere Bautätigkeit eingesetzt
hatte. I n der Gemeinderatssitzung vom 4. Dezember
genannten Jahres beschlossen die Gemeindeväter zur
Erinnerung an die große Völkerschlacht von 1813, in
Innsbruck eine Leipziger Straße zu taufen. I n Durchführung dieses Beschlusses wurde dann am 18. Dezember 1913 der Leipziger Platz ans der Taufe gehoben.
Die entscheidende große Schlacht bei Leipzig, die r>om
ll>. bis 18. Ottober 1813 zwischen Napoleon nnd den
verbündeten österreichischen, preußischen und rnssischen
Trnppen stattfand, zählte zu den bedeutendsten Er
eignissen der damaligen Zeit. Sie bedeutete zugleich
das Ende der Franzosenherrschast im östlichen Europa.
"Auch T i r o l »ahm Anteil am Ausgang der Schlacht.
I m A p r i l 1!»->l! entstand im Dienste der Plädier
Hanssraueu auf dem Leipziger Platz ein Grünzeuginartl, der jedoch wegen Unrenlabilität nur ein kurzes
Leben fristete. I m März l!!27 wnrde ein Teil des
Platzes zur Vergrößerung und Arrondierung des zu
errichtenden Radoldipartes verwendet. 1!!57 Unterteilung des Leipziger Platzes durch mehrere Verkehrsinseln.
W . Eppacher