Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1963

/ Nr.3

- S.2

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1963_Amtsblatt_03
Ausgaben dieses Jahres – 1963
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite ^

der ^audcoyauptstadt Innsbruck

und „Das vertehrsfichere Fahrrad", an der die radführende Schul jugeud mit Begeisterung teilnimmt,
werden in Zusammenarbeit mit der Vundespolizeidirektion und unlerslützl von den Schulbehörden fortgesetzt.
Der Landesschulinspetlor fiir die allgemeinbildenden Pflichlschulen in T i r o l , Hofrat Dr. Vurtjchcr, hält
es für durchaus möglich, das; eiue Erhöhung der Vertehrserziehungsstnnden pro Jahr und Klasse von ^
auf 6 Stunden durchgeführt werden tonnte. Es sei
anzunehmen, das; in den neuen Schulgesetzen auch die
Verkehrserziehung Berücksichtigung finden wird.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit wurde gebeten, die Lehrerseminare weiterhin durchzuführen.
Es sei unbedingt notwendig, das; im Laufe der Jahre
möglichst jeder Lehrer das Verkehrserziehungsseminar
besucht.
Besonders dringlich erscheint jedoch die Ausdehnung
der Verkehrserziehung auf Kindergärten.
Gerade diese Kinder sind, wenn sie nicht von den
Eltern in den Kindergarten begleitet oder abgeholt
werden, am stärksten den Gefahren des Verkehrs
ausgesetzt.
Die Durchführung der Verkehrserziehung in den
Kindergärten muß jedoch von den Kindergärtnerinnen
übernommen werden. Aus diesem Grunde sollten die
Kindergärtnerinnen stärker als bisher in Verkehrserziehung geschult werden.
I n reger Diskussion wurden die Möglichkeiten der
Einbeziehung der jugendlichen Mopedfahrer in die
Verkehrserziehung erörtert. Voraussetzung jedoch ist.
die Begeisterung und die freiwillige Mitarbeit der
Jugendlichen zu erreichen. Es wurde an alle Schulen,
die Mopedfahrer unter ihren Schülern haben, und
an die Jugenduereine die Bitte gerichtet, die Jugend-

lichen für die Verkehrserziehung zu gewinnen. Der
Ö A M T E und das K f V sind gerne bereit, die Verkehrserziehung der Mopedfahrer zu übernehmen.
Herr W. (5. Kann des Kuratoriumv für Verkehrssicherheit führte in seinem Neferal li. a, au>.>. das; bei
der Vorbeugung zur Unfallverhütung die verschiedensten Faktoren zusammenhelfen müssen, wie Schulbehörden, Lehrerschaft, Jugendrottreuz. Polizei und
Gendarmerie, das Elternhaus und dn>> .^uraloiiiiin
für Verkehrssicherheit,
I n der Jugenderziehung stellt die Verkehrserziehung einen Teil der Gesamterziehung dar. Sie setzt
jedoch einen ständigen Kontakt mit den Schulbehörden und mit der Lehrerschaft voraus, um unerfüllbare
Fordernngen zu vermeiden und die Erfahrung der
Schulpraxis stets berücksichtigen zu können,
Vertehrsgemeinschaft kann nicht nachträglich aufgepfropft werden, sie muß organisch wachsen, ähnlich wie
die Verkehrserziehung nicht reglementiert werden
kann. Verkehrserziehung darf nicht erst mit dem
Schulbeginn einsetzen, sie mich vielmehr bereits im
Kindergarten und im Elternhaus selbst in passender
Form erteilt werden.
Die Ausbildung der Kindergärtnerinnen kann einheitlich dnrchgeführt werden, die Ellern hingegen müssen in Elternabenden und durch Presse und Nundfunt
auf die Notwendigkeit der Verkehrserziehung hingewiesen und veranlaßt werden, durch richtiges Verhalten im Straßenverkehr ihren Kindern als Beispiel zu
dienen und somit die Echulverkehrserziehung zu unterstützen.
Der moderne Verkehr ist ein unzertrennbares Ganzes. Darum darf auch die Verkehrserziehung kein
Stückwerk bleiben. Ein optimaler Erfolg setzt gemeinsame Arbeit voraus.
Dr. Donath

Verlegung der Kapelle beim „Großen Gott"
Wegen Straßen- und Kanalisierungsarbeiten, die
in nächster Zeit in der äußeren Schneeburggasse zur
Durchführung kommen, muß die Kreuztapelle zum
..Großen Gott" mit ihrer überdimensionalen Ehristusfigur verlegt werden. M i t diefen Zeilen follen die
zahlreichen Freunde dieses sakralen Baues, für das
weite Höttinger Gebiet zugleich ein vielsagender geographischer Begriff, zeitgerecht und gebührend verständigt werden, daß mit dein Abbruch keinesfalls das Verschwinden der Kapelle zusammenhängt, sondern lediglich eine Verlegung derselben um einige Meter vorgesehen ist. Die Neuerstellung des Baues ist für Herbst
l. I . festgesetzt. Die Kapelle zum „Großen Gott" mit
einer Grundfläche von 2!) Quadratmeter bildet ein
selbständiges Grundstück (Bauparzelle 44A, KG. Hotting) und ist städtisches Eigentum. Wie das Landesdenlmalamt mitteilt, wird der Neubau, unter Verwendung der alten Teile, genauso wieder entstehen,
wie er sich bisher dem Beobachter gezeigt hat. Es wird
sogar versucht, den alten Dachstuhl unverändert auf
die neue Kapelle zu übertragen, um so das äußere
B i l d fast vollkommen zu bewahren.
Die Meinung alter Höttingcr Bürger, daß hier ursprünglich ein großes Feldkreuz gestanden sei, dessen

übergroße Heilandsfigur in besonderer Weise in Erscheinung trat, mag wohl richtig sein. Hieher veranstalteten die Bauern ihre Flurprozessionen, um vor
allem gutes Wetter und reichen Erntesegen zu erflehen. Das heulige Kruzifix wird man aus stilistischen
Gründen mit Beginn des ltt. Jahrhunderts datieren
müssen. Die spätbarocke Erlöserfigur, sicher vou deu
umliegenden Bauern gestiftet, lassen Fachleute aus
guter Werkstatt stammen. Der Name des Bildhauers
ist unbekannt. Die auf zwei Säule,, ruhende tiefe
Vorhalle dürfte erst später Hinzugebaul worden sein.
Vielsagend lautet der Spruch, der hier zu lesen war"
I m Reich der Natur findest du des Großen Gottes
Spur" doch willst du ihn noch größer sehen, so bleib
an diesem Kreuze stehen. Während der Freiheitskämpfe von 1^ habe beim ..Großen Gott" der Hauptverbandsplatz für die verwundeten Krieger bestanden. Von der heutigen Kapelle weiß die Ehronit
noch zu berichten, daß am 11. März NX»!» ein ungeschickter Bierfuhrnm!!,! der damaligen Firma Auer
so heftig gegen die eine Säule ansuhr. das; diese
zerbrach, der ganze Vorbau seine Stabilität verlor
und auch die andere Säule umstürzte. Ein Knabe.
der aus dein Wagen saß, dal sich bei diesem Unfall