Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1963

/ Nr.2

- S.1

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Natbano-Portirv

2b. Jahrgang

Februar

Innsbruck huldigte Herzog Rudolf IV. am 10. Februar 1363
Am 26. Jänner hielt die Tiroler Landesregierung
eine feierliche Gedenksitzung ab. I h r Zusammentreten
galt der genau vor WO Jahren erfolgten Übergabe
der Herrschaft über T i r o l an die Herzoge Nudolf,
Albrechl und Leopold von Österreich durch die Landesfürstin Herzogin Margarethe zu Bozen.
Herzog Rudolf, der mitten im Winter nach T i r o l
gekommen war, um mit rascher Entschlossenheit und
unbändigem Tatendrang — der, wie man neuestens
annimmt, durch ein Lungenleiden bedingt war — die
Frage T i r o l zu lösen, hastete Anfang Februar 136A
von Stadt zu Stadt. Die Huldigungen der Stadtbewohner mögen dem klugen Fürsten zumindest gleich
wertvoll erschienen sein, als jene des nur zu leicht
schwankenden Adels. Am .^. Februar huldigte ihm
Bozen und am 5. Hieran. Dann zieht er eilends über
den Brenner. Am 9. weilt er zu Sterzing. am IN. in
Innsbruck und am 11. zu Hall.
Innsbruck und Hall konnten nur zu bald den geleisteten Treueeid mit schweren Opfern an Geld und
Gut erhärten. Innsbrucks Bürger kamen den Hallern
zu Hilfe, als der Herzog in ihrer Stadt von Aufständischen bedroht war. Als die Bayern zu Ende des Jahres i:ll>z in das I n n t a l einfielen, da kam beiden
Städten so ein eisiger Winter zu Hilfe, wie es der
jetzige 1W2/6:; ist. M a n konnte zu Fuß über das Meer
nach Venedig gehen. Die Bayern mußten die Belagerung beider Städte ausgeben und abziehe».
Der Präsiden! des Tiroler Landtages, Komm.-Nat
Johann Olicrmoscr, hatte zur Festsitzung am 2l>. Jänner die Prominenz des ganzen Landes geladen. Aus
allen drei Landesleilen waren die angesehensten Persönlichteilen, vielfach dekoriert mit hohen Auszeichnungen, die »och bis zum l. Weltkrieg zurückreichen,
erschienen, Auch die Ehrenringträger des Landes T i rol waren anwesend, sowie eine Abordnung der Älitlelschuljugend. Drei Festredner waren berufen, die
Bedeulung des Tages darzulegen und zu im Ostreichen,
Landlm^."präsidenl domili, Nnl ^ derm ose r ergriff
als erster das Worl und stellte vor ullem fest, daß der

Landtag das WU-Iahr-Gedenten mit dem feierlichen
Bekenntnis zum größeren Vaterland verbinde, „ i n
dem sich die Ostalpenländer zu gegenseitigem Schutz
und Schirm nnd zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen
Wohlfahrt zusammenschlössen und seit Jahrhunderten
zusammenleben". Der Landtag künde „dieses Bekenntnis als Souverän des Tiroler Volkes, aber auch unter
Berufung auf seine historische Funktion, auf seine
Vorgänger, die Landstände, die sich gerade in Notzeiten immer wieder unter Einsatz von B l u t und Gut
zum österreichischen Vaterland bekannt haben".
Nun werden die historischen Grundlagen aufgezeigt,
auf denen sich die Selbstsicherheit, der Freiheitssinn
und der Wehrwille der unteren Stände entwickelten.
Gegen die Gleichmacherei des Zentralismus und für
die geschichtlich begründete Sonderstellung Tirols habe
der Landtag immer gestritten und streite dafür heute

noch.
Landtagspräsident Komm.-Nat Obermoser schloß!
„Es war ein weiter Weg von der Stimmenzählung
nach Ständen über die Verteilung der Mandate nach
der Steuerleistung und das Kurienwahlrecht zum
allgemeinen Berhältniswahlrecht. Es gab harte
Kämpfe nm weltanschauliche und nationale Belange
— wir denken an die Frage der Neligionseinheit und
der weltlichen Schule oder an die der Trienter Autonomie
, die diesen Saal einst erfüllten. Aber niemand wird dem Tiroler Landlag den hohen sachlichen
Ernst bestreiten können, der, bei allein Anseinanderprallen der Argumente und Temperamente, zu allen
Zeiten das Hohe Haus erfüllt hat.
Seit den Anfängen einer Tiroler Landesoerlretuug haben Männer aus dein Süden des Landes in
ihr eine führende Nolle gespielt und mit denen vom
I n n t a l gemeinfnm um Ehre nnd Freiheit des ganzen
Landes gestritten. So geht in dieser festlichen Stunde
unser Gruß hinüber znm Schloß Tirol und reichen wir
den Brüdern an der Elsch in danlbarer Treue lind
unzerstörbarer Gemeinschaft die Vruderhand,
Österreich, heiliges Vaterland, sei uns gegrüßt!
Heimal T i r o l , im Herzen ungeteilt. Dein sind wir
ganz!"