Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.4

- S.5

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1962_Amtsblatt_04
Ausgaben dieses Jahres – 1962
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Nummer 4

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

nach I y l s und Laus war die >tran!!,ei! devils ver
schleppt luovden. E i n Kind sci bereits gestorben. Die
Erhebungen ergaben, daß dir befallene» Binder nicht
geimpft waren. Der Bürgermeister fordert allen Trustes
aus, die ungeimpftcn Kinder so schnell als möglich
impfen zu lassen. Di« I m p f u n g nah», Stadtphysilns
D r . Mayrhofer in seiner Wohnnug iin 3. Stock des
Goldcnen-Dachl-Gcbändcs vor.
27. vernnglückt der l»>jährige Benedikt Sauerwein bei den
sogenannten Richten Gusleu aiu ."oötliugcr Berge dein«
Sammeln von Bergbluinen durch einen Sturz über den
Felsen.
28. erliegt der Kunstmaler Josef Arnold
41 Jahren einer Gehirnentzündung.

im Aller

von

Seite 5,

2!>. melde! der „Bote", daß das seiner^eitige VerschN"inden
de^ Kuvsergeldes, dessen Abfluß in das lombardischVenelianische Königreich mau vermutete, nunmehr geklärt sei: „Daß iiüserc Kupfer iienkreuzer ihreil Abfluß
doch ins cNvähute .Königreich fanden, zeigt sich jetzt ganz
deutlich; denn während früher die "Ämter nicht genug
Kupfer aufzutreiben wußten, um den Bcrwechsluugülusligru ^u geuügcn, hat >nit einem Male, seit die Neu»
lrenzer in Vombardo-Venelien verrufen und eigene
Soldi für den dortigen Bedarf geprägt wurden, jede
Nachfrage nach Kupferscheidemüuzrn ausgehört. Nun
strömen die ganzen nnd halben Nenlreuzer zu uns zurück und bei den hiesigen lassen liegen über 40.000
(dulden an solchen Rücksendungen, woniit nach nnd nach
das gan^e Land beteill »verden wird."

Va» Wichtigste vom letzten Monat
März 19K2:
3. begeht der Präsident der Arbeiterkammer Josef Gänsiuger seinen 65. Geburtstag.
— wird in der Handelskammer die Ausstellung „Technik
uud Handwerk im I m p e r i u m Romanum" eröffnet.
4. nimmt Bundeskan"zler D r . Alphons Gorbach am Tiroler
OVP-Parteitag teil. Diesen Innsbrucker Besuch benützt
der Kanzler n. a. zu einer Besichtigung der an größtem
Raummangel leidenden chirurgischen Klinik.
5. stirbt Sparkassendirektor Heinrich Fuchs unerwartet im
63. Lebensjahr, und am
8. Rechtsanwalt D r . Gottlieb Standinger, 86 Jahre alt
(siehe Amtsblatt N r . 3, Seite 5).
9. und Ift. wird in der chirurgischen Universitätsklinik ein
Symposion über Schilddrnsenforschung unter der Leitung von Univ.-Prof. D r . Panl Huber gehalteu.
9. wird im Kunstpavillon eine Ausstellung von Zeichnungen des 1954 in Meran verstorbenen Schriftstellers nnd
Graphikers Fritz v. Herzmanovsky-Orlando eröffnet.

12. besichtigt Finanzminister D r . Josef Klans die Olympiabauten.
— besucht der britische Botschafter in Osterreich S i r M a l colm Henderson Innsbrucks
13. legt Landeshauptmann D r . Hans Tschiggfrcy zum Gedenken an die mn die Freiheit Österreichs Gefallenen
einen Kranz am Freiheitsdcnkmal vor dem Neuen
Landhaus uieder.
17. weiht Se. G n . Abt. Alois Stöger von Wilten drei neue
Glocken für die Höttinger Pfarrkirche.
21. wird Bürgermeister D r . Alois Lngger von der i n Straßburg tagenden 4. Europäischen Gemeindekonferenz zu
ihrem Vizepräsidenten erwählt.
— begeht der bekannte Theaterschriftsteller Hans Ranzi
feinen 80. Geburtstag.
26. beginnt die
impfung.

3.

(und

letzte)

orale

Kinderlähmungs-

27. stirbt der um das Tiroler Jagdwesen hochverdiente
Constantin Gf. Thun-Hohenstein im 85. Lebensjahr.
30. wird im Kunstpavillon eine Ausstellung des Lienzer
Malers Franz Walchegger eröffnet.

Hatte das Stadtspital von Anfang an einen Friedhof?
I m 3. Bande der von Univ.-Prof. D r . F r . Graß herausgegebenen „Hans-Gamper-Fcstschrift" veröffentlicht Landesarchivar D r . F r . Steincgger, der, zugleich Wiltener S t i f t s archivar, alle dortigen Archivalien kennt, eine Arbeit „Das
S t i f t Wiltcn und sein mittelalterlicher Friedhof". I n dieser
auch für die Innsbrucker Stadtgeschichte wertvollen Studie
wird die Frage nach den ältesten Begräbnissen »nd den Ort
der Beerdigungen, für die ein Stiftsfriedhos wie auch ein
Pfarrfriedhof ^ur Beifügung stand, behandelt. Der Beerdigungsort der ältesten Inusbrncker, nud zwar zuerst jener des
andechsischen Marktes am linken I n n n f c r nnd dann nach
1180 jener der jungen Stadt, wnrde leider dabei nicht
berücksichtigt. Der nm die Erforschung der mittelalterlichen
Kirchengeschichte Willens, wie Innsbrucks, Hochverdieute
Nechtöhisturiker Nniv.-Prof. D r . Hans Lcntze streifte diese
Frage in seiner Arbeit „Stadt und Kirche im mittelalterlichen InnÄnnck" (siehe „Osterr. Archiv für Kirchenrechl",
L Jahrgang, 2. Heft). Er vertritt die Ansicht, daß das Stisl
Wilten der St.-Ialobs-Kirche das Sepulturrecht nie be
stritten habe, also den nm die Kirche augelegteu kleinen
Friedhof, der bei der geringen Einwohnerzahl des Stadt»

chcns gewiß lange Zeit ausreichte, duldete und anerkannte.
Dieser Friedhof war wegen dem Ausbau der Hofburg 1509
aufgelasseu und hinter die Spitalskirche verlegt worden.
Hingegen — schreibt Leiche — sei um das Vegräbuisrccht
des Spitals zwischen Stadt und S t i f t heftig gestritten
worden. Es war also offenbar der Persuch gemacht worden,
im Stadtspital Verstorbene gleich bei der Spitalslapelle beizusetzen. I n der Schlichtnngsnrknnde vom - l . J u n i 13^8
spricht ,^önig Heinrich eindeutig aus: „ W i r haben auch
gesprochen nm das vorgenannte S p i t a l aller erst, daß man
die Siechen, die da sterben, allda begraben soll." Nnd weiter
regelt der König die Abgaben, „ob ein Bürger oder ein
anderer M a n n , edel oder nncdel, P i l g r i m , Gast oder Landmann begehrt nnd erwählt (sein) Begräbnis da zu dem
vorgenannten S p i t a l " . Zweifellos bestand also bereits zwei
Jahrzehnte nach der Gründung des Spitals dort ein eigener,
Wohl recht bescheidener Friedhof. Es wäre nnn geradezu
naheliegend, daß man den nenen Friedhof von 150i) einfach
an den besteln"üden Spitalsfriedhof anschloß.
D r . K. Schadclbauer