Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.4

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 4

Seite 3

Die TnM"rstrasie in St. Nikolaus
r dclwrsl^Iiendl,"n Ausstellung im
Alte Innsbrucker erzählen, daß in den sogenannten
Rißlgründen. die von Büchsenhausen bis herab zur
Innslraße reichen, ini 15. und l<>. Iahlhundort ertragreiche Weingärten bestanden hätten. Diese Behauplung erscheint glaubwürdig, zuinal auf verschiedenen Höltinger (Gründen frühel Neben kultiviert
wnrden. Erst später seien die Rißlgründe teils in
Wiesen, teils in Obsthaine umgewandelt worden. Der
Eigentümer derselben, der bekannte Großgrundbesitzer und Inhaber der Brauerei Vüchsenhausen, Robert Rißl. wurde 1!1."l8 dazu verhalten, ein bedeutendes Stück davon abzutreten, um der deutschen
Militärverwaltung den Pan von Ofsiziershäusern zu
ermöglichen. Damit ist der ausgedehnteste Obstgarten
von Innsbruck zur Verbauung reif gemacht worden.
Eine der hier neu angelegten Straßen erhielt dann
im Jahre IMl!) vom damaligen Oberbürgermeister
Dr. Denz die Bezeichnung Trogerstraße. Diese Straßentaufe erfolgte zum Ruhme des großen Sohnes
Tirols, dessen Kunst gerade in dieser Zeit neue Begeisterung entfachte.
Der Maler Paul Troger, dessen 200. Todestag sich
Heuer jährt, zählt zu den bedeutendsten Erscheinungen
des österreichischen Barock. Geboren im Jahre 1698
im Weiler Zell bei Welsberg im Pustertal, erhielt er
durch südtirolische und berühmte italienische Meister
Ausbildung und kam hierauf 1728 nach Wien, wo er
zuerst als Theatermaler tätig war. Bald aber entwickelte er sich zum bedeutendsten Maler seiner Zeit.
Seine Fresken und Altarblätter, aber auch seine zahlreichen Tafelbilder und Zeichnungen erlangten hohe
Bewunderung. Sein Einfluß auf die damalige Kunstentwicklung war außerordentlich groß, besonders als

er 17"»."! zum Letter der Bildenden Künste in Wien
ernannt wurde. Am 20. Juli 17li2 ist er in Wie»
gestorben. Ein Selbstbildnis Trogers befindet sich im
Tiroler Landes muse um sserdinandeum. Aus seiner
^rühzeit sind in Tirol Altarbilder in Wclsberg.
Riederointl und Kallern vorhanden. Bon seinen
Meisterwerten auf Tiroler Bodeu siud vor allem
die großen Deckenbilder im Dom zu Brixen zu nennen,
die er in den Jahren 1748 bis 1750 mit seinen Gehilfen, darunter den hervorragenden Schüler M a r t i n
Knoller, ausgeführt hat. Andere Hauptwerke Trogers
finden sich u.a. in den Kirchen und Prunkräumen von
den Stiften Altenburg, Gö"ttweig, Seitenstetten,
Zwettl, Geras und Melk, sowie in der Wallfahrtskirche Maria-Dreieichen und im Dommuseum St. Polten. Auch in Ungarn und Mähren hat Troger größere
Werke geschaffen. Das heurige Troger-Gedenkjahr
gibt den Anlaß, das gesamte Lebenswerk des großen
Tiroler Künstlers während der Sommermonate in
einer umfangreichen Ausstellung in den Räumen des
Ferdinandeums bewundern zu dürfen. Eine Kunstschau, die bestimmt viele Besucher erwarten darf.
Die Trogerstraße, kaum 70 Meter lang, führt vom
linken Innuser zum steil gegen Vüchsenhausen ansteigenden Verghang hin und verbindet so die Innftraße
mit der Vlücherstraße. Mehr Sträßchen als Straße,
gibt sie bloß drei Wohnhäusern Naum und wird von
Obstbäumen und einem üppigen lebenden Zaun umsäumt. Bekömmliche Ruhe erfüllt die Gegend, wenn
nicht gerade der fröhliche Lärm aus dem nahen Kindertagesheim „Kaysergarten" herüberdringt.
W. Eppacher

Stadtmagistrat Innsbruck
Zl. VI - 2501/1962

Innsbruck, am Ili. A p r i l 1W2

Öffentliche Ausschreibung
Für das Bauvorhaben „Wohnanlage an der
Schützenstraße" (Olympisches Dorf) werden Lieferung
lind Verlegung von
Molaik-Mebeparketten
offentlich ansgeschrieben.
Die Ausschreibungsunterlagen können täglich außer
Samstag ab 25. April 1i!l>2 ans der Baustelle des
vorgenannten Bauvorhabens lTel. 8417) in der Zeit
von !» l l und l5 1? Uhr gegen Erlag von UM.
Schilling für ein Ausschreibungsexemplar bezogen
werden.

Die Angebote sind unter Benützung der LeistungsoerzeichnisBordrncke firineninäßig lind rechtskräftig
gezeichnet und verschlossen mit der Aufschrift ..Angebot
für Mosailpartetten" für das Bauvorhaben „Wolinanläge an der Schützenstraße" bis 22. M a i 1!!<>2,
17) Uhr, beim Etadtbauamt. Innsbruck. Relies Rathaus, ."l. Stock. Zimmer Rr. !<»>. abzugeben.
Räch <."> Uhr einlangende Angebole werden nicht
mehr berücksichtigt.
Die Eröffnuug der Angebole erfolgt am gleichen
Tage um 15.15 Uhr im Reuen Rathaus. Zimmer 115,
vor anwesenden Anbolstellcrn.
Der 1. Bizebniqeliiieister." Hans sslöckingcr ^ h