Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.3

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1962_Amtsblatt_03
Ausgaben dieses Jahres – 1962
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 1

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

mag". Der Natsdiener mußte jeden noch verspätet
Eintreffenden zuerst anmelden, bevor er ihn einlassen
durfte. Nunmehr gab der Bürgermeister „mit Kurze"
bekannt, was für Handlungen an d^iesem Tage nach
der Stadt altem Herkommen vorzunehmen seien,
nämlich die Wahlen eines Bürgermeisters, Nichters,
des Nats und „Zusatzes" (d. s. ebenfalls 12 Bürger
als Ersatzmänner des Nates), sowie des Gemeinderedners.
Anschließend erfolgte die „Heimstellung" des Bürgermeisteramtes. Der Bürgermeister nimmt „seines
Amtes halber Urlaub" und erbittet sich die Entlastung" wenn er „recht und wohl sein Amt regiert,
hätte er des "groß Wohlgefallen", wenn er in einer
Sache zuviel oder zuwenig getan, möge man es verzeihen. Wer Aufklärung wünsche, dem werde er Nede
und Antwort geben. Dann legte er die Natsschlüssel
auf den Tisch und erklärte diese nun heimgestellt und
überantwortet zu haben.
Nun erhob der Stadtrichter seinen Gerichtsstab und
nahm seinerseits Urlaub von seinem Amt, desgleichen
der Gemeinderedner. Den Amtsheimstellungen folgten
vie Neuwahlen, und zwar zuerst die des Nichters,
dünn des Bürgermeisters. Diese beiden Mahlgänge
sollen wörtlich nach der Vorschrift des 17. Jahrhunderts, jedoch in moderner Schreibweise mitgeteilt
werden." Der alte Bürgermeister fragte zuerst noch
den alten Nichter, wer ihm auf dieses Jahr als Nichter
gefalle. Nachdem dieser drei Namen genannt hatte,
erfolgte die „Erwählung des Nichters! Und fragt

Nummer 3

darnach der Nichter mil dem Stab den V
und darnach der Nichter durch und durch in Nat uir)
Gemaini da werden aus Nat und (hemai» etliche erwählt, die ihnen dazu gefallen" unter denen (! wohl:
unterdessen) müssen die drei, so die meisten Stimmen
haben vor die Tür hinausgehen. A loda»» wird in
ihrem Abwesen wiederum durchaus nmgesragl lind
aus denen nimmt man den, der die meisten Stimmen
gewinnt. Darauf goht der alte Nichter hinaus und
heißt den neu erwählten Nichter samt den andern
zweiu, so mit ihm draußen gewesen, herein gehc»"
alsdann zeigt der alte dem neuen Nichter an, daß er
dies Jahr zum Nichter erwählt sei und überantwortet
ihm das Stadtrichteramt, den Gerichtsstab und die

Schlüssel.

Erwählung des Bürgermeisters! Darnach fragt der
neu erwählte Nichter den alten Bürgermeister, wer
ihm auf das Jahr zu Bürgermeister gefalle. Da gibt
er feine Stimme auch auf drei und fragt nachmals
der alte Bürgermeister »den Nichter und er. alter
Bürgermeisters durchaus, und wird mit Abschaffung
und wiederum Hereinlassung derselben dreier Personen gehandelt, wie vor mit dem Nichter beschehen
ist. Und wann dann sie drei hereinkommen, zeigt der
alte Bürgermeister dem neuen an, daß er dies Jahrs
zu Bürgermeister erwählt sei. Derowegen wolle er
ihm hiemit, mitsamt Zustellung der Natsschlüssel. das
Bürgermeisteramt überantwortet haben."
Dr. Karl Schadelbauer

Aus dem Gemeinderat
Am 8. März 1962 trat der Innsbrucker Gemeinderat zu einer Geschäftssitzung zusammen.
Eingangs der Sitzung hielt der Vorsitzende, Bürgermeister Dr. Lugger, dem am 1. März dieses Jahres
zu Grabe getragenen Ghrenringträger der Stadt
Innsbruck, Üniversitätsprofessor Dr. Wilhelm Fischer,
einen Nachruf. Meiters sprach er den Vizebürgermeistern Hans Flöckinger und Hans Maier sowie der
ehemaligen Gemeinderätin Maria Napoldi Glückwünsche anläßlich der Verleihung des Ehrenzeichens
des Landes Tirol aus.
Hierauf verlas Bürgermeister Dr. Lugger aus dem
Merkblatt für die Gemeinden Tirols den Artikel „Die
nichtöffentliche Gemeinderatssitzung", der sich mit der
Verpflichtung zur Verschwiegenheit der Gemeinderatsmitglieder befaßt.
Es WArlde dawn die Tagesordnung abgewickelt."
!i) Anträge des Finanzausschusses «^Berichterstatter
Stadtrat Süß):
Nachtragslredite von zusammen 770.800.— Schilling wurden bewilligt und folgende Kredite freigegeben!
800.000.— Schilling für die Aufschließung der Wohnanlage an der Schützenstraße,
!)00.000.— Schilling für die Straßenverbindung zwischen der Wohnanl"age an der Schützenstraße und der
Neichenauer Innbr ücke,
1,200.000.— Schilling für den Ausbau der Vurgen-

landstraße zwischen Amraser Straße und Silluferstraße,
250.000.— Schilling für den Ausbau der AmraserSee-Straße.
Der Jahresbeitrag für die Familienhilfe der Ellritas Innsbruck wurde um 15.000.— Schilling erhöht,
der Aufteilungsschlüssel unverändert belassen.
d) Anträge des Vauausschusses (Berichterstatter
Gemeinderat Ing. Fritz):
Folgende Änderungen von Teilbcbanungsplänen
wurden beschlossen und die bisher geltenden Pläne
außer Kraft gesetzt:
Nr. 10/u^l, Maximilianstraße, Höhenfeslsetzung"
Nr. 64/K. Südtiroler Platz, Westfront"
Nr. 51/i, Höttinger Au-West, Tiergarlenstraße;
Nr. 83/v. Höttinger Au-Ost. im Bereich der Gp.
1904/3 KG. Hotting"
Nr. lN/cls, Pradler Straße Nr. 5!l—59;
Nr. 5/x. Arzl—Mühlau zwischen Neichenauer Vriiäe
und Numer Gemeindegrenze — Bund es st ras, e l und
Inn.
Mehreren Ansuche» uiuAu^iialim^cnclnnigung muh
H 7^ der Inusbrucker Bauordnung, um Verringerung
der Vorgarlenliese und um Vaubewilligung nach
H 105 der Inn^lnuäev Vauordnuu.q, wnrdc cnl-

sprochen.
Der Gemeindera! dolilindelle in einer anschlics^n
den ^rlnnilichcn Vcmlung Grundstücksfragcn, Schi