Innsbruck Informiert

Jg.2024

/ Nr.3

- S.14

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Politik & Stadtverwaltung
NEOS

TIROLER SENIORENBUND

Vermieten muss sicher und einfach sein!

Leistbares Wohnen – kein leeres Wahlversprechen?

L

L

eider ist das in Österreich nicht der
Fall. Spricht man mit Eigentümern wird
schnell klar, wo die Probleme sind. Drei
Motive sind zentral: die Angst, das Eigentum nie wieder nutzen zu können oder in
einem schlechten Zustand zurück zu bekommen, der bürokratische Aufwand und
die Steuerbelastung.
In Österreich ist der Mieterschutz sehr
stark ausgeprägt. Ein kleiner Formfehler
kann zu einem unbefristeten Mietvertrag
führen. Das führt zur absurden Situation,
dass man Mieter nicht mehr aus der eige-

Mag.a Julia Seidl
Gemeinderätin
NEOS Innsbruck
innsbruck@neos.eu

eistbares Wohnen ist seit Jahren ein politischer Dauerbrenner. Unsere Bevölkerung ist mit zum Teil extremen Kosten
fürs Wohnen konfrontiert und viele Menschen haben dadurch wenig Spielraum für
die Ausgaben des täglichen Lebens. Dieser
Trend muss gestoppt werden.
Will die Politik wirksam gegensteuern und
keine leeren Wahlversprechen abgeben,
dann müssen entsprechende wohnungspolitische Lösungen auf den Tisch. Die
vielen nachfrageseitigen und angebotsseitigen Gründe für das Problem sind zu

analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ein gewichtiger Grund
für die unbefriedigende Situation ist auch
der Wohnungsleerstand. Wir brauchen daher in Innsbruck eine Leerstandserhebung,
einen Leerstandskataster mit detaillierten
Objektinformationen, einen Leerstandsverantwortlichen und ein Anreizsystem für
Vermieter leerstehender Wohnungen.
Leistbares Wohnen ist und bleibt aber eine
Megaherausforderung für die Innsbrucker
Kommunalpolitik. Es besteht dringender
Handlungsbedarf.

FRITZ

ALTERNATIVE LISTE INNSBRUCK

Was nützt Leerstandserhebung ohne Leerstandsbelebung!

Taskforce Airbnb aufstocken - Betongold stoppen!

S

D

eit Jahren wird in Innsbruck an jeder
Ecke gebaut, aber leistbarer Wohnraum
ist trotzdem Mangelware. Für die Liste Fritz
ist das sündteure Wohnen in Innsbruck
hausgemacht und der Misswirtschaft der
Innsbrucker Stadtpolitik anzulasten. Nach
vielen Jahren verfehlter Wohnungspolitik
besteht dringender Handlungsbedarf. Die
derzeit laufende Leerstandserhebung der
Stadt Innsbruck zeigt, dass mehr als 3.500
Wohnungen in Innsbruck unbewohnt sind.
Damit stehen 200.000m² oder vergleichbar
der ganze Stadtteil O-Dorf leer. Für die Lis-

te Fritz ist das pure Wohnraumverschwendung. Statt immer mehr zuzubetonieren,
gehören leerstehende Wohnung wieder
vermietet. Das Land Vorarlberg z.B. bietet
Besitzern von leerstehenden Wohnungen
an, alle Risiken des Vermietens und auch
die Mietvertragserstellung zu übernehmen,
um sie wieder zum Vermieten zu bewegen.
Hunderte Wohnungen konnten so wieder
vermietet werden. Bei uns in Innsbruck soll
das aber aus Datenschutzgründen nicht
möglich sein. Es fehlt nicht die Möglichkeit,
es fehlt der politische Wille!

GR Tom Mayer,
Liste Fritz –
Bürgerforum Tirol

ie hohe Leerstandsquote von 8,8 Prozent ist besorgniserregend. Gleichzeitig suchen viele Menschen dringend eine
Wohnung, aber die Wohnungen am privaten Markt sind teuer und die Wartelisten für Stadtwohnungen lang. Bestehende
Wohnungen werden zudem für Kurzzeitvermietungen wie Airbnb und Co zweckentfremdet. Das verknappt das Angebot
auf dem privaten Wohnungsmarkt zusätzlich. Um Leerstand und Kurzzeitvermietung
effektiv anzugehen, braucht es zuallererst
eine Personalaufstockung des Leerstands-

GERECHTES INNSBRUCK

LEBENSWERTES INNSBRUCK - EINE STADT FÜR ALLE

Leistbare Starterwohnungen für junge Innsbrucker!!

Dauerbrenner Wohnen

S

E

eit Jahren stehen im Pradler Eichhof
über hundert städtische Wohnungen
leer! Befristete
Mietverhältnisse, wie es Bgm. Georg Willi bereits vor Jahren versprochen hat, gibt
es nicht! Junge Innsbruckerinnen u. Innsbrucker, die noch nicht wissen, wohin sie
ihr Lebensweg führen wird, und leistbaren
Wohnraum suchen, verstehen das nicht,
zumal sie auch bereit dazu wären auf gewisse Wohnungsstandards zu verzichten!
Das Gerechte Innsbruck wird sich dafür einsetzen, dass in der kommenden Wahlperi-

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nen Wohnung bringt oder auf den Kosten
sitzen bleibt. Um hier Sicherheit zu schaffen, kann das Modell „Sicheres Vermieten“
Abhilfe schaffen. Darum unterstützen wir
dieses Angebot und sehen eine aktive Bewerbung positiv! Einen Versuch das Modell
bekannter zu machen, halten wir für sinnvoll. Jede Wohnung die vermietet wird, ist
besser als Leerstand. Bei einer Lockerung
des MRG und bei steuerlichen Erleichterungen für private Vermieter braucht es
endlich den Willen der Bundesregierung,
das zu ändern!

INNSBRUCK INFORMIERT

ode unter anderem im Eichhof Starterwohnungen für junge Innsbruckerinnen und
Innsbrucker entstehen, und der Eichhof als
solches auch erhalten bleibt! Ebenso wird
sich das Gerechte Innsbruck dafür einsetzen, dass es zukünftig wieder einen eigenen fachkompetenten Wohnungsstadtrat
gibt, welcher sich darum kümmert, dass
auch wieder vermehrt private Mietwohnungen in Innsbruck zu leistbaren Mieten
am Wohnungsmarkt zu finden sind. Gerechte Wohnungspolitik mit Hausverstand
ist wählbar! (X) Gerechtes Innsbruck!!

Gemeinderat Gerald Depaoli
www.gerechtes-innsbruck.at

ines kann man dem Innsbrucker Gemeinderat nicht unterstellen: beim
Thema leistbares Wohnen sind wir uns
alle weitgehend einig – leistbarer Wohnraum hat oberste Priorität! So einig wir uns
sind, so komplex ist die Thematik. Der inzwischen erhobene Leerstand von 3500
Wohnungen spielt dabei eine wesentliche
Rolle. Mit der Leerstandsabgabe haben wir
seit letztem Jahr immerhin ein Instrument
in der Hand, um den Leerstand zu reduzieren. Gewünscht hätten wir uns, dass den Eigentümern dieser Wohnungen die Abgabe

Mag. Reinhold Falch
Liste Tiroler Seniorenbund –
Für Jung und Alt

monitorings und der Taskforce Airbnb. Zudem ist das Modell „Sicher vermieten“ als
Anreiz an die Wohnungseigentümer:innen,
ihre Wohnungen risikofrei, aber günstig zu
vermieten, dringend voranzutreiben. Leerstand muss aber bereits im Vorfeld verhindert werden. Spekulative Bauprojekte
stehen überdurchschnittlich oft leer. Ein
Widmungsstopp für Betongoldprojekte ist
daher dringend notwendig. Darüber hinaus
braucht es eine höhere Leerstandsabgabe.
Hierfür ist die Bundespolitik in die Pflicht
zu nehmen.

MMag. Roland Steixner
roland@alternativeliste.at

jährlich einfach vorgeschrieben wird. Sollte die Wohnung unter eine der Ausnahmen
fallen, dann sollten die Eigentümer diese
nachweisen müssen. Jetzt ist es umgekehrt
– die Eigentümer müssen den Leerstand
bekanntgeben. Die Überprüfungen erfolgen nur stichprobenartig - es bleiben viele Schlupflöcher. Letztlich müssen wir aber
jede Chance ergreifen, Leerstand zu reduzieren und Wohnraum zu schaffen, im Sinne aller wohnungssuchenden und ganz besonders aller wohnungslosen Menschen in
Innsbruck!

Dr.in Renate Krammer-Stark
Klubobfrau

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INNSBRUCK INFORMIERT

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