Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.2

- S.2

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A in tod la tt

Landeshauptstadt ^

M,gr. Pwf. Karl Kl"ch 75 Iahie alt
Von Kon alten bedeutenden Persönlichkeiten, die
ihre Wohnung am Pfarrplatz von St. Jakob hatten,
ist Ehordirettor Msgr. Prof. K a r l K o ch die letzte
noch lebende. Prof. Koch tonnte am 29. Jänner 1982
sein 75. Lebenswahr in voller Schaffenskraft vollenden. Seit 38 Jahren als Ehordirektor von St. Jakob
tätig, hat er sich um die Pflege der Innsbrucker K i r chenmusik höchste Verdienste erworben. Der Dank
dafür wie die aufrichtigen Glückwünsche für eine
noch langjährige erfolgreiche Tätigkeit soll von Seite
der Stadt auch durch das „Ämtsblatt" zum Ausdruck
gebracht werden.
Der Dichter Bruder W i l l r a m , der Kunsthistoriker
Propst Dr. Weingartner und der Chordirigent, Orgelkünstler und Komponist Prof. Koch bildeten seit
den zwanziger Jahren das leuchtende Dreigestirn des
Psarrplatzes, allgemein bekannt, geachtet und beliebt.
Propst Dr. Weingartner, der Vrizner Studienkollege

Prof. Kochs, war es auch, der diesen nl>."
des resignierenden Ehordiretlors Camber! Tlreller
nach Innsbruck berief. Ein gebürtiger Außerferner
— geboren zu Biberwier —, kam er in jungen Jahren
nach Tannheim, das ihn auch jüngst zum Ehren
bürger erhob. Nach Vollendung der H,co>o^,>men
Studien am Vrixner Priesterseminar war er als
junger Priester bereits zu St. Nikolaus in Innsbruck
tätig. Eine Darstellung und Würdigung dei ,nnji
kabischen Leistungen Prof. Kochs erübrigt sich an
dieser Stelle, da sie bereits in den Tageszeitungen
ausführlich vorweggenommen wurde. Aast 40 Jahre
hat Prof. Koch der Stadt Innsbruck die Treue gehalten. Möge er noch manches Jahr in gewöhn ler Gesundheit bei seinen geliebten Dienstagswan^erungen
Erholung und Inspiration finden, um die dantbaren
Innsbrucker mit seiner gottbegnadeten Musit zu erfreuen und zu erheben.
K. Sch.

Rechtsanwalt Dr. Karl Höflinger
Nach längerem schwerem Leiden verschied am
9. Februar 1962 in seinem Heim in der Vrandjochstraße der i n Innsbruck angesehene Rechtsanwalt
Dr. Höflinger. Er war am 5. September 1893 in
Wörgl geboren, machte seine Mittelschulstudien in
Hall und Vregenz und maturierte i n Wels mit Auszeichnung. Hierauf wandte er sich i n Prag dem Jusstudium zu, das er mit dem Doktorat an der I n n s brucker Universität im Jahre 1919 abschloß. Den
ersten Weltkrieg machte er als Offizier im Verband
der Kaiserschützen mit. Seine Rechtsanwaltskanzlei
erfreute sich alsbald eines ausgezeichneten Rufes.
Am 25. September 1932 wurde Dr. Höflinger i n den
Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde
Hötting gewählt. Er gehörte dieser Körperschaft bis

zur Auflösung des Gememderates «im Februar 1934
an. Viele Jahre betätigte sich der uunmehr V e r s t a
bene als Rechtsberater der Sozialistischen Partei.
Unzähligen Arbeitern stand er in ihren oft heiklen
Fragen mit Rat und Tat bei. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges zählte Dr. Höflinger zu den Widerstandskämpfern und im M a i 1945 zum Exetutivausschuß, der in jenen schicksalhaften Tagen die Landesgeschäfte zu führen hatte. Dr. Höflinger hatte durch
einen Raubüberfall in Wien schwere gesundheitliche
Schäden davongetragen. Sein Leichnam wurde in
Salzburg eingeäschert, die Beisetzung erfolgte in
Wörgl. Aus Dr. Höflingers Heirat mit Stefanie geb.
Kotratschek entstammen zwei Töchter.
W. Eppacher

S r . Iosefa — 4t)jähriges Dienstjubilänm
Am ?. Februar 1962 wurde lim engsten Kreise das
4l)jährige Dienstjubiläum von Sr. I ose f a (Filomena Hinterlechner), langjähriger Oberin des städtischen Sanatoriums, gefeiert. Als Ehrengäste erschienen die Generaloberin des Ordens der Barmherzigen
Schwestern, Fabiola F e u e r s t e i n, ihre Begleiterin
Hofrätin Dr. S t r e i t e r , Propst Msgr. Dr. Heinz
H u b er, Univ.-Prof. Dr. P a u l H u b er u. a.i
Bürgermeister DDr. L u g g e r ließ sich entschuldigen,
da er knapp vorher eine Dienstreise antreten mußte.
Re ssortb ü r g e rmeister F l o c k i n g er
fei e rt e i n
seiner Ansprache die Jubilarin, welche 1922 als junge
Pflegeschwester im Sanatorium ihre Arbeit begann
und, seit 1932 Oberin (mit Unterbrechungen), bis
heute segensreich wirkte. Nach siebenjähriger Dienstleistung als Krankenschwester hatte sie als Oberin
ihre Vorgängerin Sr. Probata abgelöst. Sie hat
sich im Frieden und Krieg als wahre Ehristin und
hilfsbereiter Mensch bewährt. Besonders im zweiten
Weltkrieg konnte Sr. Iosefa ihre Tüchtigkeit be-

weisen. Die Patienten waren in drei Seefelder Hotels
als Ausweichstellen untergebracht worden. Am 29. Dezember 1944 durchschlug eine Fliegerbombe das Stiegenhaus des Zahlstockes, wo sie glücklicherweise ohne
zu explodieren liegenblieb" dies rettete zweifellos
den im Keller weilenden, noch verbliebenen Kranken
das Leben. Als Ehrengeschenk der Stadt überreichte
ihr Vizebürgermeister Flöckinger die finanzielle
Grundlage für eine Wallfahrt nach Lourdes.
Es folgten noch einige Ansprachen, welche das sympathische B i l d von Sr. Iosefa abrundeten, die gerührt
für den Ehrenabend dankte, der von einem Bläserchor
des Lehrlingsheimes am I n n r a i n verschönt wurde.
Es war ein äußerst gelungenes tleines Fest und
es ist nur zu wünschen, daß Sr, Josefa dem städtischen
Sanatorium noch lan^e als Oberin
Der Stadtphnsiln^
Ar. llnterrichtcr